Antrag erwarten, obwohl schon verheiratet?

vom 01.06.2017, 21:41 Uhr

Ich habe mich vor kurzem mit einer Arbeitskollegin unterhalten, die demnächst heiraten wird. Die Hochzeit war ein gemeinsamer Entschluss von ihr und ihrem Partner, deswegen hat sie nie einen Heiratsantrag von ihm erhalten.

Da sie aber schon zu der romantischen Sorte gehört, hofft sie insgeheim immer noch, dass er ihr noch einen Antrag macht. Er sieht es jedoch nicht ein, da sie ja sozusagen schon verlobt sind und es auch schon einen Termin zur Hochzeit gibt und auch sonst alles, was die Hochzeit betrifft, geregelt ist.

Könnt ihr verstehen, warum sie trotzdem auf einen Antrag von ihm wartet? Würdet ihr heiraten, ohne vorher einen Antrag erhalten zu haben, oder würdet ihr darauf bestehen?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das hätte sie wohl besser mal gesagt, bevor sie sich mit ihm verlobt hat. Ich meine, dass sie vorher drüber reden, ob eine Heirat sinnvoll ist und beide das wollen, ist ja schön und gut. Aber wenn sie einen Antrag will, hätte sie das eben zur Bedingung machen müssen.

Da sie aber nun schon verlobt sind und die Hochzeitsplanungen stehen, ist der Zug abgefahren und er ist fein raus. Die meisten Männer sind sicherlich froh, wenn sie sich da nichts einfallen lassen müssen und da kann ich schon verstehen, dass er das nun verweigert. Ihr Pech, wenn sie die falsche Reihenfolge akzeptiert hat.

Meiner Meinung nach sollte sie sich nun damit abfinden. Es ist doch auch reichlich doof, wenn er seiner Verlobten einen Antrag macht. Da sind doch Überraschung, Nervenkitzel und Spannung total raus aus der Sache. Er könnte auf ihre romantischen Bedürfnisse eingehen und eine Überraschung für die Hochzeit planen. Da ist es ja gerade Trend, eine einstudierte Tanznummer aufzuführen oder ähnliches. Das ist auch immer total nett und rührt die Braut zu tränen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, die Gute wird leider auf den Antrag warten müssen, bis sie schwarz wird. Der Zug ist wirklich schon lange abgefahren, leider. Aber sie können ja einmal ihr Ehegelübde erneuern, wenn sie schon einige Zeit zusammen sind. Vielleicht ist das romantisch. Und die Situation beim Traualtar ist ja schließlich und endlich auch nicht ganz unromantisch, oder?

Ich meine, ich verstehe, dass die Frau um ihre Romantik gekommen ist. Für mich würde ein Heiratsantrag vor einer Hochzeit wirklich auch dazu gehören, das ist unumstritten. Allerdings, wenn es so doof zu und her geht, dann hat man glaube ich nicht allzu große Chancen, da noch etwas dagegen zu unternehmen.

Daher glaube ich auch, es wird ihr nichts anderes übrig bleiben, als die Situation als solche, wie sie jetzt ist, zu akzeptieren. Und ihm anzuschaffen, ihr einen Heiratsantrag zu machen, ist ja auch überhaupt nicht romantisch.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Erst einmal passt die Überschrift nicht, noch haben die beiden nicht geheiratet. Aber warum hat sie nie durchblicken lassen, dass sie einen Antrag will? Ich wollte keinen und fand die klassischen Anträge auch ziemlich doof. Da zu stehen und Nein zu sagen, das macht keinen Spaß. Ihre Version hat mich sehr glücklich gemacht.

Aber das darf man ja auch ganz anders sehen. Viele wünschen sich eben diesen Moment und manch Mann möchte sich seiner Angebeteten auch aufwendig erklären. Wenn einer Frau das so wichtig ist, dann sollte sie es eben besser ab und zu durch die Blume sagen. Ansonsten kann es eben so unromantisch laufen und das ist dann Pech.

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Natürlich wird sie den nicht bekommen, denn wozu auch? Die beiden haben einen Termin und waren sich offensichtlich einig, da würde ich als Mann auch nicht nochmal fragen, es ist doch alles klar und wenn sie das möchte, dann muss sie das auch klar kommunizieren und nicht nur einfach auf etwas hoffen, was keiner mehr erwartet würde.

Wenn man etwas will, dann muss man es doch auch sagen, dass er nun nicht daran denkt sie nochmal zu fragen finde ich logisch. Wobei deine Überschrift schon recht schlecht gewählt ist, weil die beiden ja nicht verheiratet sind, das würde sich ja auch komplett ausschließen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe das so wie cooper. Die gute Frau hätte das von Anfang an so durchblicken lassen müssen, was sie sich wünscht und wie sie sich das wünscht. Ich habe meinem Partner von Anfang an gesagt, wie ich einen "Heiratsantrag" haben möchte: am Küchentisch mit einer wunderschönen (vollständigen) Liste, welche Vorteile und welche Nachteile wir durch eine Hochzeit hätten. Ich sag sogar immer scherzhaft, dass er das Thema Hochzeit gar nicht ansprechen braucht, wenn er die verdammte Liste nicht vollständig hat. :lol:

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke auch, dass der Partner da nicht hellsehen kann und ja gar nicht weiß, dass seine Zukünftige noch auf einen Heiratsantrag wartet. Wenn alles mit der Hochzeit besprochen wurde, würde ich auch davon ausgehen, dass ein Heiratsantrag nicht mehr nötig wäre.

