Als Veganerin froh, wenn Periode ausbleibt?

vom 09.07.2019, 13:59 Uhr

Vor einiger Zeit hörte ich online von einer Veganerin, dass sie dank (!) der veganen Ernährung nun endlich an dem Punkt sei, ihre Menstruation nicht mehr zu bekommen. In der Kommentarfunktion wurde sie auch hinreichend zu diesem Umstand beglückwünscht und viele strebten das ebenfalls als Ziel an. Argumentativ wurde von der entsprechenden Bloggerin die These vertreten, die Menstruation an sich sei der unnatürliche und biologisch unerwünschte Zustand, nur das Ausbleiben selbiger sei das, was die Natur sich eigentlich wünschte.

Das alles jetzt als positiven Fakt zu feiern, erschließt sich mir nicht. Vielmehr würde ich mir ernsthaft Gedanken machen, wie mangel- oder unterernährt ich an diesem Punkt meiner Ernährung mittlerweile wäre, wenn selbst die Menstruation ersatzlos ausfällt. Für mich und mein laienhaftes Medizin-Verständnis ist das kein positives Zeichen und mir kam es so vor, als hätte sich da jemand sein eigenes Verständnis der Biologie zusammengestrickt, um möglicherweise anderes zu kompensieren.

Missverstehe ich da etwas? Kann vegane Ernährung tatsächlich zum Ausbleiben der Periode führen, ohne dass es ein Hinweis auf einen eklatanten Nährstoffmangel oder die mangelhafte Zufuhr von Kalorien ist? Ist das nicht eher negativ zu sehen? Würdet ihr euch freuen oder auch besorgt sein? Wie würdet ihr diese Freude oder diesen Wunsch deuten?

» Verbena » Beiträge: 4956 » Talkpoints: 0,44 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe bei einigen dogmatischen Veganern das Gefühl, dass sie ein extrem gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper haben, wie man das auch bei Essgestörten findet.

Die ernähren sich nicht einfach nur vegan sondern lassen oft auch aus der Gruppe der veganen Lebensmittel noch viele weg, wie Getreide, Fett oder alles, was gekocht werden müsste. Viele machen dann auch regelmäßig irgendwelche "Detox" Kuren mit einer Woche Nulldiät oder Einläufen um ihren Körper zu "reinigen".

Und wenn man glaubt, das alle möglichen Lebensmittel "schmutzig" sind und, dass man trotz "clean eating" regelmäßig irgendwelche "Gifte" aus seinem Körper entfernen muss dann ist es gar nicht so unlogisch, dass man auch die Menstruation als etwas schmutziges ansieht, das man los werden muss.

Wenn meine Ernährung solche Folgen hätte würde ich mich sicher nicht freuen. Wenn die Hormone so aus dem Gleichgewicht sind kann das ja auch weitere Folgen haben, wie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für Osteoporose oder Haarausfall.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich stimme dem Kommentar über mir zu das viele Veganer ein komplett gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper haben. Die Periode ist das natürlichste der Welt und das ausbleiben dieser definitiv kein positives Zeichen. Natürlich ist die Periode für die meisten Frauen unangenehm, oder zumindest gibt es schöneres auf der Welt, und wie die meisten Frauen gab es auch schon bei mir Zeiten in denen ich mir wünschte das ich Sie nicht mehr bekommen würde. Allerdings gehört die Periode einfach zu dem Leben als Frau dazu (und gibt uns vor allem die Möglichkeit Kinder zu gebären) und wenn Sie ausbleibt ohne das ein medizinischer Grund dafür vorliegt, sollte das eher als Warnsignal interpretiert werden.

Wenn mein Hormonhaushalt so durcheinander wäre das meine Periode ausbleiben würde wäre ich persönlich zumindest sehr alarmiert. Und das in einem solchen Fall wirklich keinerlei Nährstoffmangel feststellen lässt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich habe schon von Veganern gehört deren die Haare ausgefallen sind oder sogar Organe, wie die Niere, versagt haben. Auch als Veganer muss man auf eine ausgewogene Ernährung achten um alle Nährstoffe zu sich zu nehmen die der Körper braucht. Leider machen das nur die wenigsten.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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