Als Student für das Abendessen des Partners aufkommen?
Eine Freundin die mit mir studiert hatte letztens Probleme mit Bafög. Sie ist auf das Bafög angewiesen und das Amt hat sehr lange gebraucht, um ihren Antrag zu bearbeiten, so dass sie erstmal eine Weile ohne Bafög auskommen musste. Ihre Eltern haben nicht so viel Geld und konnten ihr daher auch nicht so viel zustecken. Aber auch mit Bafög ist sie nicht gerade reich. Nun ist es auch so, dass sie einen Freund hat und sie sehen sich meistens abends und bei ihr. Nur selten gehen sie zu ihm. Sie muss morgens früh zur Uni und er macht derzeit nicht viel und lernt nur zu Hause für sein Examen.
Nun ist es so, dass ihr Freund abends auch immer noch etwas essen möchte und das macht er dann natürlich bei ihr. Auffällig ist dabei auch, dass sie abends nichts mehr essen mag und ihr Freund daher alleine isst. Vielleicht bin ich egoistisch so zu denken, aber man könnte ja meinen, dass er dann ruhig was bei sich zu Hause essen könnte, wenn er ja weiß, dass sie abends nichts mehr essen will. Er isst aber in der Regel immer bei ihr und fragt meistens erst auch am Telefon, was sie denn zu Essen da hat.
Meine Freundin kocht sich ab und zu etwas vor, was sie dann für zwei oder manchmal auch drei Tage hat. Kochen kostet natürlich auch Geld und deswegen macht sie das jetzt auch nicht so oft. Wenn sie es aber macht, isst ihr Freund die restliche Portion in der Regel auf, so dass sie nichts mehr übrig hat und sich wieder was neues kaufen kann. Dabei ist es nicht so, dass sie ihm das Essen anbieten würde, er nimmt offenbar an, dass er es essen darf. Ansonsten isst er abends dann gerne mal Toast (gern mal so 5-8 Scheiben), zwei volle Schüsseln Cornflakes oder Süßigkeiten. Man kann sich natürlich vorstellen, dass das auch schnell aufs Geld geht, denn solche Portionen isst meine Freundin nicht und wenn diese sich mal Cornflakes kauft, dann hält die Packung für einige Wochen. So aber hat sie nicht lange was davon.
Natürlich bringt ihr Freund aber auch nichts mit und steuert auch kein Geld für das Essen bei. Auf die Dauer belastet das meine Freundin natürlich auch finanziell, da ihr Freund am Abend einfach sehr viel isst und bei ihr die Sachen definitiv länger gehalten hätten. Wenn ihr Freund abends mal eine Portion futtert die für sie noch zwei Tage gehalten hätte, ist das natürlich schon doof. Um ihren Freund nicht zu kränken, will sie ihm aber auch nichts zu dem Thema sagen. Sie sieht aber auf jeden Fall, dass viel Geld für ihn drauf geht und macht sich darum langsam sorgen.
Da ihr Freund mehr Geld hat als sie, würde ich ihr empfehlen es ihrem Freund einfach zu sagen und ihn darüber aufzuklären. Vielleicht steuert er dann einfach ein paar Euro im Monat dazu, dann kann er auch mitessen, ohne das meine Freundin sich Sorgen um ihr Geld machen muss. Aber offensichtlich ist es ihr peinlich das Thema anzusprechen. Ich finde grundsätzlich eher das Verhalten ihres Freundes peinlich. Ich würde nicht auf die Idee kommen einfach abends zu kommen und meinem Freund seine Sachen wegzuessen. Wie findet ihr das Verhalten? Würdet ihr euren Partner auf das finanzielle Problem hinweisen?
Natürlich ist man auch einmal bei seinem Partner, allerdings finde ich schon, dass dies halbwegs ausgeglichen sein sollte. Ich finde einer sollte nicht den anderen durchfüttern. Ich wurde sein Verhalten nicht zwangsläufig als Unverschämt bezeichnen.
