Als Schwangere auch Rücksicht auf Betrieb nehmen?

vom 28.11.2014, 21:33 Uhr

Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, dass Schwangere in Elternzeit gehen dürfen und dann von ihrem Arbeitgeber weiterhin bezahlt werden müssen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass dies mitunter auch häufig der Grund dafür ist, dass viele Arbeitgeber lieber Männer als Frauen einstellen und das kann man ihnen auch nicht verübeln. An meinem früheren Wohnort hat sich jetzt so ein Fall ereignet und meine Eltern konnten davon berichten. Ein Arzt dort hat eine Praxis und mein Vater hat diesen als seinen Hausarzt. Eine Arzthelferin dort hatte dann gekündigt, da sie sich weiterbilden wollten und der Arzt hat daraufhin eine neue Arzthelferin eingestellt A. A arbeitete fast zwei Jahre bei ihm und wurde dann schwanger. Während der Zeit des Mutterschutzes brauchte der Arzt dann unbedingt eine neue Arzthelferin, da er sonst nicht zurecht kam.

Allerdings hatte er damit schon etwas Probleme, da er es sich finanziell offenbar nicht leisten konnte gleichzeitig die Schwangere zu finanzieren und eine neue Arzthelferin einzustellen. Da es sich aber nur um einen kurzen Zeitraum handelte, stellte er die Arzthelferin B für zwei Monate ein und bezahlte in der Zeit doppelt. Es stellte sich dann heraus, dass die Arzthelferin A Elternzeit nehmen wollte und so blieb Arzthelferin B erst mal noch. Die Elternzeit sollte nur ein Jahr betragen. Nach diesem Jahr kam Arzthelferin A dann wieder und Überraschung, sie erwartete natürlich wieder ein Kind. Es war also wieder der Mutterschutz abzusehen und jetzt hätte der Arzt die Arzthelferin B ja wieder gebrauchen können. Ihr Vertrag wurde verlängert. Das Problem war nur, dass diese auch schwanger geworden war und sich dies auch noch innerhalb ihres befristeten Arbeitsvertrages abspielte.

Das Ende vom Lied war also, dass der Arzt eine Arzthelferin mehr bezahlen musste, als er konnte und ihm dann am Ende immer noch eine fehlte. Anstatt von einer hätte er dann drei bezahlen müssen und das konnte der Arzt sich nicht leisten. Am Ende lief seine Praxis dann nur noch sehr schlecht. Meines Wissens nach kann ein Arbeitgeber einschreiten, wenn er Schwangere im Betrieb hat und sich diese nicht leisten kann. Wenn es sich um existentielle Gründe handelt, kann der Staat eingreifen und die Schwangere darf gekündigt werden. Ich muss ehrlich sagen, dass ich das an seiner Stelle getan hätte. Aber er hat es nicht gemacht und seine Praxis lief einige Zeit sehr schlecht.

Inzwischen ist auch klar, dass er Sowohl Arzthelferin A, als auch Arzthelferin B nach dem Ablauf ihres Vertrages kündigen wird. Wo ein Kind ist, ist das zweite nicht weit und er hat eben keine Lust schon wieder in so einer Zwickmühle zu stecken. Ich gehe mal davon aus, dass dies auch ein klassisches Beispiel von Arbeitgebern sein wird, die sich überlegen werden, ob sie beim nächsten Mal wieder eine Frau einstellen oder vielleicht lieber doch nicht. Wahrscheinlich wird mein Vater demnächst auf einen Arzthelfer treffen können. Und ich kann dass auch verstehen.

In solchen Fällen geht es immer nur um Schwangere, diese brauchen Schutz und so weiter und so fort. Wenn der Arbeitgeber sie kündigt gilt er direkt als ''Schwein'' und das Risiko wollte der Arzt möglicherweise nicht eingehen. Tatsache ist aber eben, dass man vielleicht als Schwangere auch ein bisschen darauf schauen könnte, wo man arbeitet. Wenn man in einem großen Unternehmen arbeitet kann es egal sein, wie oft man sich schwängern lässt, aber wenn man in einem kleinen Unternehmen arbeitet, wo es schon Probleme gibt wenn eine Frau schwanger wird, dann kann man doch dort nicht hinkommen und sich als Aushilfe auch noch schwängern lassen. Das geht nun wirklich zu weit.

