Anspruchsvolle Literatur lesen, uncool?
Ich lese sehr gerne anspruchsvolle Literatur von Shakespeare, Goethe und Co. Allerdings kenne ich kaum Leute in meinem Alter, also so um die 20, die meine Leidenschaft für Klassiker wie »Romeo und Julia«, »Die Leiden des Jungen Werther« oder »Siddhartha« teilen. Wenn sie etwas lesen, dann meistens eher Populärliteratur a lá »Shades of Grey«. Versteht mich bitte nicht falsch, ich lese auch aktuelle Bestseller (z. B. bin ich großer Fan der »Bob«-Bücher von James Bowen), allerdings eben auch Anspruchsvolleres.
Meine Frage an euch ist also, ob es in unserer heutigen Gesellschaft überhaupt noch Platz für klassische Literatur gibt oder, ob es sich einfach nicht mehr »schickt« so etwas zu lesen, wäre doch die Gefahr zu groß, als »uncool« abgestempelt zu werden?
Ich lese auch manchmal einen Klassiker, aber auch Literatur, die nicht so anspruchsvoll ist. Ich kann es mir vorstellen, dass es vielleicht nicht als cool gilt, wenn man anspruchsvolle Literatur liest, aber wahrscheinlich ist es allgemein nicht besonders cool, wenn man gerne liest. Für mich ist das Lesen ein Hobby, bei dem es mir auch egal ist, ob andere es cool oder uncool finden. Ich lese das, was mir gefällt und dabei ist es mir egal, was andere davon halten.
Klassische Literatur ist mir nicht total fremd, aber ich bin keine Leseratte und aus diesem Grund lese ich auch nicht besonders viele Bücher. Um ehrlich zu sein finde ich auch nicht die Zeit zum Lesen, da ich andere Hobbys pflege, die mir schon wichtiger sind und mir auch mehr Spaß machen. Eine gute Freundin von mir ist achtzehn Jahre alt und ein Bücherwurm, vor allem interessiert sie sich auch für Geschichte, Philosophie, Religion und Politik.
Damit habe ich eher wenig am Hut, aber wir kommen trotzdem super miteinander aus und jeder aus meiner Klasse kann sie gut leiden, obwohl sie ein wenig anders ist und andere Hobbys hat. Ich verstehe nicht, wieso anspruchsvolle Literatur uncool sein soll. Möchte man damit nun sagen, dass man uncool ist, wenn man gebildet ist? Das glaube ich kaum, wenn ich ehrlich bin. Ich glaube, man ist heute eher offen für andere Hobbys: Ob das nun Kochen, Stricken oder das Lesen von anspruchsvoller Literatur ist.
Weißt du was ich "uncool" finde? Wenn man etwas, das man liebt, nicht macht weil man Angst davor hat was "die Leute" sagen. Wenn man etwas gerne macht dann kann man doch dazu stehen, das Problem haben die, die das nicht akzeptieren können und intolerant sind.
Ich denke aber, dass aus einem anderen Grund heute weniger Klassiker gelesen werden als früher. Das Angebot an Medien ist einfach unheimlich groß und man hat oft gar nicht die Zeit alte Sachen praktisch nachzuholen, weil ständig irgendwas neues veröffentlicht wird. Ich selber habe noch eine ganze Reihe Klassiker, die darauf warten gelesen oder angeschaut zu werden. Aber wenn halt etwas neues raus kommt, über das alle reden und das mich auch interessiert, befasse ich mich eben erst mal damit.
In diesem Fall kann man doch eigentlich nur froh sein, wenn man von dem Mainstream als uncool abgestempelt wird. Ich kann generell nicht verstehen, wie einem die Meinung anderer Leute so wichtig sein kann, gerade wenn man selbst vielleicht etwas schätzt, was nicht dem schnelllebigen und oberflächlichen Geschmack der breiten Masse entspricht. Ich finde den Massengeschmack einfach nicht relevant genug, um als Maßstab herzuhalten.
Ob in der Gesellschaft Platz für klassische Literatur ist, sollte dir eigentlich egal sein. Die Antwort auf diese Frage lautet aber in jedem Falle „ja“. Es gibt sicher einige Leute, die das anders sehen. Manchmal bestätigen sich da Vorurteile, wenn man schaut, von wem solche Äußerungen dann kommen. Dir sollten sie jedenfalls egal sein und du solltest froh sein, dass du nicht zu den ganzen Leuten gehörst, deren Büchergeschmack von aktuellen Bestsellerlisten diktiert wird.
Ich lese gelegentlich auch Bücher, die etwas anspruchsvoller und älter sind. Das finde ich immer wieder sehr interessant, auch wenn ich ansonsten auch viele modernere, mehr oder weniger anspruchsvolle Bücher lese. Die Mischung ist ja gerade das Interessante daran. Was andere Leute womöglich über meinen Büchergeschmack denken, ist mir vollkommen egal.
Ich lese auch keine Klassiker, neben meinen sonstigen Büchern, die ich so lese. Das war auch schon immer so. Selbst in der Schule habe ich das gerne gelesen und hatte keine Probleme damit. Ich denke, dass es einfach schwieriger zu lesen ist und sich viele Jugendliche oder junge Erwachsene sich nicht mehr die Mühe machen und eher zu leichter Literatur greifen.
Uncool finde ich das Lesen von Klassikern auf jeden Fall nicht und ich hatte in meinem Leben bisher auch nicht den Eindruck, dass man damit als uncool angesehen wird. Natürlich kommt es nicht bei jedem gut an, aber wer einem wegen ein paar Büchern als uncool bezeichnet, der wird eben ignoriert, da muss man dann auch drüber stehen.
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