Als Yogalehrerin Begleitmusik zur Entspannung nervig finden?

vom 23.04.2017, 15:18 Uhr

Ich mache einen Yogakurs und die Lehrerin hat dafür dann auch leise Entspannungsmusik mitgebracht, die sie eben während der Stunde abspielt. Ich kenne es auch durchaus so, dass dies eben zum Yoga dazu gehört. Allerdings hat die Lehrerin auch gleich gesagt, dass man sich durchaus äußern sollte, wenn man die Musik als störend oder nervig empfinden würde, dann würde sie diese abschalten. Aber anscheinend gefiel allen Kursteilnehmer dies so.

Beim der nächsten Stunde hat sie das dann auch wieder betont, dass man ruhig sagen sollte, wenn einem die Musik auf die Nerven gehen würde. Bei ihre wäre es schon so, dass die Musik sie nerven und eher nervös machen würde. Mir kam es schon so vor, als hoffte die Lehrerin regelrecht, dass jemand sagt, dass ihn die Musik stört und sie diese dann deswegen abstellen könnte. Ich frage mich, wieso man dann erst Musik zur Yogastunde mitbringt, wenn man das als Kursleiterin schon nicht leiden kann.

Fändet ihr es nicht komisch, wenn eine Yogalehrerin offensichtlich die Musik nicht mag und daher hofft, dass es einem Teilnehmern eben so geht? Sollte sie dann lieber offen sagen, dass es sie stört und ob wir zukünftig nicht auf die Musik verzichten wollen? Findet ihr da so einen vorgeschobenen Grund in Ordnung?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann es schon verstehen, dass man die Musik nicht schön findet, sondern sie einen eher nervt. Aber dann würde ich es als Yogalehrerin auch eher anders anfangen und eben fragen, ob die Kursteilnehmer zwingend Musik hören möchten, weil die Lehrerin selber davon etwas genervt ist.

Aber ich finde es dann nicht richtig, quasi darauf zu hoffen, dass ein Kursteilnehmer darum bittet, dass man doch die Musik ausmachen möge, nur damit man selber nicht zugeben muss, dass man davon genervt ist. Das ist für mich einfach nicht wirklich eine erwachsene Reaktion und ich finde, dass man dann auch miteinander kommunizieren muss, wenn einen etwas stört.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde das Verhalten der Lehrerin ziemlich kindisch und unreif. Wenn mich etwas stört, dann mache ich den Mund auf und handle entsprechend und hoffe und bete innerlich nicht, dass mich jemand von meinem Leid "rettet". Ich hätte das auch eher anders gemacht und wie Barbara Ann die Musik eher ausgelassen und gefragt, ob sie jemand zwingend hören möchte. Ich hätte wahrscheinlich sogar im Kurs die Mehrheit entscheiden lassen, ob die Musik eben laufen soll oder nicht und mich dann dem Willen der Mehrheit gebeugt. Aber so eine Show abzuziehen finde ich peinlich gerade für eine erwachsene Frau.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Als Kursleiterin muss man sich wohl oder übel dem (mehrheitlichen) Willen der KursteilnehmerInnen beugen, zumindest was Bagatellen wie das Ambiente angeht. Wenn die Leute Musik haben wollen, und man selber stur das Surren der Heizung und das Knacken überforderte Gelenke hören will, bleiben sie am Ende weg und das ist schlecht fürs Geschäft. "Kindisch und unreif" finde ich es jedoch nicht, wenn man zumindest klar macht, dass es auch eine Alternative zu dem ewigen, ewigen Beschallern mit irgendwelchem Genöle gibt.

Yoga ist ja schließlich kein Aerobic, und auch wenn Stille, Schweigen und Konzentration heute nicht mehr als schick gelten, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass Yoga eigentlich eher auf Ruhe abzielt. Und auch die entspannendste Entspannungsmusik ist ja nichts weiter als eine Geräuschkulisse, die Yoga an sich weder besser noch schlechter macht, sondern lediglich der Gewohnheit der Teilnehmenden entgegenkommt, immer beschallt zu werden, damit sie ihre eigenen Gedanken nicht hören.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Vielleicht denkt sie halt, dass das Gedudel, dass viele als entspannend empfinden, dazu gehört. Vielleicht hat sie das auch so in ihrer Ausbildung gelernt. Oder sie hat von anderen Kursen schon positive Rückmeldung bekommen.

Dass man als Trainer wahrscheinlich oft Musik hören muss, die man privat nicht hören würde, ist für mich Berufsrisiko. Bei Spinning oder Intervall Training Workouts hört man ganz oft Elektro, weil man durch den schnellen, konstanten Beat sehr gut in den Rhythmus rein kommt. Da muss man als Liebhaber von langsamer Popmusik einfach durch. Im Einzelhandel kann man sich schließlich auch nicht darüber beschweren, dass man vier Wochen lang Weihnachtsmusik in Dauerschleife hören muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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