Angst vor Enten, Schwänen und Wildgänsen haben?

vom 19.07.2019, 08:41 Uhr

In einer Zeitung las ich vor kurzem, dass viele Menschen Angst vor Enten haben, was ich auch etwas verstehen kann. Wenn man durch einen Park oder wie ich mal mit dem Hund um den See gelaufen bin und man hat das Gefühl, dass man von den Enten mit ihrem starren Blick beobachtet wird, das ist schon etwas unheimlich. Selbst der Hund ist stehen geblieben, denn die Wildgans fing schon von Weitem an zu fauchen und gab ein drohendes und zischendes Geräusch von sich. Ich bin dann mit dem Hund einen anderen Weg gelaufen und seitdem mache ich einen großen Bogen um Enten, Wildgänse und Schwäne.

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde es eigentlich vollkommen logisch, dass sich eine Ente, eine Wildgans oder auch ein Schwan versucht gegen einen Hund zu wehren. Sicherlich hat das Tier schon einiges mit Hunden erlebt und viele Hunde gehen ja auch sofort auf solche Tiere los und wollen jagen. Das ist einfach Instinkt und hat wenig mit wirklich bösartigem Verhalten zu tun. Angst kann man ja prinzipiell vor allem haben, aber wenn man Angst vor natürlichen Reaktionen hat finde ich das schon etwas komisch. Angst kann man aber nun mal wenig beeinflussen. Selber kenne ich die Angst vor Enten, Wildgänsen und Schwänen nicht, wobei ich aber einen natürlich Respekt vor Tieren habe, wenn diese Abwehrreaktionen zeigen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, warum ich vor Enten oder Gänsen Angst haben sollte. Die sind in der Regel ja völlig friedlich und können einem auch nicht wirklich etwas anhaben, selbst wenn sie wollten.

Schwäne hingegen sind gemeingefährliche, blutrünstige Monster, um die ohne Wenn und Aber ein Bogen gemacht werden sollte! :D

Im Ernst, ich habe selten Angst vor irgendwelchen Tieren, aber bei Schwänen bin ich immer und jederzeit zur Flucht bereit. Wenngleich mir durchaus bewusst ist, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Schwan unangekündigt überfallen und lebensgefährlich verletzt zu werden, nicht sonderlich hoch ist, verspüre ich tatsächlich so etwas wie Angst vor ihnen.

Ich nehme mal an, dass es sich bei dieser Angst um ein Trauma aus meiner Kindheit handelt. Obwohl ich noch ganz klein war, kann ich mich an diese Horror-Begegnung sehr wohl erinnern:

Ich war im Kindergartenalter auf einem Ausflug mit meinen Eltern an einem See. Es war recht sonnig und meine Mutter kaufte mir ein Eis, womit wir uns dann dem See näherten. Ein fataler Fehler, denn dort lauerte eine weiß gefiederte Bestie, die mein Eis für sich beanspruchen und es mir gewaltsam entreißen wollte.

Nun war dieses Monstrum von einer für ein Kind ziemlich beeindruckenden Größe und fühlte sich ob meiner Flucht dazu veranlasst, mir hinterher zu jagen. So drückte ich das Eis meiner Mutter in die Hand und machte mich von dannen. Aus sicherer Entfernung musste ich dann zusehen, wie der weiße Teufel auf meine Mutter zuraste, die mein Eis zu Boden warf, um sich in Sicherheit zu bringen.

Das Ende vom Lied war eine aufgeregte Mutter, ein weinendes Kind und ein hochzufriedener Schwan, der sich über die Beute seines brutalen Angriffes hermachte.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Aus meiner Kindheit habe ich schon ein paar Wildtierparkbesuche in Erinnerung, die in einer horrorfilmreifen Verfolgungsjagd zwischen mir und einer schreienden watschelnden Gruppe von Wildgänsen, die allesamt doppelt so groß waren wie ich, endeten. Da hatte ich in der Tat richtig Angst und habe auch einmal geweint; und ich kann mir noch lebhaft vor Augen führen, wie mein Vater einmal seinerseits in voller Größe und mit kampfansagender Gestik und Mimik auf die Gänse zuging, weil diese einfach nicht anders abzuwimmeln waren, sodass sie letzten Endes zurückgewichen sind.

