Anhand negativer Charakterzüge Spitznamen bekommen?

vom 28.03.2016, 19:08 Uhr

Nicht nur Abkürzungen von Namen können unter anderem für Spitznamen sorgen, sondern beispielsweise auch bestimmte Charakterzüge. So wurde eine ehemalige Klassenkameradin immer "Zicke" genannt, wobei sich das als Spitzname dann auch so gehalten hatte.

Die Klassenkameradin wusste auch selbst über den Spitznamen bescheid, fand ihn aber nie weiter schlimm, da sie dazu stand und das auch mit Humor nehmen konnte. Meine damals beste Freundin hatte ihren Freund immer "Diva" genannt, wobei er sich tatsächlich auch so verhalten hatte.

Leute, die eher ängstlich sind, werden ja oftmals als "Angsthase" bezeichnet, genauso wie sehr selbstbewusste und von sich überzeugte Männer gerne mal als "Macho" gelten. Habt ihr einen Spitznamen, der von eurem Charakter abgeleitet wurde? Passt diese Bezeichnung eurer Meinung nach, zu euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich werde gerne "Speedy" genannt, vermutlich als Anlehnung an Speedy Gonzalez, dieser Zeichentrick-Maus. Ich finde aber auch, dass dieser Spitzname zu mir passt. Denn entweder sind die Menschen aus meinem Umfeld zu langsam oder ich bin zu schnell. :lol:

Es ist schon mehrmals vorgekommen, dass ich mehrere Sachen gleichzeitig erledigt habe und dann noch so schnell und korrekt erledigt habe, dass andere Menschen das kaum mitbekommen haben und hinterher umso erstaunter war, dass diverse Aufgaben von mir schon innerhalb kürzester Zeit erledigt worden sind.

Mein Mann wundert sich beispielsweise immer, wie ich es schaffe, zu kochen, gleichzeitig die Spülmaschine auszuräumen, wieder einzuräumen und dann noch abzuwaschen und den Tisch zu decken bevor das Essen fertig ist. Es kommt dann vor, dass er zwischendurch die Spülmaschine ausräumen will und dann feststellt, dass ich das schon erledigt habe.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es eher befremdlich, einen Spitznamen wie "Zicke" oder "Macho" zu haben und dann auch noch stolz darauf zu sein. Das kann ich mir maximal in einer Schulklasse Mittelstufe vorstellen, aber doch nicht im wirklichen Leben unter Erwachsenen. Negative Bezeichnungen hinterlassen für mich immer einen unangenehmen Beigeschmack. Für mich kann man einen Freund oder Partner noch so "liebevoll" oder "nett gemeint" Depp oder Angsthase nennen, ich würde mich dabei absolut nicht wohl fühlen.

Spitznamen sind für mich eigentlich nur die guten alten Abkürzungen und Verballhornungen von Vor- oder Nachnamen oder im Einzelfall auch ein körperlicher oder charakterlicher Anklang an einen fiktionalen Charakter oder Prominenten. Zicke wäre für mich also kein Name, sondern immer mindestens ein kleiner negativer Seitenhieb auf den Charakter der Person, weswegen ich mir diesen Umgangston unter Leuten, die sich als Freunde bezeichnen, nicht wirklich vorstellen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das betrifft jetzt keine Charakterzüge, aber ich kenne zwei Personen, die eher negative Spitznamen bekommen haben. Bei dem einen handelt es sich um den Stiefvater einer Freundin, der von ihrer Mutter "Stinker" genannt wird. Meine Freundin hat allerdings keine Ahnung, warum das so ist. Die Mutter nutzt den Spitznamen schon liebevoll, aber ich finde es jedes Mal seltsam, weil ich ihn eben so negativ finde.

Das zweite Beispiel betrifft den Vorbesitzer unseres Hauses. Er war schwerer Alkoholiker. Die Leute im Dorf reden öfter mal von ihm als "Lulli". Als ich mal nachfragte, woher dieser Name stammte, weil er weder zu Vor- noch Nachnamen passte, bekam ich mehr Informationen als mir lieb war. Er war besoffen auf einer Veranstaltung im Dorf eingeschlafen und irgendwie hat er es geschafft, dass vor versammelter Mannschaft sein Geschlechtsteil aus der Hose hing.