Natürlich kann es auch ein Unfall gewesen sein, man weiß es nicht. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen. Und wenn es nach mir geht, dann sind das mitunter eben auch Frauen, die nicht überlegen und die vielleicht dann auch der Grund dafür sind, dass viele Unternehmen keine Frauen einstellen wollen. Man kann sich als Frau mit Familienplanung ja auch mal überlegen, ob das Unternehmen sich das leisten kann oder nicht und vielleicht woanders arbeiten gehen, wenn es für das Unternehmen nur schlechtes bedeuten würde, wenn es noch eine Schwangere bezahlen müsste.

Wie seht ihr das? Steht ihr auch immer nur hinter den schutzbedürftigen Schwangeren und ihren Bedürfnissen? Oder seht ihr es auch so, dass man auch als Schwangere ruhig mal überlegen darf? Wenn es ein Unfall war, dann ist es eben so, aber ich denke das es in den meisten Fällen geplant sein wird.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das Wort "schwängern lassen" hat schon mal einen negativen Beigeschmack und wenn man sich junge Frauen, egal wie groß der Betrieb ist, in den Betrieb holt, muss man damit rechnen. Elterngeld zahlt der Staat und wenn die Frau dann wieder schwanger wird, weil sie die Kinder eher dicht aneinander haben will, braucht man doch keine Rücksicht auf den Arbeitgeber zu nehmen. Wo kommen wir denn dahin, wenn man die Familienplanung dem Arbeitgeber überlässt. Es reicht doch schon, dass Apple und Facebook Frauen die Eizellen-Einfrierung zahlen will.

Dafür, dass du eigentlich gegen Kinder bist, schreibst du sehr viel über Babys. Nur jetzt geht es meiner Meinung nach schon ein wenig zu weit, wenn du schon meinst, dass es zu weit geht, wenn man als Arbeitnehmerin schwanger wird. Wann soll man denn die Familienplanung machen? Wenn die biologische Uhr langsam abläuft? Vielleicht haben ja Arbeitgeber mal ein Herz für ältere Frauen, die arbeitslos sind und keine Kinder mehr bekommen können. Denn Frauen ab 40 sind für viele Arbeitgeber auch nicht attraktiv genug.

Ich finde nicht, dass man als Frau Rücksicht auf den Arbeitgeber nehmen sollte und muss, wenn man eine Familie plant. Ich denke, dass der Arbeitgeber einfach damit rechnen sollte und dieser Arzt hat ja noch Glück. In vielen Arztpraxen, wenn beispielsweise ein Röntgengerät in der Praxis genutzt wird, herrscht Berufsverbot für schwangere Frauen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Zuallererst gefällt es mir nicht wie abfällig du über Schwangere schreibst, aber da ich dich eh für nicht ganz "knusper" halte, lohnt es sich auch nicht weiter darauf einzugehen...

Frauen haben, entgegen aller Versuche der Frauenrechtsbewegung, nach wie vor die Leidvolle Aufgabe am Fortbestand der Menschheit mitzuwirken. Und das ist gut so! Ich finde es also durchaus vollkommen in Ordnung, wenn man es diesen Frauen unabhängig von der Arbeitsplatzsituation ermöglicht, dieser Aufgabe nachzukommen und zwar wann sie wollen und nicht der Arbeitgeber es will!

