Als Stripperin arbeiten

vom 24.02.2015, 01:12 Uhr

Ich (22) bin privat seit längerem in einer finanziell recht verzwickten Lage. Ich bin seit geraumer Zeit arbeitslos und besondere Jobperspektiven sind nicht in Sicht. Als ich noch einen Job hatte, habe ich mir einen aufwendigen Lebensstil gegönnt und einiges auf Kredit finanziert. Schlussendlich sitze ich auf einigen Schulden. Mit einem richtigen Job könnte ich das vielleicht abstottern, aber ohne ist das eben ein ziemliches Problem. Ich fühle mich in einer recht ausweglosen Situation und bin dement- sprechend bedrückt und frustriert. Natürlich denke ich mir jetzt, hätte ich bloß nicht …

Nun kenne ich aber jemanden, der Manager von einem Stripclub ist. Er kennt meine finanziellen Probleme und schlug mir vor, dass ich in seinem Club arbeiten könnte. Bei meinem Aussehen könnte ich mir einiges verdienen, meinte er. Dabei geht es um strippen, d.h. sich letztendlich komplett nackt ausziehen. Ich habe selbstverständlich recht unwirsch abgelehnt, da ich mir für so etwas zu schade war. Auch wenn ich eine sehr tolle Figur habe, bin ich nicht der Typ der sich zeigt. Ich habe noch nicht mal oben ohne im Urlaub gemacht.

Meine Gesamtlage hat sich aber nicht verbessert, sondern eher noch verschlechtert. Jobperspektiven sind überhaupt nicht in Sicht, nicht mal irgendwelche Putzjobs oder Aushilfsarbeiten. Und mit abgebrochener Lehre wird sich vermutlich auch nicht mehr ergeben. Da ich irgendwie das Gefühl habe die Probleme erdrücken mich, bin ich am überlegen das für einen begrenzten Zeitraum zu machen um mir etwas Luft zu verschaffen.

Hat jemand vielleicht schon Erfahrung mit Strippen und ob das in Stripclubs seriös abläuft? Manche haben ja die Meinung, das sei schon die Vorstufe zur Prostitution.

» Lisa_T » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,60 »



Ich war selbst 5,5 Jahre arbeitslos und mit Mitte 30, als gelernter Bergmann unter Tage, war ich draußen, in der freien Wirtschaft, ein Hilfsarbeiter, meine Chancen standen also schlecht! Du dagegen, bist gut ca. 10 Jahre jünger, als ich es damals war, als ich arbeitslos wurde, sodass ich es für besser halte, wenn Du eine neue Lehre beginnst, noch ist es nicht zu spät, denn zum größten Teil ist man mit 35 Jahren auf dem Arbeitsmarkt schon abgeschrieben, ein "Rentner", aber bei Dir geht noch etwas!

Ich schreibe Dir nun ALS MANN meine ehrliche Meinung zu dieser Sache: bitte tue es nicht, lasse Dich nicht von diesem Zuhälter-Geschwätz einlullen und Dir diese Sache schmackhaft machen! Ich will Deinem Bekannten nicht zu nahe treten, ich kenne ihn ja auch garnicht und weiß ja nicht, in welchem Verhältnis Du zu ihm stehst, aber den Spruch, den er Dir gegenüber äußerte, kennt man ja nicht zuletzt nur aus dem Fernsehen nurzu gut!

Tue Dir das nicht an, Du verbaust Dir vielleicht sogar Deine berufliche Karriere damit, denn so etwas macht die Runde und unter Umständen wenden sich sogar Deine nicht ganz so dicken Freunde von Dir ab! Du scheinst mir eine Frau mit noch ECHTEN Qualitäten zu sein, denn Deine Aussage, Du würdest Dich nicht nackt zeigen und würdest nicht mal im Urlaub oben ohne herum liegen, finde ich GANZ KLASSE! Tue Dir das bitte nicht an und bleibe, wie Du bist! Verbaue Dir nicht Deine Karriere und Deinen Ruf mit einem "Rotlicht"-Job!

