Als Ziel im Leben ein Leben retten wollen?

vom 29.01.2018, 21:21 Uhr

Ich habe von der Geschichte gehört, dass eine Frau sich eine Liste mit Zielen gemacht hatte, die sie gerne erreichen wollte. Eines der Ziele war auch, dass sie einer anderen Person ein Leben retten wollte. Bevor sie irgendwann gestorben ist, konnte sie ihr Ziel sogar noch verwirklichen.

Ich finde den Gedanken allerdings etwas seltsam muss ich gestehen. Damit man einem anderen das Leben retten kann, muss man sich ja zunächst wünschen, dass ihm etwas passieren wird. Dennoch ist es natürlich ein schönes Ziel, bei dem man sich gut fühlen kann, wenn man es dann irgendwann erreicht haben sollte.

Andersherum stelle ich es mir sehr schwer vor, nur die wenigsten Personen werden jemals die Gelegenheit haben, jemandem das Leben retten zu können. Als festes Ziel in meinem Leben würde ich es mir daher auf keinen Fall stecken, dass finde ich moralisch doch etwas schwierig. Andere Ziele im Leben, die vor allem einen selbst betreffen finde ich angemessener.

Ist es moralisch vertretbar, sich als Ziel setzen, ein Leben zu retten? Handelt es sich dabei um ein erstrebenswertes Ziel? Ist es überhaupt so wahrscheinlich irgendwann mal ein Leben retten zu können?

Benutzeravatar

» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Natürlich ist das moralisch vollkommen ok. Es gibt viele Leute die beruflich oder ehrenamtlich Leben retten. Oder die Geld spenden. Ich finde das ein sehr erstrebenswertes Ziel. Und wenn man es drauf anlegt ein Leben zu retten dann schafft man das auch mit der richtigen Berufswahl oder dem richtigen Ehrenamt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was ist daran jetzt moralisch schwierig? Geh Blut spenden, registriere dich bei der DKMS, tritt der freiwilligen Feuerwehr bei und so weiter. Ein Organspendeausweis ist auch eine gute Option, das klappt dann zwar nicht im Leben, aber immerhin kurz danach. Ich finde es zwar etwas merkwürdig das so zu formulieren, aber man tut doch damit etwas Gutes, also wo ist das Problem?

Und selbst wenn sich das jemand so vorstellen würde, dass er ein Unfallopfer unter ganz dramatischen Umständen in letzter Sekunde heldenhaft vor dem sicheren Tod rettet - warum wäre das ein moralisches Problem? Der Unfall passiert ja nicht nur weil du dir das so zusammen spinnst.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich glaube hier auch nicht, dass die Frau ihr Lebensziel so gesteckt hat, dass sie quasi auf indirekte Art, z.B. durch Blutspenden jemandem das Leben retten möchte. Um als Lebensziel zu gelten, braucht es schon eine große Geste! Und auch bei Feuerwehr, Rettungsdienst und THW braucht man schon noch andere Voraussetzungen als den festen Willen, ein Lebensziel zu erreichen, um wirklich jemandem das Leben zu retten. Da kann es eher vorkommen, dass man es nicht schafft oder dass selbst die Freiwillige Feuerwehr Unterschrüpflingen nicht jeden Trottel mit dem Kopf voller Rosinen in ihre Reihen aufnimmt, der dann enttäuscht ist, wenn er nur Keller auspumpen darf.

Ich finde es daher schon etwas selbstverliebt, wenn man sich auf die Fahnen schreibt, ein Leben retten zu müssen, gerade so, als würden andere Formen der Hilfe oder des stillen Alltagsheldentums nichts zählen. Für mich fühlt sich das so an, als möchte sich jemand als "Superheld" im Sinne diverser Comicverfilmungen fühlen, was ich eher als die Träumereien eines Grundschülers ansehe denn als konkreten, umsetzbaren Plan. Moralisch verwerfliches kann ich daran auch nichts finden, aber für mich klingt das ausgesprochen naiv und dümmlich.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^