Also ich kann auch gerne auf einen negativ besetzten Spitznamen verzichten. "Zicke" oder "Macho" geht ja noch einigermaßen. Unter Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ist das noch ganz witzig. Stolz wäre ich nicht drauf, aber ich finde es gut, dass "Zicke" dazu steht, dass sie sich manchmal daneben benimmt. Aber ich hoffe doch sehr für sie, dass sich der Spitzname dann irgendwann wieder verflüchtigt. Ab einem gewissen Alter ist es dann nicht mehr lustig.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Ich finde es eher befremdlich, einen Spitznamen wie "Zicke" oder "Macho" zu haben und dann auch noch stolz darauf zu sein.

Das sehe ich genauso. Vor allen Dingen, weil solche Spitznamen doch eher negativ behaftet sind. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass solche Spitznamen wie "Pupsi" oder "Hasi" auch eher dazu führen würden, dass Erwachsene in der Öffentlichkeit nicht wirklich Ernst genommen werden würden.

Ich könnte mir vorstellen, dass der "Macho" und die "Zicke" nur deswegen stolz auf diese Art von Spitznamen sind, weil sie das Umfeld entwaffnen wollen. Manche Menschen sind ja so, dass sie einen Spitznamen extra verwenden, um andere Menschen zu ärgern und zu provozieren. Für mich gehört dieses Verhalten zwar eher in den Kindergarten und nicht zu Erwachsenen, aber das ist Ansichtssache.

Daher denke ich auch, dass man sich so einen Spitznamen zu eigen macht, so tut als würde man das lustig finden oder als wäre es einem egal, damit das Interesse der Mitmenschen nachlässt, genau diesen Spitznamen als Mittel zum Ärgern oder Provozieren zu nutzen. Ich glaube nicht, dass es Menschen gibt, die wirklich stolz auf solche Spitznamen sind, die tun meiner Meinung nach nur so als ob.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde weder Zicke noch Macho als Spitznamen bezeichnen, dass ist doch nichts weiter als eine Beleidigung in der niedlichen Form aber sicherlich nichts was man als Spitznamen verpasst bekommt oder sich darüber auch noch freut und darauf reagiert wenn man so gerufen wird. Wenn doch, dann ist man selbst Schuld. Würde man nicht darauf reagieren, dann verlieren die Leute das Interesse daran und denken sich etwas "sinnvolleres" aus, wobei ich Spitznamen immer dämlich finde, egal ob es nun Zicke, Macho, Pupsi oder Hasi ist.

Würde ich darauf hören was mir schon alles verpasst worden ist, dann wäre ich wohl auch ein Hasi, Pupsi, Schatz, Spatz, Rehlein, Mauerblümchen, Außenseiter und sonstiges. Auf solche Ansprachen reagiere ich nicht und es hat nie lange gedauert, bis die Verwender dieser Begriffe das Interesse daran verloren haben und mich wieder bei meinem richtigen, amtlich eingetragenen Namen genannt haben. Denn nur auf diesen höre ich und nichts weiter.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich kann auch nicht verstehen, wie man so einen Spitznamen, der eigentlich eher eine Beleidigung ist, noch gut finden oder stolz darauf sein kann. Ich würde mir so einen Spitznamen auch eher nicht gefallen lassen und würde sagen, was ich davon halte. Allerdings habe ich bisher nie einen solchen Spitznamen bekommen.

Ich würde auch niemandem solch einen Spitznamen verpassen. Ich finde das sehr unpassend, egal ob jemand wirklich eine Zicke, eine Diva, oder ein Macho ist. Das ist für mich einfach kindisch und ich würde eben auch nicht wollen, dass mich jemand so betitelt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich empfinde solche Spitznamen nicht als solche, sondern als Beleidigung. Immer wieder habe ich Frauen erlebt, die ihren Mann durch den Supermarkt rufen und zwar nicht mit irgendeinem Namen oder einem liebevollen Spitznamen, sondern immer wieder mit Pupsi. So etwas finde ich für die Männer schon sehr beschämend und peinlich. Diese waren davon auch nicht begeistert.

Meiner Meinung nach sollte man jemanden mit dem Namen oder mit einem liebevollen Spitznamen anreden. Wenn jemand einen anderen Menschen zum Spaß als Zicke beschimpft, ob es nun stimmt oder nicht, finde ich das respektlos.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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