Andere Sprachen an deutschen Schulen verbieten?

vom 24.05.2017, 08:29 Uhr

Ja das meine ich ja damit, dass es politisch falsch läuft. Das mit den Formularen ist beispielsweise etwas, was ich auch schon lange bemängle. Wer etwas braucht muss eben etwas verstehen. Wer aber nichts verstehen muss um etwas zu bekommen wird es nicht lernen, das ist mir schon klar.

Ich bin immer noch der Meinung dass uns das Klischee der Nazis noch vom zweiten Weltkrieg hinterher hinkt und dass wir uns deshalb so übertrieben um unsere Gäste bemühen, damit wir so etwas nicht vorgeworfen bekommen, um es einmal überspitzt auszudrücken. Und kaum kommt man jemanden einmal nicht entgegen, kaum passt man sich als Einheimischer den Ausländern einmal nicht an, ist man ein Nazi. Ich habe schon sämtliche Vorfälle live miterlebt und ich muss sagen, es ist schrecklich, wie sich das ganze entwickelt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es kommt doch ganz darauf an, oder? Meine Nachbarschaft hat zu mehr als 40 Prozent einen Migrationshintergrund. Ich kann hier trotzdem und mit Kindern dazu ganz entspannt leben. In anderen Stadtteilen sind die Zahlen sehr ähnlich und es geht schlechter. Die Zahl der Ausländer allein und ob die viel Deutsch können, sagt erst einmal noch gar nichts. Deutsch ist hier auf der Straße eher Fremdsprache. Und das, was hier nervt, hat weder mit den ehemaligen Gastarbeitern, noch mit den aktuellen Flüchtlingen zu tun. Da reichen die offenen Grenzen der EU.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Das Lustige ist ja, dass es sehr wohl Unterschiede in der Kultur gewisser Bevölkerungsgruppen gibt. Und es ist auch erstaunlich, wie schnell die Flüchtlingskinder unsere Sprache lernen! Sie wollen es! Sie sind dankbar da zu sein. Das Gefühl habe ich aber bei manchen, die offensichtlich zugeben nicht deutsch lernen zu wollen, weil sie früher oder später sowieso wieder zurück in ihr Land gehen, aber nicht. Denn sie lernen nicht Deutsch und bleiben trotzdem da.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde, dass man Fremdsprachen an Schulen nicht einfach verbieten sollte. Der Unterricht, so es denn nicht gerade eine Fremdsprache oder Bilingualer Unterricht ist, sollte natürlich auf Deutsch sein, aber in der Freizeit, also beispielsweise auf dem Schulhof? Die meisten Kinder werden Deutsch da ja wahrscheinlich ohnehin recht schnell lernen, wenn sie mit deutschsprachigen Kindern spielen und die Sprache andauernd im Unterricht hören.

Was sollen die Kleinen denn auch sonst tun, wenn ihre Eltern kein Deutsch können? Dürfen die dann nichts sagen? Das wäre eher hinderlich, denn das würde für die Kinder eventuell auch den Verbot von einer Deutsch-Fremdsprachen-Mischung beinhalten. Wenn sie dadurch dann aber generell weniger versuchen, Deutsch zu reden, weil sie "Lücken" nicht mehr überbrücken können, dann lernen sie die Sprache ja noch weniger.

Einfach den Eltern keine Unterstützung mehr anzubieten, bis die Deutsch können, wird auch wenig sinnvoll sein. Klar haben sie dann einen Grund, die Sprache zu lernen, aber das müssen sie auch erstmal schaffen. Und was sollen sie bis dahin machen? Sinnvoller wäre es da, die Unterstützung an die Bedingung zu knüpfen, dass auch ein Deutschkurs besucht wird, sodass auch eine gute Möglichkeit besteht, die Sprache zu lernen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sehe ganz andere Probleme in der Sprachenvielfalt. Auf der einen Seite könnte man meinen, dass die deutschen Kinder davon profitieren könnten. Sie lernen die Sprachen dadurch besser, weil Muttersprachler bei ihnen sind, die arabisch sprechen, spanisch und mehr. Doch die Realität sieht ja teilweise so aus, dass diese Gruppenbildung mit gleichen Kreisen zu finden ist, sodass sich in der einen Seite die Muslime tummeln, auf der anderen Seite die Kids, die kaum Anschluss finden und dann wieder die Kids, die mitten drin und überall sind.

Ich sehe das an den Schulen hier, wo meine Verwandten drauf sind oder die Kids meiner Freunde. Wir haben hier eine Hauptschule, wo der Ausländeranteil an Muslime bei 90 Prozent liegt. Lehrer warnen hier seit Jahren, dass der Untergang da ist, weil diese Schüler Gruppenbildungen tätigen, die Deutschen mobben, die Lehrer nicht ernst nehmen usw.

