An Feiertagen besonders an Verstorbene denken?

Immer wieder hört man ja, dass vor allem an Weihnachten viele Verstorbene vermissen. Wie man hier Wenn es Weihnacht wird - Wen vermisst ihr? lesen kann. Ich muss sagen, dass ich an Weihnachten besonders an einen verstorbenen Verwandten denke, weil dieser dann auch Geburtstag hatte. Ansonsten denke ich nicht unbedingt an Feiertagen besonders an Verstorbene. Dazu brauche ich normal keinen Festtag oder ähnliches.

Ich denke, dass viele an Feiertagen einfach im Kreis der Familie sind und dann sicherlich auch an geliebte Verstorbene denken, weil sie dann eben einfach zur Ruhe kommen. Ich denke auch so im Alltag oft an diese Menschen.

Was meint ihr, warum denken so viele an Feiertagen an Verstorbene? Ist es, weil man dann einfach mehr Zeit mit der Familie verbringt? Oder weil man dann einfach eher Ruhe hat und sich Gedanken macht? Ergeht es euch dann ebenso? Und woran liegt das?

Ich denke dann vor allem an schöne Feiern, die man gemeinsam hatte. Vielleicht hat man in der Kindheit oft zusammen Weihnachten verbracht oder es war Tradition, dass man sich gesehen hat. Viele Menschen treffen sich doch an solchen besonderen Tagen oft und sonst eher selten und so macht es durchaus Sinn an solchen Tagen vermehrt an Verstorbene zu denken. Ich denke dann beispielsweise daran wie wir als Familie immer bei meinen Großeltern essen waren und wie schön ich das fand.

Mir erschließt sich nicht, was das zwangsläufig mit Feiertagen zu tun haben sollte. Man sieht die Familie doch normalerweise nicht nur an Feiertagen oder seit wann finden Geburtstage, Hochzeiten und Taufen ausschließlich an Feiertagen statt? Ich bin der Ansicht, dass man immer dann besonders an bestimmte verstorbene Angehörige denkt, wenn man ansonsten mit ihnen zu tun gehabt hätte und beispielsweise ihr Stammplatz am Esstisch plötzlich leer bleibt.

Weihnachten zählt bei mir nicht mehr unbedingt zu meinen Lieblings-Feiertagen. Meine Großmutter musste vor ein paar Jahren wieder genau an Heiligabend ins Krankenhaus zurück und ist dann knapp zwei Wochen später an ihrem Krebs gestorben. Dieser Tag war der letzte, an dem wir noch etwas mit ihr sprechen konnten und der letzte, den sie bei uns verbracht hat. Meine Großmutter war natürlich sehr wichtig für mich und ich denke nicht nur an Weihnachten und an ihrem Todestag an sie. Ich habe auch zwei Jahre wegen meiner Ausbildung bei ihr gelebt und meine Großmutter war ein absolut herzlicher Mensch.

Aber besonders an Weihnachten denke ich an die Schmerzen die sie hatte und daran, dass sie nicht mehr bei uns sein wird, daran dass sie wieder ins Krankenhaus musste und natürlich fehlt sie mir immer sehr. Das erste Weihnachten nach dem Tod meiner Großmutter haben wir gar nicht gefeiert. Wir haben nicht wirklich geschmückt, es gab keinen Weihnachtsbaum, weil wir das alle noch nicht konnten. Letztes Jahr haben wir zum ersten Mal wieder einen Weihnachtsbaum geholt und Weihnachten zusammen verbracht.

Weihnachten ist nun mal auch das Fest der Liebe und wenn geliebte Personen dann einfach nicht mehr da sind, fehlt natürlich etwas. Vielleicht wäre es anders, wenn meine Großmutter nicht genau an Weihnachten hätte ins Krankenhaus gehen müssen, aber so denke ich natürlich jedes Jahr genau daran. Vielleicht ist es dann auch einfach der Wunsch sie dabei zu haben.