Angst vor Kinderarzt - "verletztes" Kuscheltier mitnehmen?
Kleine Kinder haben manchmal Angst vor dem Kinderarzt ohne einen ersichtlichen Grund. War es die Spritze, die ein Kind mal bekommen hat oder hat der Arzt bei der Untersuchung dem Kind Angst gemacht? Ich kenne die Angst vor dem Kinderarzt durch meine Kinder nicht. Ich habe schon ziemlich früh damit angefangen ein "verletztes" Kuscheltier mit zum Arzt zu nehmen. Ein verbundener Arm, ein Pflaster auf dem Bauch oder ein Halstuch, weil das Kuscheltier auch Halsschmerzen hatte war da von Anfang an eine Hilfe. Der Kinderarzt hat dann auch mitgemacht und die Kuscheltiere mit untersucht.
Eine Bekannte macht das bei ihrem Kind genauso und der Kinderarzt hat sogar dazu geraten es so zu machen. Eine andere Bekannte findet das albern und meint, dass die Kinder einfach da durch müssen. Sie würde da überhaupt kein Drama zu machen und auch wenn die Kinder schreien und brüllen. Das wäre ihr egal und die Kinder werden zur Not auch festgehalten und die Impfung verpasst. Kennt ihr es, dass man zum Kinderarzt ein "krankes" oder "verletztes" Kuscheltier mitnimmt oder haltet ihr es auch für albern und unnötig?
Natürlich muss man sich früher oder später damit auseinandersetzen, dass Arztbesuche nunmal unumgänglich sind und dass es auch unangenehme Behandlungen wie Spritzen, Impfungen, schmerzhafte Untersuchungen und peinliche Nachfragen gibt. Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass es auch genug Erwachsene gibt, denen so etwas Angst macht, und da finde ich es schon etwas viel verlangt, von einem Kleinkind, das die Zusammenhänge kaum begreifen kann, sofort Tapferkeit und innere Ruhe zu verlangen. Wenn ein Kind Schmerzen hat, dann weint und schreit es und denkt nicht groß darüber nach, was die Ursache ist und dass der Arzt gewisse Diagnostik durchführen muss, um zu helfen.
Da kann es schon eine tolle Methode und ein ganz niedlicher Ansatz sein, zunächst ein "krankes" Kuscheltier vor den Augen des Kindes zu behandeln und ihm so zu zeigen, was man vorhat und dass man eigentlich nur das beste für den kleinen Patienten will. Natürlich lässt sich das im stressigen Praxisalltag nicht immer in aller Ausführlichkeit vorspielen, aber zumindest der Grundgedanke ist ja doch ganz nett, wenn man dem Tierchen ein Pflaster aufklebt, ihm einen Verband umlegt oder ihm eine angedeutete Impfung verpasst, dem Kind die Schritte erklärt und das Tier am Ende für seine Tapferkeit lobt, um das Modelllernen beim Kind anzuregen.
Viele Universitäten, die Mediziner ausbilden, bieten sogar oft Aktionstage an, an denen Kinder mit ihren Kuscheltieren vorbeikommen und diese von angehenden Ärzten und Ärztinnen untersuchen lassen können. Solche Kuscheltier-Kliniken helfen dabei beiden Seiten. Die Kinder lernen den Ablauf eines Arztbesuchs kennen und verlieren ein Stück weit die Angst davor, und die jungen Mediziner haben die Möglichkeit, den empathischen Umgang mit Kindern zu üben und ihre Wortwahl und ihre Handlungen kindgerecht anzupassen. Ich persönlich finde solche Events ziemlich sinnvoll und würde es unterstützen, wenn Angebote wie diese ausgedehnt werden.
Es kommt doch ganz auf den Umstand drauf an. Besteht akute Lebensgefahr, dann fängt man nicht erst an den Bären zu verbinden, da hüpft man auch drauf und hält fest. Ist die Zeit da und alles nicht so schlimm, dann nimmt man sich die Zeit und macht das mit.
Ich kenne beides aus dem Rettungsdienst her. Ich hab auch schon so ziemlich alles verbunden, untersucht und Zugänge an Bärchen, Püppis und Dinos gelegt oder aufgeklebt. An Events, bei denen Kindergärten besucht werden damit sie mal schauen können was alles so drinnen ist, verarztest du Kuscheltiere im Akkord und die Kinder können auch mal selbst ihr Bärchen abhören mit dem Stethoskop.
Damit gewinnt man auch Vertrauen und Zugang zu den Kindern, denn nicht immer waren die Eltern auch mit dabei wenn wir aufgeschlagen sind oder kamen erst hinterher. Teilweise waren die Eltern auch so aufgedreht und im Weg, dass man sie trennen musste vom Kind, damit noch etwas geklappt hat und das nicht wie beim Rodeo ausgesehen hat. Aber wie gesagt, es gibt Unterschiede und ein schwer verletztes Kind, welches überall ausläuft, da kommt der Zugang direkt ins Kind mit allem anderen und nicht erst ins Bärchen.
Von daher muss man das schon unterschieden von einer geplanten Impfung für die man Termine macht und sich auch Zeit nimmt, zu Notfällen die komplett unverhofft stattfinden und auch ein sofortiges Handeln erfordern. Ist nur das Knie aufgeschrammt und muss sauber gemacht und verbunden werden, da besteht auch keine Eile und da hat man dann auch mal die 2-5 Minuten für das Bärchen.
Nilpferd und oder auch Echse gehen immer mit zum Kinderarzt hier und gehören fest mit dazu. Nicht immer werden diese Tierchen vorher behandelt vom Kinderarzt, denn auch da ist Andrang und alles weitere aber wir machen das vorher dann Zuhause oder im Wartezimmer und dann ist es auch für meinen Sohn halb so schlimm. Festhalten wegen Impfen muss man zwar dennoch, weil er wegziehen könnte, aber nicht weil sich dagegen mit aller Kraft gewehrt wird.
Bisher haben wir noch keine Probleme mit dem Kinderarzt, aber ich finde deinen Tipp oder deine Idee wirklich toll und wenn es mal so kommt werden wir definitiv das Lieblingskuscheltier mitnehmen. Bisher überwiegt aber, dass der Kinderarzt viel Spielzeug im Wartezimmer hat und man nach dem Besuch schnell wieder gehen kann.
Im Akutfall funktioniert das mit dem Kuscheltier natürlich nicht, aber bei einem normalen Arztbesuch kann das Kuscheltier ja mitgenommen werden. Was ich aber auch gut finde ist danach vielleicht was schönes zu machen oder mal etwas zu geben, was es sonst nicht gibt. Immerhin ist man ja auch nicht ständig beim Arzt und wenn das Kind gut mitmacht ist das ja eine gute Idee es auch zu belohnen, wobei es ja nichts Großes sein muss.
Beispielsweise kann man danach im Sommer ja zusammen ein Eis essen gehen, wenn man die Impfung oder den Kontrolltermin gut überstanden hat. Das ist ja auch für einen selber mal ganz nett und das Kind verbindet den Arzt letztendlich auch mit etwas Gutem.
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