Alternative Heilmethoden nur gepaart mit der Schulmedizin

Wo die Schulmedizin nicht mehr helfen kann, hoffen etliche schwer kranke Menschen auf Rettung durch die alternative Heilmethoden. Oft lehnen diese Menschen dann auch die Schulmedizin völlig ab. Eine Bekannte, die Krebs hatte ist dadurch wohl auch schneller verstorben, weil sie nicht mehr an die Schulmedizin glaubte.

Alternative Heilmethoden sind aber nicht immer so schlimm, wenn man sie mit der Schulmedizin paart. So ist es bei einem anderen Bekannten, der auch Krebs hatte zu einem Erfolg gekommen, der mit der Schulmedizin zusammen gearbeitet hat. Ob es nun an der alternativen Heilmethode gelegen hat oder an der Schulmedizin ist nicht mehr nachzuweisen. Auf jeden Fall ist er seit 3 Jahren Beschwerde frei und hat keine Anzeichen mehr von Krebs.

Ist es eine gute Idee die alternative Heilmethoden mit der Schulmedizin zu paaren oder denkt ihr, dass die Alternativmedizin eher was mit der Psyche zu tun hat und daher hilft, weil man einfach daran glauben will. Sollte man die alternative Medizin immer nur mit der Schulmedizin paaren oder auch alleine nutzen?

Bei Krebs gilt man glaube ich nach zehn Jahren als geheilt und nicht nach drei Jahren. Wenn ein alternativer "Mediziner" einen Patienten nach so kurzer Zeit als geheilt bezeichnet finde ich das schon unverantwortlich bis gefährlich, vor allem wenn der Patient dann meint, dass die Vorsorgeuntersuchungen nun nicht mehr nötig seien.

Davon abgesehen muss man sich auch fragen, was "alternative Heilmethoden" überhaupt bedeutet. Irgendwann wurde diese Heilmethode ja erfunden und hat wahrscheinlich den Prozess durchlaufen, den neue Methoden eben so durchlaufen mit einer ganze Menge Studien. Die Studien haben nicht das erwünschte Ergebnis gebracht und deshalb hat die Heilmethode dann auch keinen Eingang in die Medizin gefunden.

Homöopathie ist dafür ein sehr gut dokumentiertes Beispiel. Es gibt zahllose Doppelblindstudien die nachweisen, dass die Präparate absolut wirkungslos sind. Es gibt auch zig lustige Aktionen von Einzelpersonen, die zum Beispiel zeigen, dass man sich mit homöopathischem Abführmittel zwar wunderbar betrinken kann aber nicht auf die Toilette muss. Natürlich gilt so etwas dann als "alternativ" und wird nicht von den Krankenkassen auf Kosten der Allgemeinheit bezahlt.

Allerdings gibt es ja auch genug Studien über Placeboeffekte, bis hin zu vorgetäuschten Knieoperationen, die tatsächlich zu einer Verbesserung der Symptome führten. Wenn man weniger skeptisch ist, ist eine "alternative Heilmethode" deshalb vielleicht gar nicht so schlecht und wenn man jemanden findet, der seriös arbeitet, oder so seriös, wie man in dem Gewerbe eben arbeiten kann, wird der eh davon abraten sich nicht mehr von richtigen Ärzten behandeln zu lassen.

Alternative Heilmethoden, das ist ein Sammelbegriff für alles, was eben nicht zur Schulmedizin gehört. Das reicht von der wirklich wirkungslosen Homöopathie bis hin zu diversen Kräuterkuren, die teilweise doch enorme Wirkungen haben.

Das Problem besteht einfach darin, dass sowohl seröse als auch unseriöse Heiler in einen Topf geworfen werden, wenn man von alternativen Heilmethoden spricht. Es ist daher angebracht, sich umfassend zu informieren, und bei einer schweren Krankheit auf jeden Fall das Hauptaugenmerk auf die traditionelle Schulmedizin legen muss. Ich bin der Meinung, dass es möglich ist beide Formen der Medizin zu kombinieren.

Auch die Schulmedizin sollte einsehen, dass in bestimmten Fällen die alternativen Heilmethoden weiterhelfen, und sei es einfach nur aus einem psychologischen Grund. Und die alternativen Heiler sollten auch die Grundberechtigung der Schulmedizin anerkennen. Irgendwie erscheint es mir manchmal, dass die Anhänger der beiden Paradigmen eine Art Krieg gegeneinander führen. Der Verlierer dabei kann aber immer nur der Patient sein.

Ich halte es mit dem Spruch: Wenn "alternative Heilmethoden" genauso gut wirken wie die Schulmedizin, warum heißen sie dann "alternativ"? Deswegen würde ich nicht gerade mit Globuli oder Reiki gegen Krebs oder einen Bandscheibenvorfall vorgehen. Die Schulmedizin ist zwar auch nicht das Maß aller Dinge, aber in der Regel kann man hier doch mittels Naturgesetzen erklären, wieso Chemikalie X den Eisprung hemmt oder wie man einen Bruch wieder zusammennagelt. Als Anhänger der wissenschaftlichen Methode fühle ich mich hier doch wohler.

Andererseits ist mir jedoch auch sonnenklar, dass erstens der Glaube Berge versetzen kann und zweitens natürlich auch noch andere Umweltfaktoren wie die Ernährung und die psychische Verfassung einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen bzw. auf die Heilung oder den Umgang mit Krankheiten haben. Es gibt schließlich auch chronische Leiden und leider auch Krankheiten, die nicht nur mit der konventionellen Schulmedizin nicht geheilt werden können, sondern auch in relativ kurzer Zeit zum Tod führen können. In diesen Fällen denke ich mir, dass alles legitim ist, was den Betroffenen Linderung und eine verbesserte Lebensqualität verspricht.

Natürlich sollte man keine falschen Hoffnungen verbreiten, auch wenn dies viele Scharlatane und Quacksalber tun. Aber wenn der Glaube an Globuli oder glutenfreie Ernährung jemandem hilft, sich besser zu fühlen oder ihm zumindest das Gefühl vermittelt, nicht kampflos aufzugeben, ist damit ja schon eine Wirkung erzielt. Dennoch würde ich mich nie nur auf alternative Heilmethoden verlassen.