Als Trauzeugin immer ein Notfallset dabei haben?

Ich werde nächsten Monat Trauzeugin bei der Hochzeit eines Kumpels sein. Ich habe mir überlegt so ein paar kleine Dinge für den Notfall mitzunehmen. Die Trauzeugin der Braut hat Nähzeug dabei, falls etwas kaputt gehen sollte und ich werde Taschentücher dabei haben, etwas gegen Kopfschmerzen und Bonbons, damit er keinen Mundgeruch hat.

Bisher war ich noch nie Trauzeugin, aber gerade als Mann denkt er sicherlich nicht daran, dass da auch etwas schiefgehen kann und man dann etwas dabei haben sollte damit diese Kleinigkeiten nicht den Tag versauen. Kennt ihr es auch so, dass Trauzeugen eine Art Notfallset dabei haben? Was war bei eurem Notfallset enthalten und an was sollte man denken?

Ich finde es schon sehr übertrieben, dass man nun anfängt sich ein Notfallset zusammen zu stellen. Was will man mit einem Nähset anfangen? Ist das Kleid gerissen und eingerissen, dann kniet sich auch niemand hin und fängt an zu nähen vor dem Altar.

Zudem das die Braut auch selbst dabei haben sollte wenn diese schon befürchtet das ein Schaden aufkommt und wenn das Kleid oder der Anzug vorher keinen Defekt hatten (und man sieht sich das doch sehr genau an die Tage davor) dann wird das auch nicht auf einmal auseinander bersten und genäht werden müssen.

Taschentücher ist auch etwas was jeder selbst dabei haben sollte. Etwas gegen Kopfschmerzen? Willst du nun eine halbe Apotheke mit dir herum tragen, nicht jeder verträgt das eine gut, sondern nimmt etwas anderes und alleine wenn man danach geht man man schon mindestens drei Medikamente mit in der Tasche nur für Kopfschmerzen. Vielleicht noch die Pulle Alkohol zum Mut antrinken oder zum Frust trinken wenn ein Part nicht auftaucht?

Ich finde hier wird ein zu großer Aufriss gemacht und das ganze als zu wichtig hingestellt. Ein Trauzeuge ist nichts weiter als der Zeuge bei einer kirchlichen Trauung und ansonsten hat dieser keinerlei Bedeutung. Warum dann sich zu mehr machen als man ist, man ist nichts weiter als ein ganz normaler Gast auf der Hochzeit.

Ich war schon einige male Trauzeuge im eigentlichen Sinne sprich der Zeuge bei der kirchlichen Trauung, und habe nichts dergleichen mit mir durch die Gegend getragen oder Vorbereitungen darauf getroffen. Taschentuch war immer parat, im Zweifel auch von einem anderen Gast, bei Kopfschmerzen hat sich auch in den Handtaschen der Damen etwas auftreiben lassen, gleiches wenn die Menstruation eingesetzt hat mit einem Tampon und die Pulle Schnaps war auch schnell Organisiert für die Nerven, als die Braut kalte Füße bekommen hat und alles sich gezogen hatte.

Selbst das Handyladekabel mitsamt Steckdose hat sich binnen 5 Minuten unter anderen anwesenden Gästen auftreiben lassen, ansonsten wäre der nächste Elektromarkt 2 Kilometer weiter gewesen. Dank Smartphone und Co lässt sich heute alles binnen weniger Minuten organisieren und heraus finden wo sich der nächste Markt befindet. Ein Nähset bekommt man übrigens in jedem Standesamt oder auch in der Kirche, da diese ebenfalls auf solche Dinge vorbereitet sind. Ich habe auch nie jemanden gesehen der mit Mundgulli vor den Altar getreten ist, da wurde alles pingeligst vorbereitet und gereingt, auch die Zähne.

Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich übertrieben. Oder seit wann muss ein Trauzeuge eine Art "Erste-Hilfe-Kasten" dabei haben? Derartige Gedanken sind für mich wieder ein Zeichen von zu viel Langeweile. Taschentücher dabei zu haben, finde ich irgendwo noch sinnvoll, maximal ein Aspirin, aber auf ein Näh-Set würde ich verzichten, zumal laienhafte und provisorische Nähkünste doch eh nicht mit einem professionellen Näher mithalten könnten.

Ich finde es auch befremdlich, was hier als "Notfall" bezeichnet wird. Ein Notfall ist für mich eine Situation, bei der es um Leben und Tod geht und da wäre eher ein Erste-Hilfe-Kasten, vielleicht noch ein Defibrillator oder ein Feuerlöscher von Nöten aber kein Nähzeug und Bonbons gegen Mundgeruch.