Manche Leute fordern die Konfrontation aber auch regelrecht heraus, wie ich immer wieder beobachten muss. Wer sich mit seiner Kamera wenige Schritte an ein Schwanküken heranmacht, um ein niedliches Foto zu schießen, braucht sich wirklich nicht zu wundern, dass er attackiert wird.

Mittlerweile empfinde ich aber keine Panik mehr, sondern eher einen gesunden Respekt. Ich versuche von vornherein, eine solche Vogelgruppe gar nicht erst großartig auf mich aufmerksam zu machen, indem ich sie nicht füttere, Abstand zum Nachwuchs halte und nach Möglichkeit einen größeren Bogen um die Versammlung laufe. Im Falle des Falles eines echten Angriffs würde ich es mir aber schon realistischerweise zutrauen, mir die Tiere vom Leib zu halten, wenn ich das müsste. Dennoch stimme ich zu, dass es immer noch ein beunruhigendes Gefühl ist, wenn das aggressive Geschnatter losgeht und die Gänse mit stierem Blick auf einen zusteuern. Abbruch des Blickkontakts und zügige Entfernung waren aber in aller Regel gut wirksam.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich bin ein klassisches Dorfkind und habe schon von allerfrühester Kindheit an gelernt: Lass die Viecher in Ruhe, dann tun sie dir auch nichts. Und was soll ich sagen - die letzten vier Jahrzehnte hat es geklappt. :roll: Für mich ist es ganz selbstverständlich, dass gerade Wildtiere nicht immer zahm und anschmiegsam sind und gerade wenn sie brüten oder Junge haben, auch drohen oder sogar angreifen können. Das gleiche gilt auch für Haustiere. Aber wenn man unsere gefiederten oder haarigen Mitgeschöpfe mit Respekt behandelt, gibt es im Regelfall keine Probleme.

So ein Schwan kann dir beispielsweise mit seinen Flügeln schon ein paar Knochen brechen. Aber dann hält man eben Abstand und gut ist. Und Enten und kleinere Wasservögel sind mir jetzt auch nicht so mega sympathisch, dass ich mit ihnen für ein Selfie posieren würde, aber sie können mir eigentlich nicht viel tun. Wenn ich, wie gesagt, ein bisschen Abstand halte. Deswegen habe ich auch keine Angst vor Tieren im Allgemeinen, weil ihr Verhalten ja eine deutliche Sprache spricht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Angst habe ich vor diesen Tieren nicht. Ich respektiere ihr Dasein und komme ihnen nicht zu nah, dann lassen sie mich auch normalerweise in Ruhe.

Bei einem Spaziergang um einen alten Klärteich eines Tagebaus bin ich kurz vor Vollendung der Runde um den Teich auf eine Gänsefamilie gestoßen, die am Wegesrand saß. Die Gänseeltern sahen sich und ihren Nachwuchs offensichtlich bedroht und haben sich mir mit ausgebreiteten Flügeln entgegengestellt und ziemlich laut gemeckert. Da ich keine wirkliche Lust auf einen Gänseangriff hatte, musste ich wohl oder übel die Runde wieder zurück laufen, um meinen Heimweg anzutreten. :lol:

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ist ja auch völlig legitim, dass man auf Wildtiere Rücksicht nimmt. Gehe ich mit meinem Hund spazieren, lasse ich ihn auch nicht in eine Entengruppe sprinten. Ich halte ihn dann an der Leine kurz und gehe ruhig an den Tieren vorbei. An Gänsen und Schwänen jedoch, die sich schon drohend aufrichten, würde ich nicht vorbei gehen. Dann würde ich den Rückzug antreten. Schließlich bin ich ja verantwortlich für meinen Hund. :wink:

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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