Ansprechen, wenn man wegen Problemen über Trennung nachdenkt
Eine Freundin von mir hat sich vor wenigen Tagen von ihrem Freund getrennt. Auch, nachdem sie mehrmals die Probleme angesprochen hat, die sie stören - dass er sich oft tagelang nie meldet, sein Leben nicht in den Griff bekommt und fast gar nicht zur Uni geht - hat sich nichts geändert. Er macht weiterhin noch die Nacht zum Tag und hat auch nicht versucht etwas zu ändern, obwohl sie beim letzten Mal gesagt hat, dass sie sonst über eine Trennung nachdenken muss.
Jetzt wo es endgültig ist, beschwert er sich, dass er sich ja gar nicht über den Ernst der Lage bewusst gewesen wäre. Jedoch hat sie ihm beim letzten Gespräch verdeutlicht, wie ernst die Lage ist, und dass sie sich sonst aufgrund der Probleme trennen wird. Das finde ich auch richtig so - wenn man sich von seinem Partner überlegt zu trennen, weil einen die Probleme stören, dann sollte man es vorher auch so kommunizieren, dass es einen eben so enorm stört.
Wie seht ihr das? Findet ihr, dass man wirklich sagen sollte, dass man aufgrund der bestehenden Probleme über eine Trennung nachdenkt, wenn sie sich nicht bedeuten lassen oder denkt ihr, dass der Wink mit dem Zaunpfahl reichen muss und man es nicht so direkt formulieren muss, da es reicht, wenn man die Probleme anspricht? Wenn ja, wieso?
Ich finde es gut, wenn man Probleme in der Hinsicht offen anspricht und dann eben auch klar kommuniziert, wenn man mit bestimmten Situationen langfristig nicht leben könnte. Blöd ist nur, wenn der Partner derartige Äußerungen nicht Ernst nimmt und man so kein Gehör findet. Dann kommt eine Trennung dann eben schon überraschend, selbst wenn man vorher offen geredet hat. Das finde ich schade, ich finde, dass man sich in einer Beziehung grundsätzlich gegenseitig ernst nehmen sollte.
Bei uns läuft es in dieser Hinsicht ziemlich unkompliziert. Es gab schon Momente, da habe ich eben gesagt, dass ich langfristig nicht damit klarkommen würde, wenn Problem X in der Beziehung nicht gelöst wird, mein Partner hat das ebenfalls so gehandhabt. Das wurde auch immer ernst genommen und entsprechend umgesetzt. Mittlerweile gibt es keine Reibungspunkte mehr, die zu einer Trennung führen könnten, weil sie den anderen massiv stören. Damit meine ich dann aber schon gravierende Dinge und nicht solche Bagatellen wie, dass jemand den Teller nicht in die Spülmaschine eingeräumt hat oder vergessen hat, den Müll rauszubringen.
Ich frage mich gerade, welches Problem so schwerwiegend sein kann, dass man sich deshalb trennen würde, aber das sich durch reden und Einsicht des anderen lösen lassen soll. Da versagt gerade echt meine Fantasie.
Ich halte nichts vom Wink mit dem Zaunpfahl, wenn es nicht zufällig darum geht für jemanden ein Geschenk auszusuchen. Wenn es Probleme gibt und ich das Gefühl habe, dass der andere diese nicht als solche erkennt oder vielleicht als nicht so schwerwiegend betrachtet, dann spreche ich diese offen an und rede darüber. Da darf man natürlich auch klar machen, dass man selbst so nicht weitermachen kann auf Dauer. Dann wird es ja sicher im Interesse des anderen sein, darüber zu reden und eine Lösung zu finden.
Deine Freundin hat ja aber scheinbar schon mal klar gemacht, dass sein Verhalten für sie nicht funktioniert und so wie er sich benommen hat, dürfte ihm eigentlich klar sein, dass andere das nicht auf Dauer mitmachen werden. Wenn ich mich nicht mehr melde, mein Leben nicht auf die Reihe bringe und mein Partner mit mir schon mehrmals darüber gesprochen hat, wie er darunter leidet, dann darf ich nicht den Überraschten spielen, wenn dieser irgendwann die Reißleine zieht.
Ich habe die Erfahrung gemacht das Männer den Wink mit dem Zaunpfahl oft gar nicht wahrnehmen. Für eine Frau mag das oftmals ganz offensichtlich sein, aber für Männer ist das nichts. Wenn man sie irgendwann später darauf hinweist, wissen sie mitunter nicht einmal mehr was davon. Deswegen muss man Probleme bei Männern immer sehr direkt ansprechen und sich klar ausdrücken. Man muss direkt formulieren, dass es einen stört und das man über eine Trennung nachdenkt. Dann besteht eine gewisse Chance, dass das Gegenüber es wahrnimmt und auch handelt. Oder eben auch nicht.
Natürlich sollte man Probleme immer offen ansprechen. Ich finde es enorm wichtig, in einer Beziehung offen über alles miteinander sprechen zu können und da gehören für mich auch Probleme und Zweifel dazu. Denn nur wenn man gemeinsam über so etwas spricht, kann man auch gemeinsam an der Beziehung arbeiten und versuchen, sie wieder zum Guten zu wenden.
So ein Wink mit dem Zaunpfahl reicht ja meistens nicht. Wenn das reichen würde, wäre es den meisten ja auch so schon bewusst, dass der Partner nicht mehr ganz so glücklich in der Beziehung ist und daran denkt, sich zu trennen. Das ist ja aber bei den meisten nicht so. Bevor es zu Unstimmigkeiten und Missverständnissen kommt, sollte man das doch direkt ansprechen. Da erspart man sich mit Sicherheit einige Missverständnisse und stellt so auch sicher, dass der andere weiß, woran er ist.
Ich finde es grundsätzlich gut, wenn man dem Partner direkt mitteilt, wenn man nicht glücklich ist, als so lange abzuwarten, bis es zu spät ist und man quasi nichts mehr an der Beziehung machen kann. Kommunikation ist für mich in einer Beziehung ohnehin enorm wichtig und dazu gehört es für mich auch, alles anzusprechen, was einen belastet und nicht abzuwarten, bis der Partner von selbst merkt, was Sache ist und einen danach fragt. Er kann es ja auch nicht immer riechen, wenn etwas nicht stimmt.
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