Angst haben in der Öffentlichkeit in Tränen auszubrechen?

vom 03.05.2018, 16:10 Uhr

Einer Freundin geht es aktuell nicht gut und sie ist daher nahe am Wasser gebaut. Zwischendurch überkommt es sich wohl mal und sie muss dann weinen. Sie versucht schon, sich zusammenzureißen, was aber teils in ihrer derzeitigen Situation schwierig zu sein scheint. Nun meinte sie, dass sie regelrecht Angst davor hätte, dass sie in der Öffentlichkeit in Tränen ausbrechen könnte. Ihr wäre das durchaus schon mal passiert und sie hätte alle die Blicke der anderen Menschen nicht vergessen können.

Sie hat nun Angst davor, dass es ihr wieder so ergehen könnte und sie plötzlich weinen muss, wenn sie gerade irgendwo unterwegs ist. Ich denke, dass es jedem passieren könnte und Menschen nun mal gucken, wenn so etwas ist. Ich weiß aber nicht recht, wie ich meiner Freundin da helfen kann. Ich denke, dass sie ein dickeres Fell bräuchte und es falsch wäre, wenn sie sich nun auf der Öffentlichkeit deswegen zurückziehen würde.

Kennt ihr es auch, dass ihr Angst habt, in der Öffentlichkeit in Tränen auszubrechen? Ist euch das schon so passiert? Wie waren die Reaktionen der anderen Menschen darauf? Habt ihr das selbst als sehr schlimm empfunden? Was würdet ihr jemandem raten, der davor Angst hat?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde sagen, dass es doch nur menschlich ist zu weinen und das Sie sich Taschentücher einpacken soll für den Fall der Fälle. Denn wirklich mies ist es, wenn man dann noch nicht einmal ein Taschentuch dabei hat und vor sich her schnieft mit laufender Nase. Das ist mir dann richtig unangenehm.

Also ich heule auch "nur", wenn ich wirklich einen Grund dazu habe, dann ist es mir aber nicht besonders peinlich, sondern es ist dann nur ein Ausdruck meiner Gefühle in dem Moment. Wenn jemand Nahestehendes verstorben ist zum Beispiel, dann sehe ich das eher als tröstend und verarbeitend an, zu weinen.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich kann solche Ängste und Gefühle nur dann nachvollziehen, wenn man auf dem Land lebt und jede Form von "Entgleisung" der Emotionen oder der Mimik sofort dazu führt, dass das ganze Dorf sich darüber das Maul zerreist und das Thema ausführlichst beim nächsten Kaffeeklatsch bespricht und die Person dann wie eine Aussätzige behandelt wird. Gerade auf dem Land muss immer ein gewisser Schein gewahrt werden, sonst ist man direkt unten durch und gehört nicht mehr dazu. Da ist man ziemlich schnell außen vor, wenn man aus der Reihe tanzt. Da ist eben der soziale Druck deutlich größer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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