An manche Speisen und Geschmäcker erst gewöhnen müssen?
Ich mag Vollkornnudeln je nach Gericht eigentlich ganz gerne. Ich finde vor allem Vollkorn-Spaghetti recht lecker. Allerdings meinte eine Bekannte, dass sie sich zuerst an den Geschmack von den Vollkornnudeln gewöhnen musste. Sie hätte diese nicht direkt lecker gefunden. Gerade weil die Nudeln oft etwas körniger schmecken würden, fände sie diese doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Ich muss sagen, dass ich mich noch nie an eine Speise zuerst gewöhnen musste, weil ich deren Konsistenz oder ähnliches nicht mochte. Ich glaube, dann würde ich das Essen auch nicht nochmal wollen, wenn es mir eben so komisch vorkäme.
Kennt ihr es auch, dass man sich an manche Speisen und Geschmäcker erst einmal gewöhnen muss? Wobei habt ihr das schon mal gehabt? Oder kennt ihr das so gar nicht?
Ich kenne das auch. Bei mir ist es zum Beispiel Spinat. Den Geschmack mag ich unheimlich gerne, die Konsistenz finde ich jedes mal aufs neue zum abgewöhnen.
Von daher kann ich mir das gut vorstellen. Gerade, weil viele Lebensmittel mit einer bestimmten Struktur verbunden werden. Tauchen sie dann mit einer anderen Struktur in einem Gericht auf, muss der Mensch sich erstmal daran gewöhnen und den gewohnten Geschmack mit der neuen Konsistenz oder Struktur verbinden. Das kann sicherlich auch mal etwas länger dauern.
Nicht umsonst sagt man Kindern, dass sie etwas, was sie nicht mögen, nach einiger Zeit trotzdem nochmal probieren sollen.
Mir ging es bei Curry so dass ich mich erst mal daran gewöhnen musste und generell Schärfe. Meine Mutter kocht eher mit anderen Gewürzen und so war ich das als Kind nicht gewöhnt und musste mich dann nach meinem Auszug schon ein bisschen daran gewöhnen solche Dinge zu essen, Mittlerweile esse ich gerne mal ganz scharf und auch Curry liebe ich. Ich denke, dass man einfach mal nach einer Weile etwas probieren muss, was einem nicht geschmeckt hatte.
Kenne ich so gar nicht, entweder man mag etwas oder man mag etwas nicht. Sicherlich habe ich auch meine Präferenzen wie ich manche Lebensmittel am liebsten mag und wie sie gar nicht gehen. So mag ich Karotten nur roh und kalt, aber wenn diese gekocht als Stift irgendwo zu finden sind dann schmeckt es mir nicht. Aber dabei wird auch der Geschmack verändert und daran möchte ich mich auch gar nicht gewöhnen.
Sicherlich ändert sich auch im laufe des Lebens der Geschmackssinn, da auch die Rezeptoren deaktiviert werden und demnach auch weniger Nuancen zu schmecken sind, weswegen es sich durchaus lohnen kann Dinge die man als Kind nicht mochte nun nochmals zu probieren. Als Kind hat man um die 20.000 Rezeptoren für den Geschmack auf der Zunge, ein Erwachsener nur noch um die 5.000.
Ich könnte mir vorstellen, dass man sich an manche Speisen eben gewöhnen muss, wenn man die Stärke der Gewürze anders gewöhnt ist. Also wenn man zum Beispiel sehr salzig normalerweise isst und dann plötzlich ein Gericht mit deutlich weniger Salz vor sich hat, dann ist das sicherlich ungewohnt. Dasselbe könnte man auch über den Zuckergehalt mancher Lebensmittel sagen. So wird jemand, der Sauerkirschnektar gewöhnt ist, mit über 40 Prozent Zuckeranteil, Getränke mit vielleicht 6 Prozent Zucker Maximum ziemlich fade finden.
Mir fällt nun spontan kein Beispiel ein, aber ich kenne es durchaus, dass man eine Speise nicht sofort gerne mag, sondern sich erst daran gewöhnen muss. Bei manchen Dingen erwartet man vielleicht eine bestimmte Konsistenz oder einen bestimmten Geschmack und wenn etwas davon abweicht, dann ist das erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber das heißt dann nicht, dass einem die Sache nicht schmeckt.
An Vollkornnudeln musste ich mich nicht gewöhnen, auch der Umstieg von normaler Milch auf Mandelmilch oder Hafermilch bedarf für mich keine große Umgewöhnung, da es einfach zwei andere Produkte sind. Ich sehe Vollkornnudeln nicht als Ersatz für Weizennudeln.
Die Eltern eines Freundes nennen ein bestimmtes Sandwich Hawaii Toast, das bis auf das Toastbrot nichts mit dem typischen Hawaii Toast gemeinsam hat. Es gibt keine Ananas und kein Schinken auf dem Toast Hawaii, dementsprechend war mein Freund überrascht, als er erfahren hat, wie alle anderen Deutschen Toast Hawaii kennen.
Meine Schwiegermutter kocht mit fast gar keinen Gewürzen, es gibt kaum Salz und auch sehr wenig Pfeffer kommt in ihre Gerichte. Mit anderen oder scharfen Gewürzen kann sie so gar nichts anfangen, so dass ihr selbstgekochtes Essen für mich immer sehr lasch schmeckt. Daran musste ich mich zuerst auch gewöhnen.
Ich erinnere mich an viele Speisen, die mir beim ersten Probieren nicht wirklich zugesagt haben, die ich nach einer Gewöhnungsphase dann aber doch sehr gerne gegessen habe. Zum einen wären da ein paar klassische Gemüsesorten, die von einem Teil der Menschen geliebt und vom anderen gehasst werden: Spinat, Rosenkohl, Rote Bete und so weiter. Die meisten davon mochte ich zuerst überhaupt nicht, aber mittlerweile kann ich alle essen und mag den Großteil auch sehr gerne.
Bei vollständigen Gerichten ging es mir mit Sushi zum Beispiel zunächst so. Mein erster Ausflug in ein Sushi-Restaurant war eine herbe Enttäuschung für mich und ich hätte auch ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass ich irgendwann einmal regelrecht süchtig nach diesem Zeug werden würde. Aber irgendwie habe ich mich doch noch ein- oder zweimal überreden lassen, Sushi zu kosten, und plötzlich hat es mir dann auch richtig gut geschmeckt. Auch Heringssalat war anfangs alles andere als mein Leibgericht, aber jetzt mag ich ihn umso lieber.
Bei mir ist es bei neuen Speisen auch oft so, dass ich nicht direkt sagen kann, ob ich sie mag oder nicht. Wenn mir etwas gar nicht schmeckt, weiß ich das meistens sofort, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich etwas richtig gerne mag oder nicht. Natürlich gibt es auch Speisen, die mich sofort begeistern können und die ich auf Anhieb lecker finde, allerdings gibt es eben auch Gerichte, bei denen ich mich erst an den Geschmack gewöhnen muss.
Manchmal muss ich etwas auch mehrmals essen, bis ich mir sicher bin, ob ich es gut finde oder nicht. Aber wenn ich überhaupt schon mehrmals Lust auf diese Speise habe, zeigt das auch, dass ihr nicht völlig abgeneigt bin und es schon gut sein kann, dass ich sie irgendwann richtig gerne mag. Manche Geschmacksrichtungen kenne ich in dieser Art und Weise eben einfach noch nicht.
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