An Geburtstag auch Partnerin immer Geschenk mitbringen?
In meinem Freundeskreis gibt es jemanden, der auch immer der Frau oder Freundin des Mannes der Geburtstag hat, mitbringt. Er meint, dass doch meistens die Frau die ganze Arbeit mit den Geburtstagsvorbereitungen hat und der Mann, der Geburtstag hat da nur gering mithelfen würde. Daher ist er der Ansicht, dass es da nicht schadet, wenn man auch der Frau eine Kleinigkeit mitbringt. Das können dann bei ihm mal Blumen oder etwas Süßes oder ähnliches sein. Er versucht schon darauf zu achten, was der Frau eben gefallen könnte.
Ich muss sagen, dass ich das eigentlich eine schöne Idee finde, aber es als kein Muss betrachte. Ich kenne es eigentlich nicht, dass die Frau etwas geschenkt bekommt, obwohl der Mann Geburtstag hat. Aber oftmals ist es ja wirklich so, dass die Frau die ganzen Arbeiten für diesen Anlass erledigt und es dann eigentlich wirklich nett ist, wenn sie dafür eine kleine Aufmerksamkeit erhält.
Kennt ihr es auch so, dass die Frau etwas geschenkt bekommt, wenn ihr Partner Geburtstag hat? Habt ihr das auch schon so gemacht? Oder findet ihr das völlig übertrieben und unangebracht? Würdet ihr euch über solch eine kleine Aufmerksamkeit freuen?
Ich finde es vollkommen normal, der Gastgeberin für ihre Mühe eine Aufmerksamkeit mitzubringen. Ohne würde ich niemals irgendwo ankommen. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Ich kenne das nicht anders, meine Freundinnen halten es so und keiner meiner Partner war jemals deshalb irritiert. Die haben höchstens gefragt, ob sie oder ich mich darum kümmere.
Ich finde dass das eine schöne Geste ist. Wobei ich als Frau gar nicht darauf bestehen würde. Immerhin gleicht sich das ja auch aus. Mal macht man etwas für den Mann und der macht dann wieder etwas für die Frau, das ist doch in Ordnung so. Es ist aber wirklich nett, wenn man auch der Frau eine Kleinigkeit mitbringt, wenn die für einen einen schönen Geburtstag ausrichtet.
Meine erste Reaktion war: Sexist. Wir leben doch nicht mehr in den 1950ern, wo die Hausfrau dem Angetrauten Pantoffeln, Pfeife und Kognak an die Tür gebracht hat, wenn er von einem harten Arbeitstag heimgekommen ist. Mittlerweile dürfte es sich doch herumgesprochen haben, dass niemandem der Penis abfällt, wenn er den Tisch fürs Kaffeetrinken selber deckt. Manche Männer backen sogar gerne, und selbst wenn man noch ein antikeres Exemplar daheim sitzen hat, kann man sich die Vorbereitung einer Feier doch immer noch so teilen, dass nicht die Frau die ganze Arbeit hat, während "Er" blöd schaut.
Wenn man von meinem lästigen Problem mit der Emanzipation mal absieht, finde ich es jedoch generell eine nette Geste, den Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wenn sie schon die eigenen vier Wände für einen öffnen. Aber ich würde dann eben zwei Geschenke besorgen und beide mehr oder weniger beiden schenken. Ich kann ja schlecht "Ihm" etwas schenken, weil er immer noch am Leben ist und "Ihr", weil sie die letzten drei Tage im Kreis herum gerannt ist, damit die illustre Geburtstagsrunde nach Herzenslust fressen und saufen kann.
Ich finde, man tut hier sonst weder Männern noch Frauen einen Gefallen, wenn man auf diese Art impliziert, dass der Herr nur dumm auf seinem fetten Hintern sitzt und seiner besseren Hälfte bei den Vorbereitungen zusieht bzw. dass die Dame noch so sehr dem Rollenbild des Biedermeiers verhaftet ist, dass sie sich das gefallen lässt bzw. am Ende sogar noch gern macht.
Gerbera hat geschrieben:Meine erste Reaktion war: Sexist. Wir leben doch nicht mehr in den 1950ern, wo die Hausfrau dem Angetrauten Pantoffeln, Pfeife und Kognak an die Tür gebracht hat, wenn er von einem harten Arbeitstag heimgekommen ist. Mittlerweile dürfte es sich doch herumgesprochen haben, dass niemandem der Penis abfällt, wenn er den Tisch fürs Kaffeetrinken selber deckt. Manche Männer backen sogar gerne, und selbst wenn man noch ein antikeres Exemplar daheim sitzen hat, kann man sich die Vorbereitung einer Feier doch immer noch so teilen, dass nicht die Frau die ganze Arbeit hat, während "Er" blöd schaut.