Bei einer Freundin war es jedoch so, dass zuerst beschlossen wurde, dass sie heiraten wollten und ihr Partner ihr dann von sich aus noch einen Antrag gemacht. Allerdings war das für sie keine Voraussetzung, aber gefreut hat sie sich natürlich trotzdem. Allerdings klappt das natürlich auch nicht immer. Eine Bekannte hätte sehr gerne einen Antrag bekommen, obwohl sie auch schon zusammen mit dem Freund beschlossen hatte, zu heiraten. Sie hat auch immer wieder erwähnt, wie schön sie so einen Antrag finden würde. Aber sie hat trotzdem keinen vom Partner bekommen.

Allerdings denke ich doch, dass deine Freundin da durchaus Anspielungen machen sollte. Denn sonst wird sie sicherlich vergeblich auf einen Antrag warten. Ich glaube nicht, dass ihr Verlobter von sich aus auf die Idee kommt, ihr nun zusätzlich noch einen Antrag zu machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke, dass ich dort doch einen Antrag erwarten würde. Für mich gehört der Antrag inklusive Kniefall einfach dazu und es würde etwas fehlen, wenn mein Freund es nicht machen würde. Es ist einfach die Vorstellung, die man von klein auf hat. Eine romantische Hochzeit zu der natürlich auch ein entsprechender Antrag gehört. Am besten natürlich schön klischeehaft in Venedig oder Paris.

Wenn es deiner Freundin ebenfalls so geht und sie sich einen richtigen Antrag wünscht, dann würde ich empfehlen, dass sie dann doch gewisse Andeutungen macht. Ich glaube nämlich, dass ihr Freund das nicht so sieht und auch von sich aus vielleicht keinen Antrag machen würde, da die Hochzeit ja schon beschlossene Sache ist. Dementsprechend sollte sie einfach immer wieder darauf anspielen und wenn ihr Freund nicht ganz blöd ist, dann würde es merken und eventuell noch einen richtigen Antrag machen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Es ist mir absolut unverständlich, wie so viele User bei diesem Thema auf die Idee kommen, dass ein paar "Andeutungen" durch die Blume der Mann darauf kommen soll, dass er doch einen Antrag machen soll. Die beiden haben beschlossen zu heiraten, dabei wurde der Wunsch direkt geäußert, man hat direkt mit der Planung angefangen, Termin festgemacht und alles. Wenn alles also dermaßen direkt geklärt, diskutiert und umgesetzt wird, wie soll er dann auf die Idee kommen, dass sie ihre Wünsche plötzlich andeutet und durch die Blume äußert?

Wer bei so einer Beziehung, wo alles direkt kommuniziert und geäußert wird, tatsächlich denkt, dass ein paar Andeutungen doch ausreichen müssten, hat in meinen Augen eine ziemlich weltfremde Vorstellung vom Leben. Das mag bei Paaren funktionieren, wo generell viel durch die Blume gemacht wird, dieses Paar hier scheint mir aber das komplette Gegenteil zu sein. Sie kann ja ruhig Andeutungen machen, aber ich gehe jede Wette ein, dass er diese Andeutungen nicht kapieren wird und es trotzdem nie zu einem Antrag kommen wird, wenn sie nicht endlich Tacheles redet und alle Karten offen auf den Tisch legt.

Das erlebe ich in seltenen Fällen auch in meiner Beziehung. Wir sind es so dermaßen gewöhnt, Tacheles zu reden, wenn einer plötzlich Andeutungen macht, wird das gar nicht wahrgenommen und ganz anders interpretiert. Neulich zum Beispiel. Mein Partner und ich hatten Hunger, aber ich war nicht sicher, was ich kochen soll. Mein Partner hatte dann die Idee, dass ich ja XY zum Essen kochen könnte. Da er das Gericht normalerweise nicht so sehr mag, habe ich das als Vorschlag interpretiert und nicht als Wunsch, dass er das unbedingt essen möchte. Also kochte ich eben was anderes, weil ich eben was machen wollte, was ihm schmeckt.

Es hat sich dann aber hinterher - als das Essen schon fertig war - herausgestellt, dass er tatsächlich Appetit auf XY hatte. Hätte er von Anfang an Tacheles geredet, hätte ich das gleich gekocht. So war es zu spät. Wir sind wie gesagt so dermaßen den Tacheles gewöhnt über die letzten Jahre, dass es nur schief gehen kann, wenn einer plötzlich mit blumiger Sprache um die Ecke kommt und sich nicht traut, offen zu reden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mir ist sowieso schleierhaft, warum man noch einen besonderen Antrag vom Mann erwartet, wenn schon alles in trockenen Tüchern ist. Wo soll der Sinn liegen? Wenn mein Partner nach Festlegen des Termins und Planung der Feier auf die Knie gegangen wäre, hätte ich ihn für bekloppt erklärt. Was möchte er denn dann noch zum Ausdruck bringen? Das ist doch alles schon gelaufen!

Wie ein Mann, der keinen klassischen Antrag gemacht hat, jetzt durch Andeutungen auf die Idee kommen soll, erschließt sich mir auch nicht. Außerdem was soll das? Was bringt der Frau ein "romantischer" Antrag, den sie nachträglich mehr oder weniger offensiv einfordert? An der Stelle des Mannes käme ich mir verarscht vor. Und als Frau käme ich echt nicht auf die Idee, einen Antrag nachträglich zu bestellen.

Vorher kann man viel machen. Und wenn es nur dazu führt, dass der Mann sagt: Schatz, ich weiß, du wünscht dir einen tollen Antrag, aber ich kann das nicht. Heiratest du mich trotzdem? " :lol: Im schlimmsten Fall würgt man jegliche Gespräche über eine Hochzeit ab, indem man auf die traditionelle Reihenfolge verweist. Erst Antrag, dann Hochzeit! :D

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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