Alten Elektrogeräten nachtrauern, wenn sie ausdient haben?

Ich musste nun meine alte Waschmaschine abholen lassen, da sie nach 8 Jahren nicht mehr wollte. Ich muss sagen, dass es mir schon etwas Leid tat, denn sie hat immer gute Dienste geleistet und war eines der Elektrogeräte, die ich mir neu gekauft habe und worauf ich gespart hatte.

Natürlich freue ich mich auch, wenn ich dann eine neue Waschmaschine habe, die vielleicht noch bessere Funktionen hat und auch Energiesparender ist. Aber bei einem alten Gerät wusste man eben auch was man hatte und wie alles funktionierte.

Trauert ihr einem alten Elektrogerät nach, wenn es euch lange Dienste erwiesen hat? Oder ist es euch egal, wenn etwas kaputt geht und ihr dann Ersatz braucht? Nachtrauern ist vielleicht auch übertrieben, aber es tut einem schon irgendwie Leid um das Gerät. Oder wie ist das bei euch so?

Ich trauere einzig und allein dem Geld nach, was man dann wieder bezahlen muss um ein neues Gerät zu kaufen. Dem alten Gerät trauere ich nicht nach. Wenn es ausgedient hat, dann hat es seine Zeit gehabt und muss ersetzt werden. Wenn meine Waschmaschine kaputt geht ist es ok. Sie ist an die 30 Jahre alt und ich rechne auch jeden Tag damit, dass sie streikt. Aber ich würde dann dem Geld schon hinterhertrauern, weil es ja nicht mal grade ein paar Euro sind. Denn wir würden dann wieder eine Miele haben wollen, die auch teuer ist.

Das gleiche ist bei anderen Elektrogeräten. Über neue Sachen freue ich mich immer, aber die müssen ja auch bezahlt werden. Deswegen alleine ist es traurig, dass man was Neues kaufen muss. Dem Gerät selbst trauere ich gar nicht nach. Neue Technik, neue Geräte mit mehr Power sind doch was Schönes.

Bei Küchengeräten, wie Waschmaschine, Elektroherd oder Kühlschrank hätte ich keine Bedenken und auch nicht das Gefühl, zu viel Geld und Herzblut in eine Sache hineingesteckt zu haben, die dann nach langer Betriebsdauer wieder ausgetauscht werden muss, so lange sich nichts Wesentliches am Design und dem gewohnten Bedienungskomfort geändert hat.

Ärgerlicher finde ich es aber, wenn man gezwungen wird, Dinge zu kaufen, weil am System herumgeschraubt wurde, so dass an sich technisch einwandfreie Geräte plötzlich von einem auf den anderen Tag nicht mehr nutzbar sind. Ich meine hier beispielsweise die Umstellung von Analog auf Digital beim Fernsehen. Und jetzt schon wieder ein neuer Standard. Darüber bin ich nicht traurig sondern eher wütend. Mit der Umstellung auf DVB-T2 ist die DVB-T-Settopbox nur noch Elektronikschrott.

Um auf die Waschmaschinen zurückzukommen, die Steuerungen sind heute fast ausnahmslos elektronisch, also für den Laien nicht mehr zu reparieren, also auch hier wieder die Abhängigkeit vom Stand der Technik und vom Lieferanten. Dafür gibt es aber bei der elektronischen Steuerung einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Man kann unter Umständen die Waschprogramme auch nach dem Kauf zu einem späteren Zeitpunkt durch vom Hersteller zur Verfügung gestellte Software-Updates auf neue Textilienarten optimieren.

Als wirkliches Nachtrauern würde ich das nicht bezeichnen, aber ich finde es schon immer etwas schade, wenn ich Elektrogeräte entsorgen muss, weil sie kaputt sind, weil ich die Geräte eben auch gut kannte und wusste, wie die ganzen Dinge funktionieren. Bei einem neuen Gerät muss ich mich wieder neu in die ganzen Funktionen einfinden und darauf habe ich nicht immer viel Lust. Deswegen ist es schon so, dass ich es nicht so schön finde, wenn ich alte Elektrogeräte entsorgen und mir neue kaufen muss.