Angst davor haben, Angst zu bekommen?

vom 20.09.2016, 23:46 Uhr

Mittlerweile mag ich Horrorfilme überhaupt nicht mehr und kann diesen nichts abgewinnen. Tatsächlich finde ich aber die meisten Horrorfilme gar nicht so gruselig. Das Problem ist aber immer, dass ich tierische Angst davor habe, Angst während dem Film zu bekommen. Noch bevor der Film angefangen hat, bin ich richtig verängstigt und ich habe einfach Angst vor der Angst.

Ich kann dann bei solchen Filmen nicht entspannt sein, auch wenn ich sie im Grunde genommen nicht gruselig finde. Da ich aber immer Angst habe, dass etwas gruseliges passieren könnte, bin ich die ganze Zeit angespannt. Im Endeffekt war die ganze Angst dann oft aber unbegründet, da ich den Film dann doch lasch fand. Kennt ihr es auch, Angst vor der Angst zu haben? Wann ist das bei euch so?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Die Angst vor der Angst gibt es ja leider wirklich, eben auch auf der psychischen Ebene. Ich habe eine Freundin, die eine Angsterkrankung hat und daher in ihrem Alltag doch sehr eingeschränkt ist. Sie hat mir dann auch schon mal erzählt, dass sie oft Situationen hat, bei denen sie schon vorher Angst hat, dass ihre Ängste wieder auftreten können. Sie leidet dann auch an Panikattacken und in dem Zusammenhand liest und hört man ja auch immer wieder von der Angst vor der Angst.

Ich kann mir das schon gut vorstellen. Wer hat schon gerne richtige Angst und Panik. Bei meiner Freundin schaukelt sich das auch sehr hoch, so dass ich gut nachvollziehen kann, dass sie schon vorher Angst hat, wieder so eine Angstattacke zu bekommen. Das ist sicherlich ein richtiger Teufelskreis.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


So etwas habe ich nicht und ich kann das auch nicht wirklich ganz verstehen. Im Prinzip kommt das doch einfach nur daher, dass man sich unnötige Gedanken macht was alles eintreten könnte und davor entwickelt man dann weitere Angst die noch mit dazu kommt. Warum macht man das? Immerhin kann niemand wissen was eintritt und wenn man diese was wäre wenn Fragen sich dauerhaft und immer stellt, dann wundert es mich nicht wenn man am Ende Angst vor der Angst entwickelt.

Einfach mit einem klareren Kopf an die Sache gehen, weniger Gedanken im Vorfeld über ungelegte Eier machen und dann kann man so etwas auch vermeiden. Ich habe auch festgestellt, dass vor allem Leute mit zu viel freier Zeit zu so etwas neigen. Da hat man einfach Zeit sich über solch einen Mist Gedanken zu machen. Wenn man gut beschäftigt und Ausgelastet ist, dann macht man sich darum weniger Gedanken und vielleicht ist das ein Ansatz mit dem man arbeiten kann um das ein wenig zu reduzieren oder gar abzustellen.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Super Einstellung, Sorae . Vielleicht solltest du das den Menschen mit Angststörungen mal sagen, dass sie zu viel Freizeit haben und mal mehr Arbeiten gehen sollen. Es gibt sogar Menschen die trotz Stress noch viel nachdenken.

Ich glaube meine Freundin würde mir an die Gurgel gehen, wenn ich ihr so einen Mist erzählen würde. Teils können sich Ängste auch schon in der Kindheit bilden, sind diese Kinder dann auch einfach nicht ausgelastet?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Also gerade wenn ich diesen Beitrag von Sorae lese, frage ich mich ernsthaft, was sie für eine Mutter sein muss. Wirst du deinem Sohn dann auch einfach sagen, er soll sich nicht so anstellen, wenn er mit Ängsten zu dir kommt? So nach dem Motto: Stell dich nicht so an mein Sohn und such dir ein Hobby? Unsensibler geht es ja wohl gar nicht.

Ich gebe zu, dass ich zwar auch ab und an Angst habe, aber ich hatte noch nie Angst vor der Angst und hatte vorher noch nie was davon gehört. Ich habe im Internet recherchiert und einen Artikel gefunden in dem stand, dass etwa 5 Prozent so eine Angststörung entwickeln können.

Vielleicht liegt es daran, dass manche Menschen eben gefühlsmäßig und auch rein rational mit diesem Thema nicht viel anfangen können. Ich leugne zum Beispiel nicht, dass es diese Angst vor der Angst gibt. Ich glaube nicht, dass das nur Einbildung ist und dass die Betroffenen einfach durch mehr Arbeit und weniger Langeweile geheilt sind. Aber ich gebe auch zu, dass es mir rein rational schwer fällt, diese Angst vor der Angst zu begreifen, weil ich das eben noch nie erlebt habe.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Meiner Ansicht nach hat dies oft eine gewisse psychische Vorerkrankung, die durch reale Erlebnisse verstärkt wurde, zum Anlass. Eigentlich ist einem bewusst, dass diese Ängste völlig irreal sind, aber man kann es nicht mehr steuern. Da muss man aus dieser Situation heraus. Leider hilft Ablenkung da nur teilweise.

Wenn es einen realen Hintergrund für diesen Stress gibt, dann sieht es mit Lösungen leider nicht sehr toll aus. Ich erinnere an die sogenannten Kriegszitterer aus dem I. Weltkrieg. Wer oft jahrelang immer Todesangst hat, bekommt dann die größten Probleme.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^