Angst vor Zusammenziehen wegen großem Haushalt?
Eine Bekannte von mir steht vor der Entscheidung mit ihrem Freund zusammenziehen zu können. Dieser hat sie gefragt und ist auch sichtlich enttäuscht darüber, dass seine Freundin nicht direkt zugesagt hat. Meine Bekannte hat aber Angst vor dem Zusammenzug, da ihr Freund ein richtiger Sammler ist und es in seinem Haushalt jede Menge Sachen gibt. Grundsätzlich ist er kein Messie, er hat es auch nicht unordentlich oder so, er besitzt einfach nur sehr viele Sachen.
Sein Badezimmerschrank überschreitet bei weitem das Volumen an Sachen die ich und meine Bekannte gemeinsam besitzen und das gleiche bezieht sich auch auf die Küche und alle anderen Bereiche im Haus. Ihr Freund schmeißt einfach keine Dinge weg, sondern bewahrt einfach alles auf da er für den Fall abgesichert sein möchte, dass er es doch noch irgendwann braucht.
Natürlich führt das aber auch dazu, dass sämtliche Schränke und der Keller sehr vollgestopft sind und es kaum Platz gibt. Meine Bekannte ist das komplette Gegenteil, sie liebt es auszusortieren und schmeißt gerne Dinge weg. Sie freut sich, wenn es übersichtlich und geordnet ist. Deswegen hat sie Angst vor dem Zusammenzug, denn ihr Freund wird sich wahrscheinlich nicht darauf einlassen, dass sie bei ihm ausrümpelt.
Könnt ihr die Situation meiner Bekannten nachvollziehen? Wie würdet ihr an ihrer Stelle reagieren? Könntet ihr als ihr Partner nachvollziehen, warum sie Angst vor einem Zusammenzug hat, obwohl die Beziehung ansonsten gut läuft? Denkt ihr das eine ansonsten harmonisch laufende Beziehung an solchen Dingen scheitern kann?
Oh man, bei dieser Konstellation ist Stress vorprogrammiert. Ich glaube, so etwas kann nur dann funktionieren, wenn beide sich in dieser Hinsicht ähnlich sind. Meine Chefin und ihr Ehemann sind sich in der Hinsicht absolut ähnlich. Die beiden sind auch so etwas wie "Sammler", wobei es bei ihnen nie wie bei einem Messie aussieht. Es ist schon ordentlich, aber eben auf eigene Weise geordnet und das Haus ist vom Keller bis knapp unters Dach komplett vollgestopft mit allen möglichen Sachen.
Die beiden haben meines Wissens nach noch nie etwas weggeworfen und sogar die Möbel wurden nie neu gekauft und sind teilweise über 30 Jahre alt. Das funktioniert aber bei den beiden, weil die sich eben so ähnlich sind in der Hinsicht. So gibt es keinen Streit, weil einer etwas aussortieren möchte, was der andere noch behalten will.
Mein Schatz und ich sind da eher das gegenteil. Wir sammeln beide nicht, sondern sortieren konsequent aus, um so wenig Kram wie möglich zu Hause rumstehen zu haben. Ich glaube ich hätte ein Problem damit, wenn wir in dieser Hinsicht so unterschiedlich wären.
Ich kann die Bedenken deiner Bekannten schon verstehen, gerade wenn man dann selbst kaum Platz für die eigenen Sachen findet würde die ganze Situation für mich auch ein Problem darstellen. Was würde der Freund denn machen, wenn kein Platz mehr da ist? Umziehen oder anbauen? Das ist doch total bescheuert.
Da wird es sicherlich auch nach einem erfolgreichen Einzug noch Ärger geben. Ansonsten würde ich einfach die Forderung stellen, dass man gemeinsam Platz schafft. Die Dinge, die zu viel sind kann man ja auch verkaufen und dann eben davon nett Essen gehen oder so, je nachdem wie viel zu viel ist. Ich denke, dass ihm auch klar sein muss, dass er da Platz für sie schaffen muss, einfach mal drüber reden.
Das ist wieder so eine Sache, die man mit Reden klären kann. Man muss schon ansprechen, was man selber möchte und dann kann man gemeinsam einen Kompromiss finden. Immerhin funktioniert so eine Beziehung und nur so kann man auch einen Einzug und eine lange Beziehung funktionierend machen.
