Anderen Menschen die Augen öffnen wollen?
Manchmal ist es ja nötig, dass man anderen Menschen die Augen öffnet, wenn diese vielleicht die rosarote Brille aufhaben und nicht erkennen, dass jemand ihnen nicht gut tut. Manche Menschen sind auch viel zu gutgläubig und lassen sich von anderen ausnutzen.
Habt ihr anderen Menschen schon einmal die Augen geöffnet? Bei welchem Thema war das so? Würdet ihr das generell machen oder findet ihr, dass jeder in dieser Hinsicht für sich selbst verantwortlich ist, so dass ihr anderen dementsprechend nicht reinreden wollt?
Finde ich persönlich sehr sehr schwierig. Nicht dass ich das nicht auch gerne mal gemacht hätte, aber bei den meisten Menschen ist es leider so, dass sie selber erkennen müssen, was in ihrem schief läuft um so einen Rat überhaupt annehmen zu können.
Jemand der eine rosarote Brille auf hat, kann zwar versuchen die Augen zu öffnen, es wird aber eher unwahrscheinlich sein, dass er oder sie dann auch die Brille wirklich ablegen kann.
Genau wie der Alkoholiker, dem ich dann sagen kann, dass er sich irgendwann mal tot säuft, wird es auch bei einem total verliebten Menschen auf kein wirklich großes Gehör stoßen, wenn man demjenigen dann sagt, das ist nicht gut für Dich. Die zum Teil dann so eingesperrt in ihrer eigenen Welt, dass man diese nur mit einer Schocktherapie daraus holen kann. Beim Alkoholiker geht das nun mal nur über die Selbsterkenntnis und das ist in dem meisten Fällen bei einem verliebten Menschen, genau dasselbe.
Nichts desto trotz würde ich natürlich versuchen einen Menschen, der mir wichtig ist, die Augen zu öffnen, aber auch nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass ich auch eine Chance dazu habe. In meiner Familie gab es das sogar schon sehr oft, meistens hatte ich auch recht, mit den Dingen die angebracht habe, was sich aber dann auch meist erst sehr viel später herausstellte. Bei wiederum einen anderen Familienmitglied hätte ich auch am liebsten was gesagt, weil man einfach gemerkt hat, dass sich dieser Mensch total verändert hat. Ich wusste aber, dass es nichts bringen würde, also habe ich es gelassen. Am Ende hat es sich dann von selbst erledigt.
Man sollte gut abwägen, ob man das tun will, denn am Ende ist es doch ein Einmischen, auch wenn es gut gemeint ist.
Ich finde es auch sehr schwierig, andere Leute zur Vernunft bringen zu wollen und kann nicht behaupten, sonderlich oft erfolgreich gewesen zu sein. Wie oft bin ich gefühlt von einem Bein aufs andere gehüpft und habe mir den Mund fusselig geredet - völlig ohne Ergebnis! Das Gegenüber beharrt stur auf seiner Meinung, sei sie auch noch so irrational oder gar schädlich und wird bestenfalls aggressiv mir gegenüber.
Egal, ob Verschwörungstheorien, Gesundheitsthemen oder Zwischenmenschliches: Oft genug scheint es mir, dass die Leute insgeheim durchaus wissen, dass sie die Augen vor der Wirklichkeit verschließen, aber gerade deswegen klammern sie sich noch viel hartnäckiger an ihre Ansichten. Von daher sehe ich es in den allermeisten Fällen als vergebliche Liebesmüh an und lasse den Leuten ihre Illusionen und Verbohrtheiten. Ich selber springe schließlich auch nicht begeistert auf jeden Versuch an, mir die "Augen zu öffnen". Manchmal mache ich meine Fehler lieber selber.
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