Angst vor Hackern - habt ihr das?

vom 04.11.2014, 20:12 Uhr

Es gibt in diesem Forum viele Themen um Sicherheitslücken, Hackerangriffen auf Prominenten, Passwortschutz und so weiter. Wenn man sich mit Personen über das Thema unterhält, dann habe ich meistens den Eindruck, dass so gut wie allen Personen zwar bewusst ist, dass ein Hackerangriff bei fehlender Sicherheit leicht gemacht ist, aber die wenigsten das Thema wirklich ernst nehmen und sich beispielsweise ein sehr langes, kompliziertes Passwort ausdenken.

Vor kurzem hatte ich eine Vorlesung zum Thema Webanwendungssicherheit, die mir ein wenig die Augen geöffnet hat. Auch ich habe ehrlich gesagt nicht das sicherste Passwort, auch wenn es nun nicht gerade mein Benutzername oder Geburtsdatum ist. In jedem Fall werde ich künftig wohl eher auf die Wahl meiner Passwörter achten. Ich muss zugeben, dass ich vor der Vorlesung das Thema auch nicht allzu ernst genommen habe. Irgendwie ist es doch immer ganz weit weg, wenn im Fernsehen über ein Hackerangriff berichtet wird, der einen selbst nicht betrifft.

Wie viel Angst habt ihr vor Hackerangriffen? Macht euch das stetig Sorgen, wenn ihr einer Website Daten anvertraut oder ist das für euch eher ein Ereignis, das eher unwahrscheinlich eintrifft?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Als Privatmensch mache ich mir ehrlich gesagt keine großen Gedanken, dass jemand ausgerechnet mein Passwort ausspioniert. Ich glaube auch nicht, dass es heutzutage noch so einen großen Unterschied macht, ob man ein einfaches Passwort aus Buchstaben und Zahlen verwendet oder eine komplexe Konstruktion aus Buchstaben, Zahlen, Sonderzeichen, Symbolen und dem Blut einer Jungfrau. ;) Im letzteren Fall würde die Software, die Passwörter automatisch entschlüsselt, eben nicht nur eine Sekunde zum Knacken brauchen, sondern vielleicht drei. Oder zehn.

Kritischer wird es natürlich bei großen Unternehmen, bei denen die Daten von tausenden oder hunderttausenden Menschen gespeichert sind. Natürlich gefällt mir der Gedanke gar nicht, dass ein einziger erfolgreicher Hackerangriff auf meine Krankenkasse oder auf ebay ausreicht, um mit meiner Online-Identität unbegrenzt und ungestraft Schindluder zu treiben. Aber da muss ich mich auf die Datenschutz-Abteilungen bei den jeweiligen Unternehmen verlassen, die ja auch Interesse daran haben, dass die Kundschaft ihnen vertraut.

Als Alternative bliebe ja sonst nur, auf die Vorteile und Freuden des Online-Daseins weitestgehend zu verzichten. Und dafür bin ich im Internet schon zu sehr verwurzelt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich schließe mich Gerbera an. Ich stelle mir einfach immer die Frage was ein Hacker für ein Interesse an einem "Standard" Anwender möchte. Ich denke solche Leute suchen sich schon gezielt Menschen aus bei denen Sie solche Hack-Attacken starten.

Natürlich würde vielleicht die Masse auch wieder einen Erfolg einbringen, dass kann ich natürlich nicht bewerten aber ich glaube im großen und ganzen ist man als Privatmensch relativ sicher. Trotzdem sollte das selbst gewählte Passwort nicht "123456" sein sondern Worte oder Zeichen die vielleicht eine persönliche Bedeutung haben und nicht sofort zu erraten sind.

Da habe ich dann mehr Angst vor diesen immer weiter wachsenden Emails die sich als PayPal, eBay, Amazon oder Sonstige Seiten ausgeben. Ich meine natürlich erkennt man auch diese Fakes relativ schnell, aber ich denke da auch eben an Menschen die von der ganzen Materie nicht soviel Ahnung haben und dann einfach eingeschüchtert sind wenn direkt mit einem Inkasso Unternehmen gedroht wird.

