Angst davor als Rentner zu viel zu Zeit zu haben?

vom 06.02.2018, 08:54 Uhr

Man hört immer wieder, dass manche Menschen nur ungern in Rente gehen. Sie haben regelrecht Angst davor, dass sie dann zu viel freie Zeit haben und nicht wissen, was sie mit diese anfangen könnten. Ich habe bisher nur in einem Fall mitbekommen, dass sich jemand freut, wenn er in Rente gehen kann. Aber ich denke auch, dass es durchaus schwierig ist, wenn man lange täglich zur Arbeit gegangen ist und dies dann plötzlich weg fällt.

Kennt ihr Menschen, die Angst davor haben, als Rentner zu viel Zeit zu haben? Wie gehen diese damit um? Sind die dadurch sogar krank geworden und wurden depressiv? Kann man diesen Menschen da irgendwie heraus helfen oder sie unterstützen? Gibt es da Anlaufstellen, an die sich die Betroffenen wenden können?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Rentner haben sehr viel zu tun. Mir fallen da spontan einige konkrete Beispiele ein. Das eine Beispiel betrifft eine junge Frau. Diese ist schon vor dem 30. Lebensjahr aus psychisch-gesundheitlichen Gründen berentet worden, wobei sie sich offiziell als Hausfrau tarnt, weil ihr das peinlich und unangenehm ist. Man könnte meinen, dass sie trotz gewollter Kinderlosigkeit eine Menge Freizeit hätte, aber sie hat so viel zu tun, das ist der Wahnsinn.

Das fängt damit an, dass sie fast den ganzen Tag den Fernseher laufen lässt und sich solche Pseudo-Reality-Sendungen reinzieht, wie beispielsweise Dschungelcamp, Shopping-Queen und diverse Sendungen über Brautkleider und Hochzeiten und solche Sachen. Auch Klatsch-Magazine werden oft angeschaut, damit man über die Promis auch informiert ist.

Dann unterstellt sie ihrem Mann gerne mal Untreue und "stalkt" ihn dann regelrecht. Soll heißen, dass sie seinen Laptop durchwühlt und heimlich seine WhatsApp-Nachrichten liest. Auch telefoniert und simst sie ihm ständig hinterher, während er arbeiten ist. Wobei sie das auch bei anderen Menschen macht, die arbeiten müssen. So etwas nennt man "Kontaktpflege".

Ansonsten surft sie viel im Internet um sich Sachen zu kaufen, die sie "dringend" braucht. Online-Shopping ist auch ein Hobby. Man könnte glatt meinen, sie kann und tut nichts anderes. Aber das ist eben eine sinnvolle Beschäftigung. Ich meine, natürlich ist das 20. Paar Pumps und das 120. Kleid überlebensnotwendig, wenn der Schrank überquillt und man weder Zeit noch Gelegenheit hat, die Sachen auszuführen und zu benutzen.

Dann backt sie gerne Kuchen und Kekse und nascht unheimlich gerne, wobei sie anschließend darüber jammert, dass sie fett geworden sei und über die nächste Diät nachdenkt. Die Diäten halten bei ihr aber kaum einen Tag, weil sie einfach keine Zeit für Diäten hat.

Sie ist beim wöchentlichen Sport angemeldet, hat aber trotzdem nie Zeit dahin zu gehen. Auch Haustiere hat sie, aber sie hat nicht mal jeden Tag Zeit, die ganzen Tierhaare aufzusaugen und alles reinlich zu halten. Selbst Gassi gehen müsste sie jeden Tag, aber da hat sie oft keine Zeit und lässt die Hunde nur in den Garten. Man sieht also, das Rentner-Dasein ist voll mit Stress und Zeitmangel verbunden. Sie hatte sogar mal in Erwägung gezogen, aus Interesse ein Fernstudium aufzunehmen, aber sie hat es aufgegeben - einfach keine Zeit.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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