An Jugendliche persönlich adressierte Bund-Werbung okay?

vom 25.06.2023, 18:09 Uhr

Seit einiger Zeit hat die deutsche Bundeswehr es sich zum Ziel gemacht, junge Leute zu rekrutieren und die entsprechenden Jobangebote bekannter zu machen. Eines ist der etwas konservativ gewählte Weg, die Jugendlichen persönlich per Namen anzuschreiben und Ihnen eine Postkarte an die Hausadresse zu oder vor ihrem achtzehnten Geburtstag zu senden.

Auf bzw. in den sozialen Medien hat dieses Vorgehen zu einigem Aufruhr gesorgt. Manch einer mag argumentieren, dass die Bundeswehr als legitimer Arbeitgeber genau wie andere das Recht hat, für ihre Karrieremöglichkeiten Jugendliche anzuwerben. Andere argumentieren jedoch mit der mangelnden Reife und Erfahrung, die so jungen Leuten fehlt, um eine solch wichtige Lebensentscheidung zu treffen.

Manch einer bewirbt sich vielleicht gerade im Hinblick auf die mannigfaltigen Karrieremöglichkeiten zu einer Zeit, in der ein militärischer Einsatz nicht zu befürchten steht und kann nicht absehen, dass politische Lagen sich ändern können und man in einen aktiven Kampfeinsatz geschickt wird.

Handelt es sich bei dem Vorgehen der Bundeswehr aber tatsächlich um einen anzuprangernden Skandal? Haben eure Kinder auch schon entsprechende Post bekommen, und wenn ja, wie seht ihr das? Oder würde euch so eine Werbung bei potentiellen Kindern stören?

» Verbena » Beiträge: 4934 » Talkpoints: 4,45 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wird mal wieder eine neue Sau durch das Dorf getrieben? Seit 2016 schreibt die Bundeswehr junge Menschen zweimal an, davor gab es einmal eine Postkarte. Als es den Wehrdienst noch gab, habe ich als nicht betroffene Frau trotzdem einen Werbebrief bekommen.

Und das eine olle Postkarte so schrecklich sein soll, das halte ich für einen Witz. Schließlich leben junge oder angehende Erwachsene nicht im luftleeren Raum. Da sind Eltern, Familie und Freunde, die ihren Senf dazugeben. So etwas wird doch diskutiert und Probleme wie ein möglicher Einsatz kommen doch zur Sprache.

Dann gehen auch die ganzen Videos der Bundeswehr auf YouTube nicht und Die Rekruten oder Die Rekrutinnen müsste verboten werden. Wobei ich die Dinger ja eher unter Komödie als als Werbung einstufen würde. Außerdem ist es wenigstens ehrlich und das Ziel der Personalgewinnung ist offen sichtbar. In den USA sorgt Hollywood mit heroischen Heldenfilmen für Nachschub für die Army und für Blockbuster, die die amerikanische Sicht der Dinge als Lösung für internationale Fragen global verbreitet.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Für mich stellt sich schon etwas die Frage, ob sich das ein moderner Mensch in der Form noch so als wirklich interessant wahrnimmt. Dennoch sehe ich nichts Schlimmes an dieser Form der Werbung für das eigene Unternehmen und auch nicht für die Bundeswehr. Die Bundeswehr ist ja kein schlechter Arbeitgeber und mit Wegfall der Wehrpflicht ist es auch nicht einfacher geworden Menschen zu finden, die dort anfangen wollen. Ich finde es also vollkommen legitim auf diese Art und Weise auf sich hinzuweisen und die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen anzusprechen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Meine Tochter hat das auch bekommen und sich darüber gewundert, wie sie auf sie gekommen sind und so. Aber wirklich interessiert ist sie da nie gewesen, da ihr Berufsziel seit der 5. Klasse feststand. Und wer sowas nicht bekommen will, muss seinem Kind mitteilen, dass man das beim Einwohnermeldeamt unterbinden kann, dass die Anschrift dafür abrufbar ist. Die Karte kam halt, wurde belächelt und fand dann ihren Weg ins Altpapier.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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