Um dann nochmal dein Beispiel mit der Praxis eines Kommentares zu würdigen, solche Konstellationen dürften nur sehr sehr selten auftreten und wenn ein Unternehmen diesen Personalengpass nicht entsprechend abfedern kann, dann bin ich mir nicht sicher ob dieses Unternehmen nicht eh schon auf tönernen Füßen stand.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe beim Lesen deines Eröffnungspost tatsächlich darüber nachgedacht, ob du das Ernst meinst. Da du aber durchaus so ein Bild vermittelst, auch in anderen Threads, habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass du das nur Just for Fun geschrieben hast. Leider.

Man kann sich als Frau mit Familienplanung ja auch mal überlegen, ob das Unternehmen sich das leisten kann oder nicht und vielleicht woanders arbeiten gehen, wenn es für das Unternehmen nur schlechtes bedeuten würde, wenn es noch eine Schwangere bezahlen müsste.

Das du regelrecht panische Angst davor zu haben scheinst, selber mal Mutter zu werden, ist das vielleicht für dich eine Art Ausrede, dass du deine Mutterschaft noch ein wenig aufschieben kannst?

Davon mal abgesehen, auch große Unternehmen können durch werdende Mütter belastet sein. Wie kommst du aufgrund eines einzigen Beispiels darauf, dass nur kleine Betriebe durch eine Schwangerschaft Probleme bekommen können? Weil man es dort vielleicht direkter mitbekommt?

Eine Frau im gebärfähigem Alter ist generell sicherlich ein Risikofaktor. Egal wie große das Unternehmen ist. Du selbst hast ja hier mittlerweile mehrfach geprotzt, wie wichtig dein Beruf mal seien wird und wie unersetzbar du für deinen zukünftigen Arbeitgeber sein wirst. Nehmen wir mal an, du wirst schwanger, sind die Chancen, dass man dich ins Beschäftigungsverbot schickt relativ hoch.

Da ist auch nichts groß mit planen. Selbst wenn man geplant schwanger wird. Oder willst du deinem Arbeitgeber sagen, Ach Chef ich setz nun die Pille ab, in der Hoffnung zum nächsten Zyklusbeginn, der dann und dann ist, schwanger zu sein? Nur die wenigsten Frauen werden geplant direkt nach dem Absetzen der Pille schwanger. Mit viel Pech probiert ihr länger rum. Und mit viel Pech, schickt dich dein Frauenarzt direkt mit der Bestätigung der Schwangerschaft ins Beschäftigungsverbot. Oder dein Arbeitgeber schickt dich sofort ins Beschäftigungsverbot, weil er dir keinen Arbeitsplatz im Rahmen des Mutterschutzgesetzes anbieten kann.

Auch größere Unternehmen können Probleme durch Schwangerschaften haben, wenn sie eben mehrere Frauen angestellt haben, die entweder fast zusammen oder kurz hintereinander schwanger werden. Wenn du eine Abteilung mit 10 Frauen hast und 5 werden zeitnah schwanger, muss auch ein großer Konzern da durchaus dran knabbern.

Ich als Frau würde mir von niemanden vorschreiben lassen, wann ich wo schwanger werden darf. Und genau das versuchst du. Wie würdest du dich fühlen, wenn es staatlich angeordnet werden würde, dass jede Frau zwischen 20 und 25 Jahren mindestens einmal schwanger gewesen sein muss und entweder das Kind ausgetragen hat oder auf natürlichem Wege verloren hat?

Jobs gibt es in Deutschland nicht wie Sand am Meer. Dein Vorschlag sich bei einem Kinderwunsch doch bitte nur in größeren Unternehmen anstellen zu lassen, ist gelinde gesagt eine Frechheit. Erstens weil man nicht einfach mal so einen neuen Job findet. Und wie ich bereits schrieb, können auch große Betriebe durch eine Schwangerschaft Probleme bekommen!

Steht ihr auch immer nur hinter den schutzbedürftigen Schwangeren und ihren Bedürfnissen? Oder seht ihr es auch so, dass man auch als Schwangere ruhig mal überlegen darf?

