Als Studienabbrecher eine Rede in der Uni halten dürfen?

vom 29.05.2017, 05:14 Uhr

Ich habe kürzlich gelesen, dass der Studienabbrecher Mark Zuckerberg von seiner ehemaligen Unviersität Harvard eingeladen worden ist, damit er eine Rede halten darf für den diesjährigen Abschlussjahrgang. Das scheint in den USA nicht gerade unüblich zu sein, denn Bill Gates und Steve Jobs sind auch mal eingeladen worden, um eine Abschlussrede zu halten.

Was haltet ihr von dieser Praxis? Sollte ein Studienabbrecher es überhaupt "verdient" haben so eine Abschlussrede zu halten? Zumal er ja das Studium nicht durchgezogen hat. Ist man da überhaupt ein richtiges Vorbild für die Absolventen und kann deren Lage nachvollziehen? Wäre es in Deutschland überhaupt möglich und ist es hier üblich, dass Studienabbrecher Abschlussreden halten dürfen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, in den USA sieht man es nicht ganz so eng wie hier, ob jemand einen Abschluss oder einen Titel in der Tasche hat. Da wird wohl tendenziell mehr darauf geachtet, was jemand im echten Leben erreicht hat und geleistet hat. Und genau genommen, wie unzählig viele gescheiterte Existenzen gibt es, die einen echten Hochschulabschluss haben, aber auf dem Arbeitsmarkt keinen Fuß in die Tür bringen, weil es zu viele Absolventen in diesem Fach auf zu wenig Arbeitsplätze für diese Qualifikation gibt? Hätten die mehr Anrecht darauf, eine Rede an der Uni zu halten, nur weil sie das Studium beendet haben?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Er hat nicht nur eine Rede gehalten, er bekam die Ehrendoktorwürde verliehen! Ich fand, man konnte richtig sehen, dass er sich ins Fäustchen lacht. Studium abgebrochen und dennoch wird er von einer der höchsten Universitäten des Landes geehrt.

Ich sehe da aber auch nicht unbedingt einen Widerspruch. Zum einen ist ein theoretisches Studium nicht für jeden etwas und das sollte man auch so sagen dürfen. Es bringt doch weder den Unis noch den Studenten etwas, wenn sich da haufenweise Leute hinquälen, die andere Talente haben.

Zum anderen zeigt die Karriere von Mark Zuckerberg, dass man auch ohne Uniabschluss etwas werden kann. Also ist er Hoffnungsträger für die, die sich das nicht leisten können oder wiederum für die, die sich nicht für ein theoretisches Studium eignen. Es geht auch sehr gut ohne, wenn man sich reinhängt. Und letztlich kann man dann auf anderen Wegen zu einer Doktorwürde kommen. 8)

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wo ist daran der Widerspruch? Sie haben dort studiert und auch wenn sie abgebrochen haben, dennoch ist aus ihnen etwas geworden und sie haben bekannte Unternehmen am Start. Für die Universität ist das ein reiner Gewinn wenn sie ihren Abbrecher der Erfolgreich auch ohne Abschluss ist, dazu bewegen können die Rede zu halten und profitieren mehr davon, als der Abbrecher alleine.

Das ist in Deutschland auch nicht anders auch wenn man davon kaum etwas mitbekommt. Auch weil hier solche großen Abschlussreden doch eher unüblich sind und eher in dem Bereich der Privaten Eliteunis anzufinden sind, die sich viel von den Amerikanern abschauen was das betrifft. Aber auch dort werden Vorträge von Menschen gehalten, die ihren Abschluss versemmelt haben, dürften die dann auch keine Vorträge halten weil sie an dem Studium gescheitert sind aber dennoch etwas aus sich gemacht haben?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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