Manchmal nimmt man es selber einfach nicht so wahr. Und wenn deine Freundin nicht sagt bitte Esse das nicht, ich brauche das noch, kann er es nicht wissen. Ich denke das er einfach denkt, dass wenn sie nichts sagt es für sie in Ordnung ist. Daher finde ich ist sie durchaus in der Verantwortung ihm zu sagen wenn es sie stört.
Innerhalb einer guten Beziehung sollte es wirklich nicht Problematisch sein so etwas anzusprechen. Immerhin steht man sich nahe. Wenn man es nicht mal schafft so etwas zu klären innerhalb einer Beziehung frage ich mich schon, wie gut diese dann wirklich ist.
In einer Beziehung sollte man auch über Geld und Ausgaben reden können. Warum macht das deine Bekannte nicht? Hat sie Angst, dass ihr Freund ihr sauer darauf reagiert? Dann sollte sie die Beziehung hinterfragen, was ihr wirklich wichtig ist. Es kann doch nicht sein, dass er sich ständig bei ihren Lebensmitteln bedient und selbst nichts dazu beisteuert. Wenn es dafür den Kühlschrank füllen würde, so dass deine Bekannte eben nur verarbeiten müsste, wäre das wohl ein Kompromiss.
Aber so sehe ich sein Verhalten als reines Schmarotzertum an. Denn es kann auch nicht sein, dass man einfach reinfuttert ohne nachzudenken. Ich finde es aber auch recht bedenklich, wenn man das einfach so hinnimmt und nichts dazu sagt. Hungert deine Bekannte dann lieber und ist froh, dass ihr Freund wenigstens gut versorgt ist?
Ich finde Beziehungen, indem man nichts ansprechen möchte, weil es einem peinlich oder unangenehm ist, schon irgendwie kindisch. Ich meine sie studiert, also sollte sie eigentlich eigenständig sein und auch irgendwie im Leben angekommen sein und da ist so ein Verhalten schon lächerlich.
Ich denke, dass man auch mal bei seinem Partner isst und wenn man selber Geld hat denkt man sicherlich auch nicht unbedingt daran, dass es der Partnerin anders gehen könnte und wenn man schon nicht auf diese eigentlich logische Idee kommt, sollte man eben darauf angesprochen werden. Einfach mal sagen, dass man wenig Geld zur Verfügung hat und eben alles genau planen muss, dann wird er schon etwas dazu geben, denn wer lässt seine Freundin schon hungern, wenn man sich immer bei ihr durchisst?
In Beziehungen muss man über Probleme reden, deiner Freundin kann man auch gar nichts anderes raten. Was soll sie denn auch sonst machen? Rechnungen schreiben und seinen Eltern schicken? Wohl kaum, also muss sie mit ihm ganz Erwachsen darüber reden. Anders geht es doch nicht.
Ich finde ein derartiges Verhalten schon ziemlich unreif, wenn man in einer Beziehung nicht einmal über solche eher "belanglosen" Themen sprechen kann wie Finanzen. Ich finde, man sollte in einer Beziehung über alles sprechen können und nicht nur über Small Talk. Für mich persönlich stimmt etwas in der Beziehung nicht, wenn man sich in dieser Hinsicht nicht traut, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und sich für finanzielle Belange schämt.
Ich kann ja verstehen, wenn man sich noch zu Anfang einer Beziehung etwas schämt und nicht so wirklich weiß, wie man bestimmte Themen ansprechen soll. Manchmal ist es ja auch so, dass einer der Partner dann auch gerne gewisse Schlafzimmerpraktiken ausprobieren möchte, die dann eher ungewöhnlich um nicht zu sagen stark gewöhnungsbedürftig sind.
Da kann ich dann schon verstehen, wenn man sich da ein wenig schämt und sich nicht traut und nicht weiß, wie der Partner auf derartige Vorschläge reagieren würde und dass es dann eben peinlich ist. Aber das sollte in jeder Hinsicht nur zu Beginn einer Beziehung sein. Es sollte in meinen Augen sehr schnell der Punkt erreicht sein, an dem man über alle Themen ungeniert und ohne Scham reden kann ohne Angst vor irgendwelchen Sanktionen haben zu müssen.
