Als Veganer in "Notsituationen" unvegan essen müssen?
Eine Bekannte von mir, die Veganerin ist, war kürzlich im Urlaub. Da sie sich eben vegan ernährt und sich das am Hotelbuffet immer schwierig gestaltet, verzichtete sie darauf, das Essen im Hotel mitzubuchen und wollte stattdessen lieber außerhalb vom Hotel essen. Sie erhoffte sich, dort auch einige Restaurants zu finden, in denen sie essen könnte.
Sie erzählte mir, dass sie im Endeffekt kein einziges veganes Restaurant gefunden hätte. Viele der Restaurantbetreiber sprachen auch nicht so gut Englisch und wussten teilweise auch nicht, was sie meinte. Von daher blieb ihr quasi nichts anderes übrig, als sich unvegan zu ernähren, wenn sie nicht ständig Obst und Gemüse aus dem Supermarkt zu sich nehmen wollte. Auf Fleisch verzichtete sie dennoch, nur Eier und Milch nahm sie dann zwangsläufig dennoch zu sich, wenn diese Produkte in den Speisen verarbeitet waren.
Meine Bekannte sagte mir, dass sie schon öfter in so eine Situation geraten sei, wie auch einmal beim Familienessen bei der Oma, wo es keine veganen Speisen gab, da die Oma diese Ernährungsweise einfach nicht verstand. In so einer "Notsituation" aß sie dann auch unvegane Speisen.
Wart ihr als Veganer auch schon einmal in so einer Situation, dass ihr unvegan essen "musstet", da es keine Alternativen gab? Was würdet ihr in solchen Situationen machen?
Ich kenne eine Veganerin aus meinem Studiengang, mit der ich auch ein Seminar zusammen hatte. Ich war mit ihr auch zusammen auf Exkursion in Brüssel, wobei ich mit ihr ein Zimmer teilen musste und so die Gelegenheit hatte, sie besser kennenzulernen.
Sie ist auch Veganerin, aber ist ein großer Verfechter der Nachhaltigkeit. Sie hasst es, wenn man noch gute Lebensmittel einfach wegwerfen muss. Sie hat dann zwar auch das Frühstücksbuffet genutzt, das mitgebucht wurde, aber auf Fleisch oder Eier hat sie dennoch verzichtet. Sie hat es sich aber nicht nehmen lassen, Brot zu essen, das vermutlich nicht vegan war und eben dann auch mal einen Joghurt oder Kakao mit Milch oder einmal hat sie sogar Quark als Brotaufstrich genutzt.
Sie hat dann sogar Sachen probiert, die ihr nicht wirklich geschmeckt haben, aber sie hat sie dann trotzdem aufgegessen, weil sie ein schlechtes Gewissen hatte, diese Sachen wegzuwerfen und damit der Umwelt zu schaden. Sie sagt selbst, dass es keinen Sinn hat, vegan zu leben, wenn man der Umwelt damit etwas gutes tun will und gleichzeitig dafür verantwortlich ist, wenn so viele Sachen ungenutzt weggeworfen werden, während anderswo Menschen hungern müssen.
Wenn sie selbst kocht, dann kocht sie immer noch vegan, aber sie macht eben auch Ausnahmen, wenn sie keine andere Wahl hat. Ich habe sie in sehr angenehmer Erinnerung, weil sie eben nicht immer diesen Drang hatte, andere Menschen von ihren Überzeugungen und Ernährungsgewohnheiten zu "bekehren". Leben und leben lassen eben.
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