Anweisungen nur befolgen, wenn direkt vom Chef?

In diesem Beitrag schilderte ich schon eine Situation zwischen meinem Kollegen und mir. Ich hatte ihm genaue Anweisungen von der Chefin weiter geleitet und hatte angenommen, dass er sie auch so befolgen würde, was er aber nicht getan hat. Ich habe mich daraufhin gefragt, warum er diese Anweisungen nicht befolgt hat, zumal sich hinterher eben herausgestellt hat, dass die Chefin nicht zufrieden war mit seiner Arbeit und das ganz anders haben wollte.

Möglicherweise hat er gedacht, dass ich ihm falsche Anweisungen geben würde und ich ihn so in die Pfanne haue oder so. Ich arbeite hier erst seit vier Monaten und er eben schon viel länger als ich. Dass man da nicht unbedingt auf "die Neue" hören will, klingt nachvollziehbar. Möglicherweise dachte er, ich wäre zu unerfahren in diesem Bereich oder ich sage ihm wie gesagt falsche Anweisungen, damit ich bei der Chefin besser dastehe als er oder so. Das würde ich nie machen, aber ich kann schon verstehen, wenn man bei Menschen vorsichtiger ist, die man noch nicht so lange kennt. Daher hätte er die Anweisungen vielleicht nur dann befolgt, wenn sie direkt von der Chefin gekommen wären, egal ob jetzt telefonisch, persönlich oder via E-Mail. Wie seht ihr das? Befolgt ihr Anweisungen auch nur, wenn sie direkt vom Chef kommen? Oder macht ihr da bei Anweisungen keinen Unterschied?

Das du noch neu dort bist, ist für mich kein Grund Nachrichten und Anweisungen zu ignorieren, die du vom Chef weiter gibst. Ich würde diese trotzdem befolgen und dir eben vertrauen. Für mich wäre da kein ersichtlicher Grund, warum mich jemand in die Pfannen hauen würde.

Mir wäre es doch eher peinlich und unangenehm, wenn ich die Anweisungen ignoriert hätte und anschließend der Chef nicht zufrieden ist oder dies vielleicht sogar gravierende Auswirkungen auf die Firma und deren Projekte hätte. Wenn man sich nicht sicher ist, dass die Anweisungen die man ausgerichtet bekommt, so der Wahrheit entsprechen, kann man ja auch mit dem Chef nochmal Rücksprache halten.

Mir ist das echt egal, wann jemand bei der Firma angefangen hat. Wenn mir etwas gesagt wird, mache ich das. Natürlich würde ich nun nichts machen, was mir jemand sagt, der mir nichts zu sagen hat und dann auch noch Mist redet, aber sonst setze ich das um was mir gesagt wird. Nachvollziehen kann ich nicht, dass man auf einen Neuen nicht hört.

In die Pfanne hauen kann auch ein alter Mitarbeiter wollen und für mich hört sich das nur nach einer albernen Ausrede an. Er wollte es besser machen und wusste alles besser, darum hat er sich nicht an die Anweisungen gehalten. Auch für ihn wäre es machbar gewesen, dass er sich bei der Chefin rückversichert ob sie es wirklich so haben möchte wie du es weiter gegeben hast und nicht einfach drauf los arbeiten und am Ende einen Mist fabrizieren.

Ich halte mich nicht nur daran, wenn ich eine Anweisung vom Chef bekomme. Hier ist es der gute Ton, dass man auch mal die liegen gebliebene Arbeit vom Kameraden mit macht und auch nach seinen Anweisungen dabei vorgeht. Denn am Ende ist er es, der dafür verantwortlich gemacht wird und das ganze abgeben muss, passt es dann nicht und wurde komplett anders gemacht, dann ist niemanden geholfen. Man selbst ist dran wegen unkameradschaftlichem Verhalten und kann dafür dienstlich auch belangt werden und der andere ist ebenfalls dran, da er seinen Aufgaben nicht nachgekommen ist.