Glaube mir, ich weiß nur zu gut, wie das ist, denn ich war, wie bereits erwähnt, 5,5 Jahre arbeitslos und in den letzten 2,5 Jahren meiner Arbeitslosigkeit, wurde das "Hartz 4" eingeführt, sodass ich da voll hinein krachte, das war die Hölle! Ich habe oft vor meinem Computer gesessen und geweint, wenigstens den konnte ich mir noch leisten, denn weg gehen konnte ich ca. 1 Jahr lang nicht oder ich hätte mit dem Rauchen aufhören müssen, was ich nicht wollte, also musste ich an anderer Stelle sparen und konnte nicht weg gehen. Ich konnte mir teilweise nicht mal mehr fertige Zigaretten leisten, sondern musste stopfen und verbrannte mir mit dem Dreck noch Kleider!

Du scheinst mir eine Frau mit noch echten Qualitäten zu sein und bitte ändere das nicht! Rede mit Freunden, Deiner Familie u.s.w., bezüglich Deiner finanziellen Lage oder gehe zu einer Schuldnerberatung, wenn nichts mehr geht, aber tue Dir so etwas wie den "Job" als Stripperin bitte nicht an!

Man wird Dich als "Bitch" sehen und Dich spöttisch belächeln, Du weißt doch, wie viele Männer sind, das ist harter Dreck, der das viele Geld, das Du verdienst (WENN Du es denn überhaupt verdienst und nicht letztendlich der "gute Bekannte", der den dicken Schlitten fährt, es tut und Dich nur als Fisch an Land ziehen will), nicht wert ist!

Bleibe so, wie Du bist, mit Deinen Qualitäten, bezüglich des Umgangs mit Deinem Körper, präsentiere ihn nicht jedem, stelle ihn nicht zur Schau, das macht die Runde und könnte sich nachhaltig auf Deine private und berufliche Zukunft auswirken! Ich wünsche Dir unbekannterweise von ganzem Herzen viel Glück und Erfolg, bleibe wie Du bist!

» Plauderkäfer » Beiträge: 74 » Talkpoints: 37,75 »


Du bist 22, du kannst doch noch eine Lehre machen, einen Abschluss nachholen oder sonst irgendetwas. Meiner Meinung nach solltest du vielleicht Abi machen und dann eben nach einer Lehre suchen oder dir eine Lehre sofort suchen. Dein Bestreben sollte nicht irgendein Hilfsjob sein, sondern eine Grundlage, Schulden hin oder her.

Du scheinst mir eine starke junge Frau mit Werten zu sein. Glaube mir, wenn du daran rüttelst und nachgibst, dann wird dir das deine Seele nicht so schnell verzeihen und du wirst darin zu Grunde gehen oder extremen Schaden davon tragen. Wenn du dich nicht mal im Urlaub oben ohne zeigst, wie ich im Übrigen auch, solltest du so einen Job nicht als Lösung sehen, weil du damit eine Grenze überschreitest, die du nicht überschreiten solltest.

Zudem weiß man auch gar nicht wie seriös das am Ende ist und wie nett der Bekannte dann wirklich so ist. Am Ende verdient man vielleicht gar nicht so viel oder versucht es und schafft es nicht, fühlt sich unwohl und hat dann damit zu kämpfen. Sei stark und lass dich nicht von irgendwelchen Versprechen locken.

Ich bin 25, sicherlich nicht in deiner finanziellen Situation, aber ich würde mich im Leben nicht auf so einen Job einlassen, selbst wenn ich eine Million Schulden hätte. Du hast deine Werte und dahinter solltest du stehen, lass dir da nicht irgendwelche Versprechungen machen. Du kannst ja auch zur Schuldnerberatung, mit deinen Gläubigern reden oder um Stundung bitten, da gibt es ja auch Möglichkeiten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Den Bekannten kenne ich schon recht lange, da wir (meine Eltern und ich) früher in einem seiner Mietshäuser gewohnt hatten. Er ist verheiratet und hat einen 18jährigen Sohn. Also alles recht geordnete Verhältnisse und ich hatte ihn immer als seriös kennengelernt.

Ich bin auch bereits auf die Idee gekommen, eine Umschulung über das Arbeitsamt zu machen. Aber dies wurde abgelehnt, da man der Meinung war ich sei etwas zu unstetig und es wäre fraglich ob ich diese Ausbildung dann durchhalten würde. Ich habe aber dagegen Widerspruch eingelegt und möchte es trotzdem weiter probieren. Aber das kann natürlich erst mal nicht über die finanzielle Situation hinweg helfen.

