Ampel mit Piepton - lebensgefährlich für Blinde?

In meiner Stadt gibt es eigentlich fast nur noch Ampeln die Pieptöne von sich geben, wenn sie auf grün umschalten. Einige dieser Ampeln sind die ganze Zeit still und piepen los, wenn es grün wird und andere wiederum geben Klopfgeräusche von sich, wenn es rot ist und piepen bei grün. Das soll besonders für Menschen mit schwachem Sehvermögen und Blinden eine Hilfe sein. Allerdings habe ich es bereits zweimal erlebt, dass solche Ampeln defekt waren und dies zeige sich darin, dass sie gepiept haben, obwohl es gar nicht grün war.

Erst heute stand ich wieder an einer solchen Ampel. Auf einmal begann es zu piepen und eine ältere Dame wäre um ein Haar auf die Straße gerannt. Im letzten Moment erkannte sie noch, dass es unmöglich grün sein konnte, da noch Autos fuhren. Eine Blinde Person wäre vermutlich einfach auf die Straße gerannt. Habt ihr in eurer Stadt auch Ampeln die bei Grün piepen und wie findet ihr diese? Sind diese bei euch mitunter auch defekt? Sollte man solche Ampeln nicht besser aus dem Verkehr schaffen, wenn sie bei einem Defekt lebensgefährlich sein können?

Es gibt Ampeln, die piepen auch, wenn die Fußgängerampel rot zeigt. Dafür Piepen sie dann anders, wenn die Ampel auf Grün umschaltet. Man muss halt erkennen, was das Signal aussagt. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es für Blinde schwierig ist, da immer sicher zu sein, da anscheinend kein Standard gegeben ist, wie die Ampeln die Lichter akustisch signalisieren.

Eine kaputte Ampel kann man reparieren. Und wenn mir so eine Gefahrenquelle auffällt, würde ich halt die Stadt mit dem Ordnungsamt oder die Polizei informieren, damit der Gefahrenpunkt beseitigt wird.

Eine Verwandte von mir ist im höheren Alter erblindet und hatte den Rest ihres Lebens Schwierigkeiten, im Straßenverkehr zurecht zu kommen. Von daher würde ich schon eher befürworten, dass da ein Standardton eingeführt wird. Bei den Ampellichtern ist das ja auch möglich, denn rot und grün kennt schon jedes Kindergartenkind. Das müsste doch für Blinde und Sehbehinderte auch möglich zu machen sein?

Ich finde es schon schwierig, dass es nicht genormt ist und die Töne nicht immer gleich sind. Das hätte ich eigentlich erwartet, als diese Ampeln immer mehr Verwendung gefunden haben. Aber die Töne sind mitunter doch ziemlich unterschiedlich und das stelle ich mir für einen blinden Menschen auch sehr schwierig vor, da zu wissen, wann nun rot oder grün ist. Eine defekte Ampel habe ich noch nicht mitbekommen, aber es ist klar, dass es dann enorm gefährlich ist, wenn man sich auf den Ton verlässt.

Es stimmt schon, dass es irreführend sein kann, wenn diese Töne nicht standardisiert sind. Jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass Blinde trotzdem fahrende Autos nicht hören würden. Bei Blinden funktionieren die Augen vielleicht nicht so, aber dafür sind die anderen Sinne alle viel geschärfter als bei anderen Menschen. Daher müssten die das doch theoretisch hören, wenn die Autos trotzdem fahren.

Ich sehe immer wieder, wie Blinde Menschen an gesunden Menschen vorbei gehen mit ihrem Blindenstock. Dabei werden die anderen Menschen nicht einmal berührt und die Blinden umgehen sie trotzdem sehr präzise, weil sie einfach solche Geräusche hören wie die Atmung oder das Tippen auf einem Smartphone.

Das die Töne oder generell die "Alarmzeichen" nicht standardisiert sind, ist natürlich blöd. Aber ich glaube das Blinde den Unterschied schon hören können und wissen wann der Ton für Grün dran ist. Der ist meistens lauter, schriller oder etwas schneller als der vorherige, also merkt man schon einen Unterschied. Und man muss ja nicht immer von sich selbst ausgehen, wir die wir immer unter Zeitdruck stehen. Ein Blinder bleibt im Zweifel dann eben noch ein wenig länger stehen und hört nochmal genau hin.

Außerdem glaube ich auch das Sie ggf heran fahrende Autos hören können. Wie schnell man dann noch reagieren kann ist dann natürlich die andere Frage. Das solche Ampeln defekt sind und falsche Signale von sich geben habe ich allerdings noch nicht erlebt.