Altersgrenze zum spenden von Organen, Blut und Stammzellen
Ich habe einen Organspendeausweis und neulich meinte eine Bekannte zu mir, dass ich den getrost aus meinem Portemonnaie nehmen kann, weil ich mit 55 Jahren schon zu alt wäre um Organe zu spenden. Stammzellen darf man auch mit 50 nicht mehr spenden und bei der Blut und Plasmaspende wäre es nicht viel anders. Die Altersgrenze konnte sie mir aber nicht nennen.
Weiß jemand von euch wie die Altersgrenzen bei den verschiedenen Spenden aussehen? Bis wann könnte man im Falle eines Todes seine Organe spenden? Bis wann könnte man sich typisieren lassen und wann geht die Typisierung aus der Datenbank, wenn man typisiert ist. Bis wann könnte man Blut oder Plasma spenden?
Wenn man sich mit 55 Jahren noch für eine Knochenmarkspende registrieren lassen kann, dann wäre das ja ziemlich unlogisch, wenn man dann nicht mehr länger als bis zum nächsten Geburtstag als Spender in Frage käme. Da stünden die Kosten für die Typisierung ja in keinem Verhältnis zum Nutzen, den ein Spender haben kann. Wie man hier nachlesen kann, kommt man zu dem Tag in die Spenderdatei, an dem man seinen einundsechzigsten Geburtstag begeht.
Bei der Organspende ist es noch etwas komplizierter. Je nach Organ liegen da die Altersgrenzen wohl anders. Und dazu wird noch berücksichtigt, dass das kalendarische Alter eines Menschen nicht alleine Ausschlag darüber gibt, in welchem Zustand ein Organ ist. Beispiel Leber: Wenn sich jemand in jungem Alter eine schwere Infektion der Leber zuzieht, die die Leber arg beschädigt, ist bei dieser Person schon im frühen Alter die Leber vielleicht schlechter beisammen als bei einem älteren Menschen, der gesund und weitgehend abstinent gelebt hat. Klar wird man nicht bevorzugt das Herz eines Rentners einem kleinen Kind einsetzen, sondern eher Organe älterer Spender auch wenn möglich älteren Empfängern einsetzen. Aber das ist ja auch nachvollziehbar. Nachlesen kann man das zum Beispiel dort.
Von daher würde ich sagen, sollte man solche Themen vielleicht mit dem Hausarzt besprechen. Der weiß, welche Erkrankung man hinter sich hat, womit man sich infiziert hat, woran man chronisch leidet und so weiter. Der kann einem dann am ehesten raten, ob eine Organspende sinnvoll ist und wenn ja, von welchen Organen und von welchen eher nicht. Und sicher auch dazu, wie man damit im einzelnen Fall umgehen sollte. Auf Meinungen von Freunden, die medizinische Laien sind, würde ich da nicht so viel Wert legen, dass ich meinen Wunsch ohne weiter zu fackeln begraben würde.
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