Ich fühle mich durch das finanzielle Thema persönlich recht stark belastet, da doch immer wieder Mahnungen kommen und mir klar ist, dass ich schon froh sein kann wenn ich die Raten bezahlen kann. Daher ist das Angebot immer in den Bereich des Möglichen gerückt da ich mir dachte, dass ich dann wieder etwas mehr Freiraum (auch psychisch) habe.

» Lisa_T » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,60 »



Die Luft, die du dir schaffen willst durch einen sehr anrüchigen Job, der dich runterziehen wird, wird dich nach kurzer Zeit ersticken. Dann sagst du dir: „Hätte ich doch nicht auf X gehört.“ Vielleicht verdienst du etwas mehr Geld, je nachdem wie viel dir der „Manager“ lässt, aber du wirst sehr unglücklich werden und viel weinen.

Du musst dich daran gewöhnen, dass du von jedem beliebigen Kerl angegrabscht wirst und damit nicht genug. Man wird von dir dann noch andere Dienste verlangen und wenn du nicht gefügig bist, wirst du es zu spüren bekommen. Solche Manager haben immer zwei Seiten. Den netten Vermieter und Familienvater kennst du und die andere Seite lernst du erst später kennen.

Bleib dir selbst treu und such einen anderen Ausweg. Vielleicht helfen dir deine Eltern oder Verwandten aus der Patsche. Wenn nicht, such dir alle deine Kreditsachen zusammen und mach einen Termin bei der Verbraucherzentrale. Wie ich hörte, hilft dir die weiter, indem sie sich mit den Kreditinstituten in Verbindung setzt.

Dann nimm auch deine Unterlagen vom Amt mit und auch Mietunterlagen und Nebenkosten, also alles was Verpflichtungen sind. Die Verbraucherzentrale wird sich darum kümmern. Es ist möglich, dass es in deinem Ort bei der Stadtverwaltung auch eine Schuldnerberatung gibt. Da erkundige dich auch mal. Private Firmen, die das machen gibt es zwar auch, aber da musst du einiges bezahlen.

In diesem „Beruf“ läuft nichts seriös ab, damit musst du rechnen. Am besten ist es, wenn du den „Manager“ meidest. Denn wenn du eine gute Figur hast und einen knackigen Po, wird er dich weiterhin bequatschen und vielleicht schafft er es, dich zu überzeugen. Das wäre fatal für dich. Ich wünsche dir, dass du bald eine andere Lösung findest.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch seriöse Jobs als Stripperin gibt. Ich glaube, dass es ein Vorurteil ist, wenn man dies mit der Vorstufe zur Prostitution gleichsetzt. Du sagst, dass du deinen Bekannten sehr gut kennst und er immer seriös ist, also was hält dich davon ab, den Job anzunehmen. Ich würde es als Frau tun. Würde allerdings wirklich sichergehen, dass nichts passieren kann. Zum Beispiel indem man den Job auch offiziell meldet mit Steuerkarte und allem, was dazu gehört.

Ich kenne zum Beispiel eine Frau, die arbeitet ganz normal als Sekretärin bei einer Pornofirma. Die sagte mir, dass es ebenso seriös zugeht wie in jeder anderen Firma. Ich hatte einmal vor über 30 Jahren eine Frau gekannt, welche leidenschaftlich gerne den Beruf einer Prostituierten nachging, und die bei der Beziehung zu ihrem angeblichen Zuhälter eindeutig die Hosen anhatte. So etwas gibt es also auch. Ich will damit nicht sagen, dass ich dies alles gut finde, will aber ausdrücken, dass es auch in diesem Bereich Vorurteile gibt. Natürlich gibt es sehr viele unseriöse Gestalten in diesem Milieu, aber jetzt Strippen mit Prostitution gleichzusetzen halte ich für verfehlt.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke man will hier einfach nur einen leichten Weg gehen. Das Arbeitsamt hat etwas abgelehnt, ich brauche Geld und so nehme ich einfach das leichteste was geht. Das Arbeitsamt genehmigt auch nicht jedem Hinz und Kunz eine Umschulung und eine Ausbildung, da wärst du gefragt selbst dir etwas zu suchen und wie man dann finanziell über die Runden kommt kann man sich ausrechnen. Denn wenn es eng sein sollte, kann man ebenfalls staatliche Hilfen in Anspruch nehmen und damit aufstocken.