Ist dir eigentlich nur einmal bewusst geworden, dass es nicht vordergründig um den Schutz der Mutter geht? Sondern darum das ungeborene Leben zu schützen? Genau aus diesen Gründen wurden die Mutterschutzgesetze geschaffen. Das in dem Rahmen auch die Mutter geschützt wird, eben durch den Kündigungsschutz, gilt im Endeffekt auch, um das Kind zu schützen. Wie viele Frauen würden abtreiben, wenn sie wegen einer Schwangerschaft ihren Arbeitsplatz verlieren würden? Wie viele Arbeitgeber würden ihre schwangeren Mitarbeiterinnen bewusst zu Arbeiten zwingen, mit der schon gesunde Frauen Probleme hätten und das alles mit dem Hinweis: Entweder du machst das oder ich schmeiß dich raus.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ohne jetzt mal auf deine unterschwelligen Vorwürfe einzugehen, dass doch die beiden Arzthelferinnen mehr oder weniger den Hausarzt deines Vaters ruiniert haben sollen, habe ich noch ein paar andere Gedankengänge dazu. Erstens wird ständig in allen Medien der Ärztemangel gepredigt und dann geht der arme Arzt deswegen fast am Bettelstab? Dann müsste er wohl eine Praxis in einem kleinen Dorf haben, wo die meisten Einwohner noch kerngesund sind, um wirklich so arg am Hungertuch zu nagen.

Dazu nutzt der Gedanke wohl kaum etwas, dass er von nun an nach männlichen Personal suchen könnte. Die Männer können zwar nicht schwanger werden, aber auch du weißt, dass sie Elternzeit nehmen können. Die du ja auch deinem Freund aufdrücken willst, wenn du dich dazu herablassen solltest ein Kind für ihn auszutragen. Wenn man also die Möglichkeit in Betracht zieht, dass der männliche Angestellte Vater wird und die Elternzeit in Anspruch nimmt, dann steht der Arzt wieder vor dem selben Problem.

Rücksicht auf den Arbeitgeber sehe ich nur in dem Bereich der Terminplanung für die Vorsorgeuntersuchungen. Sofern man sie außerhalb der Arbeitszeit vereinbaren kann, sollte man das als Frau auch tun. Und bei Männern, die Elternzeit nehmen wollen, kann man auch besprechen, wie es zeitlich gut mit den betrieblichen Belangen vereinbaren kann. Bei meinem Mann in der Firma haben bisher zwei junge Väter Elternzeit genommen und das im Winter, wo man sowieso den Großteil seiner Stunden abbummelt. Damit waren die Interessen des Betriebes nicht beeinträchtigt, aber die Väter konnten eben auch die Elternzeit in der Länge nehmen, wie sie diese wollten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Elterngeld zahlt der Staat und wenn die Frau dann wieder schwanger wird, weil sie die Kinder eher dicht aneinander haben will, braucht man doch keine Rücksicht auf den Arbeitgeber zu nehmen

Dieser aber auch nicht auf sie! Wie bereits erwähnt hätte der Arzt rein rechtlich gesehen die Frauen beide kündigen können. In dieser Hinsicht hat der Arzt meiner Meinung nach noch sehr nett gehandelt. Ich denke, dass ich mir das an seiner Stelle nicht hätte bieten lassen. Es soll mir hier in diesem Thread auch lediglich darum gehen die Sache aus der Sicht des Arztes und Unternehmers zu betrachten. Es ist daher für die Frau selbst sinnvoll sich zu überlegen, kann der Arbeitgeber mich überhaupt finanzieren, denn wenn er es nicht kann, dann fliegt sie. Möglicherweise übernimmt der Staat dann die kosten, damit kenne ich mich nicht aus. Vermutlich wird es dann aber nicht so viel sein, wie die Frau vom Arbeitgeber bekommen hätte.

LittleSister hat geschrieben:Das du regelrecht panische Angst davor zu haben scheinst, selber mal Mutter zu werden, ist das vielleicht für dich eine Art Ausrede, dass du deine Mutterschaft noch ein wenig aufschieben kannst?