So habe ich auch Gedacht als ich das gelesen habe. Denn wo bitte ist das noch so üblich, das sie seine Feier auch von vorne bis hinten macht, den Kuchen backt und auch den Kaffeetisch selbst deckt während er da sitzt und rein gar nichts macht? Ich selbst würde nicht im Traum daran denken, dass ich mir den ganzen Aufwand mache nur damit mein Partner hinterher nett mit seinen Freunden und Kollegen Geburtstag feiern kann. Ich bin durchaus bereit zu helfen und zu unterstützen, aber sicherlich würde ich mich nicht hinstellen und die komplette Arbeit alleine machen. Dafür erwarte ich aber auch kein Geschenk von den Gäste, sondern Dankbarkeit von ihm, dass er Hilfe bekommen hat und das nicht als Selbstverständlich ansieht.
Ich kenne es auch nicht so, dass man der Dame des Hauses dann auf Verdacht etwas mitbringt weil man annimmt, dass diese alles alleine gemacht hat und er keinen Finger krumm gemacht hat. Das Geburtstagskind bekommt etwas, der Rest nicht und wer den Aufwand damit hatte oder nicht, dazu müssen sich die beiden in ihrer Beziehung auseinander setzen und der Herr seiner Partnerin dann etwas schenken oder ihr danken, wenn sie alles für ihn stemmt. Aber doch nicht der Gast?
Was hat das denn damit zu tun, ob sie alles allein gemacht hat? Und wenn sie im Gegensatz zu ihm nur ein Drittel der Arbeit gemacht hat, dann hat sie immer noch gearbeitet. Das darf man auch immer noch honorieren, oder? Außerdem ist es durchaus normal, dass der, der nicht Geburtstag hat, die Feier für den anderen organisiert. Ganz unabhängig vom Geschlecht desselben wird in der Regel das "Geburtstagskind" verwöhnt.
Und Emanzipation hin oder her: In der Realität übernehmen Frauen auch mit Vollzeitstelle immer noch den Löwenanteil an der Hausarbeit und der Kindererziehung. Das kann man natürlich einfach nicht zur Kenntnis nehmen und die Damen übergehen. Die sind das schließlich gewöhnt, im Alltag ist es ja nicht anders.
Ich finde es selbstverständlich, dass man dem Gastgeber eine Aufmerksamkeit mitbringt, egal zu welchem Anlass man zu ihm fährt. Es kann ja auch genauso gut sein, dass jemand noch bei seinen Eltern wohnt und diese eben die Party organisiert und ausgerichtet haben und selbst wenn das Geburtstagskind mitgeholfen haben sollte, haben die Eltern doch alles finanziert, gerade wenn kein eigener Job vorhanden ist.
Mir fällt es sehr schwer, mich mit der gesamten Situation zu arrangieren. Ich frage mich, wieso es denn selbstverständlich sein sollte, dass die Frau alles herrichtet, Kuchen backt und dafür sorgt, dass die Wohnung sauber ist, wenn denn der Mann Geburtstag hat und der Mann Gäste einlädt. Warum? Wenn mein Partner Geburtstag hat und der Auffassung ist, er müsste Leute einladen, dann ist es seine Aufgabe, sich um die Organisation zu kümmern. Natürlich bin ich ihm dann gerne behilflich und wir können die Organisation gemeinsam als Team meistern, aber es ist doch nicht so, dass mein Freund sich dann lässig zurücklehnt, während ich in der Küche herumwusle.
Wir arbeiten ja beide Vollzeit und haben dementsprechend beide wenig Zeit. Ich wüsste nicht, weshalb ich meine Freizeit aufopfern sollte, nur weil mein Freund Gäste bekommt. Klar kann ich ihm da helfen, wenn er mich fragt, aber es ist nicht so, dass ich freiwillig die gesamte Arbeit übernehme. So sollte es auch nicht sein. Die Zeiten, in denen die Frau Hausfrau ist und den Mann umsorgt und ihm all seine Wünsche von den Lippen abliest, ist doch längst vorbei.
Genau aus dem Grund fände ich es irgendwie merkwürdig, wenn ich zur Geburtstagsfeier meines Freundes auch ein Geschenk von den Gastgebern bekäme. Sicher würde ich mich darüber freuen, aber nötig wäre das absolut nicht, so dass ich auch etwas irritiert wäre. Ich kenne das so nicht und würde das auch bei anderen Paaren grundsätzlich nicht so handhaben.
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