Angehörige nach dem Tod über eure Organe entscheiden lassen
@Klehmchen, danke für deine klare Antwort. Da ich selbst wegen der Organspende am Zweifeln war, hatte ich mich mit dem Gebiet so gut ich konnte etwas befasst. Hier meine damalige Recherche, falls es dich interessiert. Klar, dass man eine genaue Antwort nur von einem Hirntoten erwarten kann, das aber nicht möglich ist.
Die Abwehrreaktionen, die Hirntote zeigen, werden als Reflexe eingeordnet. Man darf ja bei der ganzen Schmerzverarbeitung nicht vergessen, dass es durchaus autonome Nervengeflechte im Körper gibt. So wird ja der gesamte Magen-Darm-Trakt durch ein eigenes Nervensystem versorgt, der durchaus auch Schmerzen wahrnehmen kann. Nur wird dieser nicht wirklich als Schmerz verarbeitet, da eben das Gehirn, dass aus diesen Reaktionen die Informationen machen würde, da tut gerade der Darm weh, tot ist.
Genauso können auch noch spinale Reflexe ausgelöst werden und dadurch durchaus auch große Muskelbewegungen entstehen. So was kann durchaus als Zeichen gewertet werden, dass keine ausreichende Narkosetiefe vorliegt und beim noch lebenden Patienten würde man die gesamte Narkose vertiefen, indem man mehr Sedative und Schmerzmittel verabreicht.
Da man beim Hirntoten wie oben gesagt davon ausgeht, dass diese Reflexe kein Zeichen einer erhöhten Schmerzempfindung sind beschränkt man sich darauf, lediglich eine stärkere Muskelrelaxation durchzuführen. Die Muskel können also, selbst wenn dieser Reflex ausgelöst werden sollte, keine Reaktion mehr zeigen.
Ich möchte meine Organe definitiv nicht spenden und habe das meinen Angehörigen auch mitgeteilt. auch die Organe der Kinder dürfen nicht gespendet werden, falls wir mit ihnen zusammen verunglücken und nicht mehr entscheiden können. Ich habe mich mal näher mit dem Thema beschäftigt und für mich kommt das niemals in Frage. Wäre ich in der Situation und müsste entscheiden, ob die Organe von jemanden gespendet werden sollen, würde ich ablehnen.
Es ist auf jeden Fall grausam und feige, diese Entscheidung auf andere zu übertragen, die dann womöglich total unvorbereitet entscheiden müssen. Man sollte sich selber darüber im Klaren sein, ob man das möchte oder nicht und seine Interessen vertreten. Jemand anders denkt womöglich ganz anders darüber und entscheidet nicht in meinem Willen. Die Entscheidung sollte jeder Erwachsene für sich selbst treffen.
Ich musste so eine Entscheidung schon mal treffen und fand es nicht sehr angenehm. Zuerst bekommt man eine Hiobsbotschaft und soll dann entscheiden, ob von einem Angehörigen noch etwas genommen werden soll. Ich fand es irgendwie nicht so toll. Bei mir bleibt alles, wo es ist und meine Angehörigen sollen ihre Ruhe haben.
Abgesehen von der sehr schlimmen Situation einen nahen Angehörigen verloren zu haben um dann unmittelbar zu entscheiden welche Organe freizugeben sind, finde ich schrecklich. Kein Angehöriger sollte diese Entscheidung treffen, sondern Derjenige, dem die Organe gehören, und dies zu Lebzeiten.
Ich persönlich bin der Meinung, dass nach dem Tod meine Organe ihren Soll erfüllt haben und mit dem großen Ganzen die ewige Ruhe finden sollen. Ich finde die Vorstellung komisch um ein Familienmitglied zu trauern, während andere Teile seines Körpers in einem anderen Menschen weiterleben, zu dem man keinen Bezug hat.
Die Sache mit der Narkose kann man regeln und selbst oder als Angehöriger nur zustimmen, wenn es eine tiefe Narkose gibt. Die schadet den Organen nicht und ist beispielsweise in der Schweiz obligatorisch. Hier ist man zu überzeugt und zu geizig. Das sollte man sich überlegen.
Ansonsten kann es durchaus sinnvoll sein, die Entscheidung den Angehörigen zu überlassen. Denn was ist, wenn der Sterbende eigentlich spenden möchte. Das weiß der Hinterbliebene, aber plötzlich kann er die Vorstellung nicht mehr ertragen. So kann er so entscheiden, wie er damit leben kann. Anderenfalls müsste der Sterbende dem anderen zu liebe komplett ablehnen oder der Hinterbliebene muss die Spende ertragen.
So etwas finde ich nicht nur grausam, sondern auch gemein. Immerhin hat der Angehörige, Freund oder wer auch immer in diesem Moment seelisch einiges zu verarbeiten und deswegen sollte man ihm nicht noch so eine Entscheidung auferlegen. Ich habe da mit meinem Mann darüber gesprochen. Mittlerweile bin ich schon dafür, dass meine Organe entnommen werden. Was soll ich auch damit?
Viele Menschen warten auf Organe und brauchen diese nötig, da ist es wichtig zu helfen und wenn man selber eh nichts mehr davon hat finde ich es mehr als egoistisch mit den ganzen Organen, die Leben retten könnten verbrannt zu werden oder im Sarg zu liegen, wobei das ja jeder selber entscheiden kann. So eine Entscheidung musste ich bisher nicht treffen und finde es auch gut, weil ich es mir sehr schwer vorstelle, immerhin möchte man auch nicht gegen den Willen der Person urteilen.
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