Ein Luxusleben mit Kredit hier und hier teure Sachen ist das jedenfalls nicht und sollte man auch unterlassen. Du selbst hast dir diese Lage eingebrockt und warum man das macht, kann ich nicht verstehen, schon in jungen Jahren ohne einen Job und ohne Ausbildung Schulden anhäufen und dann nicht mehr wissen wie man diese bezahlt. Da fehlt mir jedes Verständnis und wenn man sich dann für manche Dingen noch zu gut ist, dann ebenfalls.

Heißt nun nicht, dass man direkt los hüpfen muss und als Stripperin anfangen wenn es einem nicht in den Kram passt, aber es gibt auch andere ungeliebte Jobs die nicht die Vorstufe zur Prostitution sind mit denen man Geld verdienen kann. Putzstellen findet man immer, dass kann mir niemand erzählen, gleiches auch wie Zeitarbeit in der Produktion. Der Stundenlohn ist nicht das beste, aber man verdient Geld und kann somit seine Schulden auch abbezahlen, anstatt weiter in der Bude zu sitzen und sich selbst zu bemitleiden wie schwer man es doch hat, weil das böse Amt mal wieder alles ablehnt.

Ich habe auch schon in einem Bordell geputzt, dort lief alles seriös ab. Bezahlung war gut, nicht jeder wollte dort als Reinigungskraft arbeiten, Chef war nett und die Damen die sich gegen Geld verkauft haben ebenfalls. Manche haben das aus Spaß gemacht, andere damit sie auch Schulden abzahlen konnten. War aber auch nichts mit Zuhältern, alle waren Selbstständig, mussten Miete für das Zimmer zahlen und wen sie mitgenommen haben, war auch ihre Sache. Eine Sicherheitsfirma bzw. Personal für die Sicherheit der Damen war ebenfalls gegeben die jederzeit gerufen werden konnten und auch hart durchgegriffen haben, wenn sich ein Gast nicht so verhalten hat wie er sollte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Umschulungen werden von Job Centern sowieso nur unter Vorbehalt bezahlt. Das bedeutet, wer sie abbricht, der muss die gesamten Kosten auf blechen und wer jetzt sagen möchte, das dies nicht stimmt. Ich weiß das ziemlich gut, weil es meiner Bekannte genau so angedroht wurde, bei der ich regelmäßig als Beistand dabei bin, weil ich rechtlich etwas besser weiß, was sie sich vom Job Center anhören muss, was sie ablehnen kann usw.

Das heißt auch, dass ich Umschulungen für gefährlich halte. Denn wenn du in einer Klasse der Umschulung kommst, wo dich Leute nicht leiden können, der Lehrer einen auf den Kieker hat oder vieles einfach aufeinandertrift und du dadurch den Lernstoff versemmelst oder im Allgemeinen etwas hinterhinkst sowie abbrechen möchtest, dann wird vom Regelsatz, wenn man einen hat, die Umschulung bis maximal 30 Prozent abgezogen. Bei meiner Bekannten werden das für die gesamte Schulung 2500 Euro gewesen.

Deswegen habe ich ihr auch davon abgeraten, die Umschulung zu machen, sodass sie letzten Endes anderweitig eine Anstellung fand. Sie ist damit überwiegend zufrieden.

Stripperin ist kein unehrbarer Beruf und hart verdientes Geld. Wer diesen Beruf noch immer ständig in die Rotlichtmilieus packt, der war noch nicht in gute Rockerschuppen, gute Clubs & Co, wo Go-Go Girls oder Stripperinnen den meist männlichen Kunden Anreiz geben sollen. Da muss nicht einmal von kompletter "Nacktheit" die Rede sein. Wieso wird Stripperin immer als negativ belastet, aber ein Chipendale wird von den Weibern gefeiert? Die dürfen oder wie?

Ich finde nicht, dass etwas dagegen spricht, Stripperin zu sein. Wer das kann, der kann damit gut verdienen. Wobei die goldenen Zeiten sicherlich auch vorbei sind.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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