» Sapapi » Beiträge: 25 » Talkpoints: 3,76 »



Eine Angst, so, wie man das vor z.B. Spinnen hat, weil das eine angeborene Reaktion ist, habe ich vor Hackern nicht, zumal ich nichts habe, das ich verbergen müsste, es sei denn, wir sprechen auch von Daten, die ich im Internet preisgeben muss, um bei manchen Webservices teilnehmen oder bestellen zu können.

Auch hier lautet meine Antwort "Nein", weil meiner Meinung nach nicht wir als Privatpersonen richtige Angst vor solchen Menschen haben sollten, sondern eher Institutionen, die mehr Geld bzw. andere Werte oder gar Daten verstecken müssen und etwas Richtiges zum Verstecken haben.

Zusammenfassend kann ich deshalb sagen, dass eine Angst in den allermeisten Fällen nur dann berechtigt ist, wenn man etwas zum Verbergen hat.

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» Glum » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,00 »



Ich hatte mir früher wirklich überhaupt keine Gedanken über Hacker gemacht und diesbezüglich auch keine Angst gehabt. Meine Passwörter habe ich so gut wie nie geändert, wobei ich auch für viele Seiten die gleichen Passwörter hatte. Diese waren noch dazu sehr einfach, so dass sie eigentlich sehr leicht zu knacken waren. Allerdings dachte ich mir, dass da doch nie etwas passieren würden.

Dann ist es mir jedoch vorletztes Jahr passiert, dass mein Paypal-Konto gehackt wurde und mir 2000 Euro von meinem Konto abgezogen wurden. Eigentlich erkennt man ja per Mail, wenn irgendwelche Aktivitäten auf dem Paypal-Konto stattfinden.

Allerdings wurde auch mein Mail-Konto gehackt, wobei die Person meine Mails auf ihr Mail-Konto weitergeleitet hatte. Davon habe ich zunächst nichts gemerkt, ich habe mich nur gewundert, dass ich keine Mails mehr empfange. Zum Glück wollte ich dann gerade zufällig etwas mit Paypal zahlen und habe die Sache recht schnell bemerkt und eben auch klären können, so dass ich mein Geld zurückbekam.

Nun bin ich durch diese Sache wirklich sehr vorsichtig geworden. Ich ändere meine Passwörter alle regelmäßig und habe sehr schwierige Passwörter. Ich schaue auch regelmäßig auf den Seiten nach, ob alles in Ordnung ist. So hundertprozentig schützen kann man sich ja vor solchen Angriffen aber sicherlich nicht, zumindest kann ich das bestimmt nicht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe mir früher auch immer kaum Gedanken um sowas gemacht. Ich habe immer gedacht, dass doch eh nur andere gehackt werden würden und dass sich für mich "kleinen Fisch" doch keiner so wirklich interessieren kann. Tja, falsch gedacht.

Bei mir wurde letztes Jahr das Amazon-Konto gehackt und auch was bestellt. Dabei hatte ich nie mein Passwort irgendwo gespeichert und war auch nicht überall auf fremden Computern bei Amazon tätig. Also damals höchstens zu Hause und in meinem Büro im Institut, da ich damals noch im Institut gearbeitet habe. Ich war damals von der Arbeit auf dem Weg zur Uni, hatte dabei das Internet komplett aus, weil ich es unterwegs einfach nicht brauchte und habe dann in der Uni angekommen eine Email von Amazon mit einer Bestellbestätigung bekommen, was mich ziemlich irritiert hat.

Es hat sich dann herausgestellt, dass sich jemand in mein Konto gehackt hatte und unter meinem Namen ein sehr teures Antivirusprogramm als Download bestellt hatte. Direkt nach der Bestellung konnte er das dann direkt runterladen und das Geld dafür wurde von meinem Konto abgebucht.