Ich denke auch, dass das Zusammenziehen der Beiden dann sehr viele Probleme verursachen wird, wenn sie sich grundsätzlich so verschieden sind. Ebenfalls hatte ich einmal einen Partner, der alles auf die Seite gegeben hat. Wie du geschildert hast, war er kein Messie, wollte aber trotzdem alles aufbewahren, also ein Hang zum Messie-Dasein, war es auf jeden Fall.
Ich dachte mir dann, dass ich einfach ausmiste, wenn er nicht da ist, wenn er arbeitet und so weiter. Aber jedes Mal kam er mir drauf, wenn ich wieder etwas entsorgt hatte und war dann immer sehr wütend auf mich. Er konnte es einfach nicht verstehen, wenn ich gewisse Dinge fort geschmissen habe. Er bewahrte Dinge jahrelang auf, nur weil sie ihn an jemanden erinnern, der vielleicht verstorben war oder so.
Natürlich kann ich das in einem gewissen Punkt auch verstehen, aber er hat es einfach übertrieben und wir stritten immer mehr. In unserer Wohnung hatten wir gar keinen Platz mehr, weil er alles auf die Seite geben wollte. Dann ging es noch so weit, dass er alles als Dekoration aufstellen wollte und meiner Meinung nach die Kästen schon überdekoriert, ja richtig voll gestellt waren. Alles in Allem passte das alles überhaupt nicht zusammen.
Also dein Bekannte sollte sich auf jeden Fall gut überlegen, ob sie die Einladung nicht mit einer freundlichen Begründung ablehnen sollte. Denn lieber ist der Partner enttäuscht, erhält aber eine vernünftige Begründung für die Absage, wie wenn die Beziehung schlussendlich ganz auseinander geht, weil eben zwei komplett gegensätzliche Einstellungen aufeinander prallen, so finde ich.
Ich hebe auch gerne Dinge auf und habe viele Gegenstände, die keinen praktischen Nutzen besitzen, mich aber an etwas oder an jemanden erinnern. Zudem habe ich beispielsweise kaputte Notebooks aufbewahrt, weil ich mit denen ja viel Zeit verbracht habe und diese Technik von früher auch irgendwie toll finden. Also wäre ich hier wohl das Negativbeispiel des Fast-Messies.
Da ich in meiner Wohnung nicht so viel Platz habe, habe ich aber eine gute Lösung gefunden und zwar habe ich eine Garage extra für Dinge, die sonst nirgends Platz finden. Ich habe zwar auch viel Deko, aber wenn es zu viel wird, dann kommen die Sachen in die Garage. Das könnten die beiden doch auch so machen - einen extra Raum oder eine Garage, ein Lager oder was auch immer suchen, das er vollstopfen kann.
Zudem kann ja in der gemeinsamen Wohnung dennoch jeder sein eigenes Reich haben - der eine einen ordentlichen Raum und der andere einen mit viel Deko. ich denke schon, dass man sich da irgendwie einigen kann, ohne dass einer nachher schlimm leiden muss.
Ich denke auch, dass es schwer werden kann, wenn man so unterschiedlich ist, was das Aufheben von verschiedenen Dingen ist. Immerhin kann es tatsächlich schnell im Streit enden, wenn man verschiedener nicht sein könnte.
Wenn der eine gerne sehr viele Sachen hat, der andere aber unbedingt minimalistisch leben möchte, dann lässt sich das einfach schwer vereinbaren. Beides lässt sich ja einfach nicht miteinander vereinbaren. Man kann ja nicht gleichzeitig minimalistisch leben und dennoch sehr viele Sachen besitzen und nichts wegschmeißen. Das geht nicht und somit ist es klar, dass beide nicht so leben können, wie vorher.
Beide müssen auf jeden Fall bereit dazu sein, einen Kompromiss einzugehen. Der Mann muss beispielsweise bereit dazu sein, nicht mehr ganz so viele Sachen zu sammeln, mehr aufzubrauchen und sich auch von einigen Sachen zu trennen. Die Frau hingegen muss aber auch bereit dazu sein, ihren Minimalismus-Gedanken aufzugeben und dann auch ein Auge zuzudrücken, wenn ihr Partner eben mehr Dinge hat, als sie.
Wenn beide jedoch nicht bereit dazu sind, diesen Kompromiss zu schließen, dann wird es wohl öfters Streitereien geben. Immerhin müssen sich ja beide wohl in der eigenen Wohnung fühlen und es bringt dann auch nichts, wenn man nur dem Partner zuliebe etwas macht, was man eigentlich gar nicht möchte.
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