Ich finde, deine Freundin sollte schon mit ihm reden, wenn sie nicht auf Dauer verhungern will. Sie sollte einfach ihren Stolz überwinden und das Thema anschneiden, auch wenn es schwer fällt. Ich glaube auch nicht, dass er nur mit ihr zusammen ist, weil er sich kostenlos bei ihr durchfuttern will. Es wird schon mehr dahinter stecken, dass die beiden zusammen sind und ich glaube auch nicht, dass er direkt Schluss machen wird, wenn sie ihn um einen finanziellen Anteil für sein Essen bittet.
Mein Freund und ich studieren beide, wobei ich sagen muss, dass ich meinem Freund generell immer sehr viel ausgebe und auch sehr viel für ihn bezahle. So war mein Freund bisher auch meistens bei mir zu Hause, wobei es für mich selbstverständlich war, dass er bei mir gegessen hat. Wenn wir davor noch zusammen einkaufen waren, war es auch selbstverständlich für mich, das Essen zu bezahlen, da ich meine Gäste grundsätzlich nicht für das Essen bei mir zu Hause zahlen lassen möchte. Aber auch jetzt, wo mein Freund übergangsweise alleine wohnt, werde ich öfters einkaufen gehen und damit auch bezahlen, wenn ich frei habe und er gerade beim Arbeiten ist. Ich bringe meinem Freund dabei auch immer gerne etwas aus der Stadt mit, lade ihn ins Kino ein oder schenke ihm ein Kleidungsstück. Mir macht es nun nichts aus, dass es bei uns im Ungleichgewicht ist, solange ich noch genügend Geld für mich übrig hab und solange ich selbst auf nichts verzichten muss.
Wenn es bei mir jedoch so wäre wie bei deiner Freundin und ich den restlichen Monat am Hungertuch nagen müsste, weil mein Freund mir im wahrsten Sinne des Wortes die Haare vom Kopf essen würde, dann würde ich auf jeden Fall etwas anmerken. Immerhin ist es schön und gut, wenn man dem Freund etwas spendiert, wobei man jedoch nicht selbst darunter leiden sollte. Wenn das der Fall ist, dann läuft einfach etwas falsch und man sollte das Problem auf jeden Fall ansprechen.
Grundsätzlich finde ich es nicht so schlimm, wenn der Freund regelmäßig bei der Freundin isst und nicht bei sich zu Hause. Immerhin bekommt man ja auch oftmals erst dann Hunger, wenn man beim Partner ist. Allerdings sollte er sich in so einem Fall auch regelmäßig am Einkaufen beteiligen oder auch einfach einmal eine Packung Nudeln von zu Hause mitbringen. Oder er könnte sich für das Essen revanchieren, indem er die Freundin auch öfters ins Kino oder ins Restaurant einladen würde. Gar nichts zu machen, finde ich jedoch nicht richtig und da würde ich mir auch ausgenutzt vorkommen, wenn mein Freund mich quasi so ausbeuten würde.
Die Freundin ist doch aber auch irgendwie selbst schuld, wenn es sie so massiv stört, dass der Freund so viel bei ihr isst, sie aber nicht mit ihm darüber spricht. Immerhin sollte man in einer Beziehung doch über alles reden können und ich fände es ganz wichtig, dass so etwas auch angesprochen wird. Immerhin wird sich das Problem schließlich nicht von selbst lösen und es ist doch auch keine Alternative, wenn die Freundin selbst ständig pleite ist, nur weil sich der Freund absolut nicht beteiligt. Allerdings weiß er wahrscheinlich auch gar nicht, wie sehr sie das Problem belastet, wenn sie mit ihm einfach nicht darüber sprechen möchte.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Mein Freund und ich studieren beide, wobei ich sagen muss, dass ich meinem Freund generell immer sehr viel ausgebe und auch sehr viel für ihn bezahle. So war mein Freund bisher auch meistens bei mir zu Hause, wobei es für mich selbstverständlich war, dass er bei mir gegessen hat.