Ich habe natürlich direkt Amazon kontaktiert und denen gesagt, dass ich das nicht war und das auch sonst niemand gewesen sein kann aus meinem Umfeld, weil einfach keiner mein Passwort hat und niemand ohne mein Wissen über meinen Namen was bestellen würde. Die haben dann mein Konto kurz bearbeitet, den Download gelöscht, sodass ich da keinen Zugriff drauf hatte und ich bekam auch mein Geld wieder.

Dennoch gehe ich seitdem auf Nummer sicher. Ich habe meine Email-Adresse da geändert, das Passwort und ich habe meine Bankverbindung dort gelöscht. Also wenn ich was bei Amazon bestellen möchte, dann kaufe ich Gutscheine, löse sie ein und bezahle damit. Einen Zugriff zu meinen Kontodaten will ich niemandem ermöglichen, dafür bin ich ein zu sehr gebranntes Kind.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich selbst zwar schon ein wenig vorsichtig bin, was das Thema Hacken angeht, aber ich habe jetzt nicht solche Panik davor, dass ich das Internet gar nicht benutze und nie irgendwelche Daten von mir angebe. :lol: Dennoch denke ich, dass eine gewisse Vorsicht, wie auch bei allen anderen Dingen, nicht verkehrt ist und grade bei sensiblen Daten durchaus angebracht.

Fakt ist aber, dass die Hacker an deine Daten kommen, wenn sie gut genug sind und es wirklich wollen, dann schaffen sie es auch. Sofern du kein Experte auf dem Gebiet der Sicherheit online und in Netzwerken bist, bist du auch nicht in der Lage deine Daten so zu schützen, dass es für sie eine Herausforderung wäre an diese ran zu kommen. Es ist wie mit Einbrechern: wer wirklich rein will, der kommt auch rein. Deshalb kann man nur eine gewisse Vorsicht walten lassen und nur die allernötigsten Daten angeben. Aber deswegen in ständiger Angst keinen Computer mehr zu nutzen wäre Unsinn.

» Hufeisen » Beiträge: 6057 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe eigentlich keine Angst vor Hackerangriffen, wurde auch noch nie gehackt oder ähnliches. Ich verwende nie einfach zu knackende Passwörter, sondern oftmals Zahlen- und Buchstabenkombinationen. Außerdem verwende ich nicht für alle Dienste ein- und dasselbe Passwort. Auf Google habe ich für meine verschiedenen Accounts verschiedene Passwörter und auf meinen anderen Diensten, Foren, etc. sieht die Sache genauso aus.

So wie ich das sehe, bin ich genauso geschützt wie jeder andere. Wenn es passiert, hätte man kaum etwas dagegen machen können. Allerdings kann man darauf achten, dass ein Hackerangriff minimalen Schaden zufügt und man keine wichtigen Daten oder dergleichen verliert bzw. diese von den Hackern für andere Zwecke benutzt werden könnten. Ich habe einige Backups von verschiedenen Dateien und weiß außerdem bei vielen Diensten, dass sich der Support zuverlässig um meinen gehackten Account kümmern wird.

Auch vor einem ähnlichen Problem, nämlich Viren, habe ich nur bedingt Angst. Auch wenn ich kein tolles Virenschutzprogramm habe, passe ich genau auf, worauf ich klicke, und sorge außerdem dafür, dass bei mir keine fragwürdigen Dateien runtergeladen werden. Mein Computer und mein Handy waren noch nie von einem Virus infiziert, weswegen ich auch nicht weiß, ob ich einen Virus vielleicht trotz meiner Vorsicht durch einen einzigen falschen Klick einmal hätte einfangen können, momentan wäge ich mich aber noch ziemlich in Sicherheit und fürchte mich nicht.

» Hallol » Beiträge: 17 » Talkpoints: 9,58 »


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