Angst bei schneller Jeepfahrt über schlechte Straßen normal?

Wir waren eben in Zentralasien und hatten dort diverse Jeepfahrten über Pisten durch die Wüste und auch sehr schlechte Straßen. Dabei sind die Jungs bis zu 130 km/h gefahren und auch teils die Schlaglöcher und Querrillen erst in letzter Minute gesehen. Manchmal hatte ich direkt Angst und der Tiefpunkt war, als wir in eine Querrille fuhren und ich mit dem Kopf schon die Decke des Jeeps berührte. Danach habe ich mich noch fester angeschnallt.

Ist Angst bei schneller Jeepfahrt über schlechte Straßen normal oder ist das einfach Feigheit und ein Mangel an Abenteuerlust? Hättet Ihr an solchen Fahrten Spaß oder würden diese wilden Ritte Euch eher traumatisieren?

Ich finde, dass die Angst bei schnellen Jeepfahrten über unbekannte und schlechte Straßen berechtigt ist. Garantiert hat das nichts mit Feigheit oder mangelnder Abenteuerlust zu tun. Ich halte es für sehr gefährlich, schnell über unwegsame Geländestraßen zu jagen. Was ist, wenn nach einer Kurve plötzlich Hindernisse auftauchen? Der Bremsweg ist auch auf unbefestigten Straßen wesentlich länger. Man weiß auch nicht immer genau, wie exakt die Fahrzeuge gewartet wurden und ob die Technik 100% in Ordnung ist.

Bei einem Unfall kann das auch sehr teuer werden. Ich denke, dass es gerade in Zentralasien auch sehr viele Tiere gibt, die die Fahrbahn kreuzen daher finde ich es unverantwortlich so im Gelände zu fahren. Wenn ich als Mitfahrer schon fast mit dem Kopf am Wagendach anschlage, hat das nichts mehr mit Spaß zu tun. So etwas kann gefährliche Verletzungen verursachen. Ich denke auch nicht, dass der Fahrer schon viel Erfahrung mit den örtlichen Wegen hatte.

Ich fahre auch, wenn es die Gegebenheiten erlauben, sehr flott aber garantiert nicht auf einem schlechten Feldweg mit 130 km/h. Wenn ich so etwas machen möchte, fahre ich auf eine Rallyepiste und nehme nur Leute mit, die es wirklich wollen.

Das mit den Straßen kann man sicher auch mit Rallyepisten gleichsetzen. Vor allem bei den Straßen durch die Wüste konnte man nicht immer sagen, ob das wirklich eine Straße war. Das zeigte sich auch darin, dass sich zwei Autos verfahren hatten. Auch fand ich es weniger gut, dass man als Fahrer auf solchen Straßen auch noch mit dem Handy spielen musste.

Traumatisieren würde mich das eher nicht, aber das kann ich wahrscheinlich erst genau sagen, wenn ich das mal mitgemacht hätte. An sich finde ich schnelle Fahrten ganz schön, aber wenn da ganz schlechte Straßen sind und mit so einer hohen Geschwindigkeit gefahren wird, dann ist das natürlich schon heftig und das kann ich mir schon vorstellen, dass man dann einfach nur hofft, heil am Ziel anzukommen. Ich würde also definitiv nicht sagen, dass das ein Mangel an Abenteuerlust ist, wenn man dann Angst hat.