Ich finde das kann man nicht wirklich vergleichen. Oben im Beispiel ist die Rede von einer Studentin, die Bafög bezieht und alleine wohnt und wo das Geld gerade so reicht, auch ohne, dass ihr Freund ständig bei ihr isst. Du lebst noch zu Hause, das heißt du verdienst im Prinzip nur das Geld, was du eh für Luxusartikel ausgeben musst. Solche Kosten wie Miete, Wasser und Heizkosten sowie Kosten für Lebensmittel übernehmen komplett deine Eltern.
Jedenfalls hast du noch nie in auch nur einem Beitrag erwähnt, dass du dich an diesen Kosten beteiligten musst und deine Eltern somit entlastest. Daher kannst du es dir natürlich leisten, auf Kosten deiner Eltern spendabel zu sein, aber nicht jeder Student ist in einer derartig glücklichen Situation.
Natürlich ist es nicht schön, wenn deine Freundin finanziell momentan nicht so gut dasteht und ihr Freund jeden Abend das Essen wegisst. Deine Freundin zu dem nicht genügend Geld hat, um sich neues Essen kaufen zu können und ihre Eltern ihr finanziell auch nicht unter die Arme greifen können. Natürlich ist es dabei auch nicht schön, dass der Freund auch kein Geld dazu steuert, wenn er schon bei seiner Freundin am Abend das Essen essen muss.
Mich persönlich würde es auch stören, wenn jeden Tag eine Person zu mir kommt und mir mein Essen wegessen würde und meinen Kühlschrank und meinen Vorratsschrank plündern würde. Vor allem würde es mich aufregen, wenn die Person dazu auch noch mein vorgekochtes Essen aufisst, wenn ich diese Speise für die nächsten Tage vorgekocht habe.
Wenn der Freund deiner Freundin zu dem auch noch so viel isst und keine kleinen Portionen verhaftet und vor allem ungefragt und unaufgefordert an die Nahrungsmittel herangeht, kann ich deine Sorge und deine Bedenken da schon verstehen. Ich finde nun nicht, dass du in der Hinsicht egoistisch bist, sondern ich denke schon, dass du recht hast. Sicherlich wird der Freund deiner Freundin wissen, wie es finanziell um sie steht.
Da sollte der Freund doch schon alleine auf den Gedanken kommen zu Hause etwas zu essen, um der Freundin nicht zur Last zu fallen, vor allem nicht zur Last in finanziellem Sinne zu fallen. Oder man kommt als Freund doch auf den Gedanken etwas Geld zu sponsern, wenn man sich bei der Freundin schon mit ernährt. Zumindest einen Einkauf für ihren Haushalt, damit er auch Lebensmittel bei ihr aufbewahrt, die sie auch essen kann, wäre zumindest mal eine Maßnahme.
Mich würde nun interessieren, ob es deine Freundin stört, dass ihr Freund bei ihr isst und er weiß, dass es finanziell nicht so gut um sie steht. Natürlich mag es ihr peinlich sein, ihren Freund auf die Problematik anzusprechen. Aber sie sollte ihn vielleicht darauf hinweisen, dass sie kein neues Essen kaufen kann oder finanziell gerade sehr knapp ist. Vielleicht sollte sie ihn auch einfach mal fragen, ob er den nächsten Einkauf übernimmt oder etwas zum Einkauf dazu steuert. Damit beide Personen sich ernähren können, ohne, dass das Essen knapp wird. Vor allem, weil der Freund finanzieller besser dasteht, als seine Freundin.
Ich persönlich würde es nicht dulden, wenn mein Freund jeden Abend bei mir mitisst und dann aber kein Geld zum Einkauf dazugibt, beziehungsweise den Einkauf auch nicht ab und an mal übernimmt. Ich würde meinem Freund da sicherlich darauf hinweisen und ihm erklären, dass ich das alles nicht finanzieren kann und, wenn er bei mir etwas essen möchte, dass er entweder etwas einkauft oder mich finanziell dabei etwas unterstützt. Ansonsten würde ich ihm anbieten, dass er zu Hause essen müsste, da es für zwei Personen einfach nicht ausreicht.
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