Dann gibt es circa 10 Minuten Fahrtweg eine weitere Schule, eine Hauptschule, wo der Ausländeranteil auch wieder bei fast 80 Prozent liegt. Hier dieselben Probleme. Rassismus gegen Deutsche und vieles mehr. Gewalt gehört zur Tagesordnung, dass kaum jemand Deutsch spricht, Respekt vor Lehrern hat usw.

Das Problem ist an einer Multikultischule, dass die Balance nicht mehr gegeben ist. Jedenfalls bei uns überhaupt nicht. So viele Schulen sehen bei uns in Essen genau so aus und das ist ein großes Problem. Wie will man den Kids denn verbieten, ihre Sprache zu sprechen, wenn mehrheitlich kaum deutsche zu sehen sind. Gerade auf Haupt- und Sonderschulen ist das nämlich so und die Gesamtschulen folgen. Auf dem Gymnasium sehen die Bilder anders aus und auf einer Realschule auch.

Ich würde die Sprache nicht generell verbieten, weil ich glaube, dass das ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Kids ist und die haben auch Rechte. Zumal man dann wieder die Rassistendebatte kriegen wird, bin ich mir zu 100 Prozent sicher. Viel wichtiger ist es, dass man eine Balance zwischen Multikulti und deutschen Schülern findet und nicht einen überschwänglichen Anteil von teilweise 80 - 90 Prozent Muslime und Deutsche sowie vereinzelt mal ein paar Russen.

Als wenn die mangelnde deutsche Sprache auf Schulhöfen, das einzige Problem sei. Das ist das geringste, wenn man mich fragt, weil der Rest erst durch andere Themen zustande kommt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Das Thema ist ja schon oft hier im Forum angesprochen worden. Unter anderem in diesem Thread hier Vom Kind verlangen in der Schule Deutsch zu sprechen? Ich finde es sehr unhöflich, wenn die Ausländer in deutschen Schulen nur ausländisch sprechen. Sie sollen ja die deutsche Sprache lernen und man glaubt kaum, dass sie das auch schnell packen und wenn dann die Grüppchenbildung ist und dort nur in der Muttersprache gesprochen wird, fühlen sich deutsche Schüler auf dem Schulhof schon ausgegrenzt.

Ich habe als Schüler sehr viele türkische Freunde gehabt. Wenn sie nur unter sich waren, dann wurde auch schon mal türkisch gesprochen. Sobald ich dazu kam wurde deutsch gesprochen. Das fand ich sehr gut, weil ich sonst das Gefühl gehabt hätte nicht dazu zu gehören. Im Unterricht war es verboten untereinander in einer fremden Sprache zu sprechen und auf dem Schulhof sollte auch nur deutsch gesprochen werden und damals waren es weitaus weniger Ausländer auf dem Schulhof.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Ich habe als Schüler sehr viele türkische Freunde gehabt. Wenn sie nur unter sich waren, dann wurde auch schon mal türkisch gesprochen. Sobald ich dazu kam wurde deutsch gesprochen. Das fand ich sehr gut, weil ich sonst das Gefühl gehabt hätte nicht dazu zu gehören. Im Unterricht war es verboten untereinander in einer fremden Sprache zu sprechen und auf dem Schulhof sollte auch nur deutsch gesprochen werden und damals waren es weitaus weniger Ausländer auf dem Schulhof.

So gehört sich das auch, unter sich können sie ihre Sprache schon mal verwenden aber sobald jemand mit dazu kommt, der diese nicht kann hat auch deutsch gesprochen zu werden. Aber das setzt auch voraus, dass diese Sprache beherrscht wird und das ist hier einer der Punkte die Kritisiert werden, dass die Kinder das nicht können wenn sie in die Schule kommen und das Elternhaus auch dagegen blockt damit sie das lernen. Sprich diese Kinder stehen zwischen den Stühlen und Fronten, wollen und sollen Deutsch sprechen und hintenrum gibt es dafür in den Familien Stress und Stunk.

Dann lernt man die Sprache auch nur, wenn man nicht die komplette Klasse voller Flüchtlinge und Co packt sondern nur einige wenige und die Überwiegende Zahl Kinder die deutsch sprechen. Aber auch hier läuft etwas falsch und wenn ich hier schaue, dann haben die Klassen hier teilweise 80-90% Migrationshintergrund und nur 10% Deutsche und damit die Minderheit. Meinst du da wird Deutsch gelernt und gesprochen? Da sind die eigenen Kinder die Ausländer in ihrem eigenen Land und verstehen nur noch Bahnhof. Etwas daran ändern wird sich mit dieser Lage absolut nichts, da müsste ein ganz anderer Ansatz her.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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