An Stelle wo Haustier überfahren wurde ein Kreuz mit Kerze

In einem Nachbarort ist auf der Landstraße ein Hund überfahren worden, der seiner Besitzerin abgehauen ist. Neulich bin ich da vorbei gegangen, als wir spazieren waren und haben nicht schlecht gestaunt. An der Stelle steht ein Kreuz und eine Kerze und Hundespielzeug. Am Kreuz heftet ein Bild des Hundes und darunter "Wir werden dich nie vergessen".

Wenn man es für Menschen macht ist es schon umstritten. Aber für einen Hund ein Kreuz an der Unfallstelle machen finde ich schon übertrieben oder bin ich da herzlos? Ist das bei euch auch so, dass man für Hunde ein Kreuz aufstellt, wenn sie dort überfahren wurden?

Ich glaube, dass kann nur jemand verstehen, der selbst ein Haustier hat/hatte. Für viele Menschen ist der geliebte Vierbeiner ein vollwertiges Mitglied der Familie. Insofern finde ich es nicht übertrieben, wenn man auch dementsprechend trauert. Letztendlich sollte die Art und Stärke der Trauer auch jedem selbst überlassen sein. Es steht keinem zu darüber zu urteilen, wie ein anderer Mensch empfindet.

Ich habe das sogar schon für Katzen gesehen. Kann man finden, wie man will, aber warum sollten die Besitzer keine Gedenkstätte hinterlassen, wenn ein tierisches Familienmitglied dort sterben musste. Hier auf dem Lande passiert es oft genug, dass Haustiere, die auf den Feldern herumlaufen, unter die Räder geraten. Viele solcher Gedenkstätten habe ich nicht gesehen, finde es aber auch nicht seltsam. Hier brennt für eine überfahrene Katze ein Grablicht an jener Stelle, außerdem gibt es ein Kreuz mit Namen.

Bestenfalls fühlt sich ein Autofahrer sogar daran erinnert, dass an dieser Straße öfters Tiere zugegen sind. Auf solchen Wegen wird hier gerne schneller oder unvorsichtiger gefahren, weil es kaum Verkehr gibt und die Straßen abseits liegen. Da fällt dem ein oder anderen vielleicht ein, dass es trotzdem zu Unfällen kommen kann.

Das kann jeder Halten wie er möchte. Mir wäre es wohl auch zu viel des Guten und ich würde dort keine Erinnerungsstätte errichten. Man weiß doch auch so, an welcher Stelle das Haustier überfahren wurde. Aber natürlich ist es die Entscheidung der Tierbesitzer.

Ich denke, dass da auch niemand etwas gegen sagen wird, so lange der Verkehr dort nicht dadurch irgendwie beeinflusst oder gefährdet wird. Ich hab solch eine Gedenkstätte an einer Straße aber bisher nur für verunglückte Menschen gesehen.

Ich glaube, dass kann nur jemand verstehen, der selbst ein Haustier hat/hatte.

Da hat ja jemand voll die Ahnung. Diamante hatte doch selbst viele Haustiere, wenn du ihre Beiträge aufmerksam gelesen hättest, wüsstest du das. Daher finde ich derartige Unterstellungen schon unpassend. Ich persönlich hatte in meinem Leben auch schon mehrere Haustiere und ich finde es auch maßlos übertrieben, da direkt ein Kreuz hinzustellen, wenn das Tier verunfallt ist und dadurch gestorben ist. Ich verstehe nicht, was der Besitz eines Haustieres mit der Einstellung zum Thema Kreuze und Grabmale für Tiere zu tun haben soll.

Ganz einzeln findet man das hier ebenfalls und ich finde das ebenfalls übertrieben. Selbst wenn es für Menschen aufgestellt wird, dann mag es zwar für Angehörige eine Erleichterung sein und eine Gedenkstätte, aber auch durchaus eine weitere Ablenkung. Hier wird es schon angesprochen, dass der eine oder andere durch das Kreuz daran erinnert wird. Damit er aber daran erinnert wird, muss er sich das ansehen und hat seine Augen in dem Moment nicht auf der Straße und schubs schon hat er selbst einen Unfall gebaut, sei es mit Mensch oder Tier.

Entsprechend kann ich dem nichts abgewinnen und fürchterlich wird es dann, wenn das nicht nur bei einem Kreuz bleibt sondern daraus direkt ein ganzer Schrein errichtet wird, mit Bildern, Blumen und Kerzen. Gerade diese Kerzen nachts lenken einen Autofahrer noch mehr ab, weil er dort hin schaut anstatt auf die Straße. Herzlos hin oder her, in meinen Augen gehört das weder für Mensch noch für Tier an den Straßenrand.

Ich kenne diese Gedenkstätten nicht für Tiere und ich habe bis jetzt auch nicht besonders viele Kreuze am Straßenrand für Menschen gesehen. Ich selbst kann meine Trauer nicht mit Beerdigungen, Grabsteinen oder ähnlichen Gedenkstätten überwinden. Ich brauche einfach Zeit, deswegen halte ich nicht viel von Kreuzen am Straßenrand. Wenn es anderen hilft, ist es für mich akzeptabel.

Für Tiere habe ich solche Gedenkstellen am Straßenrand noch nicht gesehen und würde wahrscheinlich auch keine für mein Tier einrichten. Da stelle ich mir lieber Fotos und Kerzen auf ein kleines Tischchen in meiner Wohnung und habe eine Gedenkstelle direkt bei mir zuhause. Dort muss ich dann auch nicht ständig daran denken, wie schrecklich mein Tier hier zu Tode gekommen sein muss, sondern kann mich auch an gute Zeiten voller Spaß mit meinem Tier erinnern.

Wenn eine solche Gedenkstelle an der Straße aber manche Autofahrer zum langsam Fahren animieren kann, ist das doch ein positiver Effekt. Zur emotionalen Trauerarbeit für den Tierbesitzer kann ja auch diese Stelle den Zweck erfüllen.