Ich habe nicht vor Mutter zu werden und finde es die zahlreichen Versuche von Usern aus dem Forum mich psychisch und geistig zu analysieren nicht sonderlich sinnvoll. Nur weil ich in einem anderen Thread über Babys geschrieben habe, bedeutet dies nicht, dass ich Mutter werden möchte oder nicht und euch meine Familienplanung offen kund tue. Ich rede hier über Themen die mich interessieren, meine Aussagen müssen nicht zwingend das widerspiegeln, was ich wirklich denke. Menschen die mich kennen werden sicherlich ein ganz anderes Bild von mir haben, als manch einer in diesem Forum, zumal ich das Forum in erster Linie als Möglichkeit sehe mich ein wenig auszutoben.

LittleSister hat geschrieben:Ich als Frau würde mir von niemanden vorschreiben lassen, wann ich wo schwanger werden darf. Und genau das versuchst du.

Tja das musst du auch nicht. Aber es wäre vielleicht in deinem Sinne, wenn du Geld von deinem Arbeitgeber haben willst. Wenn dieser dich kündigt, weil er dich nicht bezahlen kann, hast du am Ende weder einen Job, noch genug Geld. Man wird sicherlich etwas vom Staat bekommen, aber wahrscheinlich nicht so viel haben, wie vorher. Im Falle der beiden Arzthelferinnen hätte es gut sein können, dass er beide kündigt. Rechtlich stünde ihm das zu.

LittleSister hat geschrieben:Ist dir eigentlich nur einmal bewusst geworden, dass es nicht vordergründig um den Schutz der Mutter geht? Sondern darum das ungeborene Leben zu schützen?

Davon bin ich ausgegangen, aber das interessiert mich eigentlich in dem Zusammenhang nicht. Den Mutterschutz finde ich absolut sinnvoll, allerdings geht es mir in meinem Thread lediglich um eines: Wenn man als Frau in einem Unternehmen arbeitet dass wissentlich finanzielle Probleme hat, dann sollte man sich überlegen ob man geplant schwanger wird oder nicht. Denn das hat nicht nur Nachteile für den Arbeitgeber.

Punktedieb hat geschrieben: Erstens wird ständig in allen Medien der Ärztemangel gepredigt und dann geht der arme Arzt deswegen fast am Bettelstab? Dann müsste er wohl eine Praxis in einem kleinen Dorf haben, wo die meisten Einwohner noch kerngesund sind, um wirklich so arg am Hungertuch zu nagen.

Ja, das würde ich so unterschreiben. Ein Dorf ist es tatsächlich und die meisten Einwohner fahren in die nächst größte Stadt. Das Geheule wäre aber sicher groß, wenn etwas dringendes wäre und kein Arzt vor Ort anwesend ist.

Punktedieb hat geschrieben:Dazu nutzt der Gedanke wohl kaum etwas, dass er von nun an nach männlichen Personal suchen könnte. Die Männer können zwar nicht schwanger werden, aber auch du weißt, dass sie Elternzeit nehmen können.

Elternzeit ist keine Voraussetzung für Lohnfortzahlung. Der Arzt würde sich einfach einen neuen Arzthelfer suchen und hoffen, dass er rechtzeitig einen findet. Einen finanziellen Schaden hätte er nicht und wenn ihn auch die Elternzeit nervt, dann kann er den Arzthelfer fristgemäß kündigen, denn der Arbeitsvertrag läuft trotz Elternzeit fristgemäß aus.

Punktedieb hat geschrieben:Die du ja auch deinem Freund aufdrücken willst, wenn du dich dazu herablassen solltest ein Kind für ihn auszutragen.

Das wiederum würde bedeuten, dass es die Aufgabe der Frau ist die Elternzeit zu übernehmen. Ist das deine Ansicht? Drücken ein Drittel aller Mütter neuerdings die Elternzeit ihren Männern auf?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Nein, ich bin nicht der Meinung, das die Elternzeit nur was für Frauen ist. Im Gegenteil, ich finde es sogar toll, wenn zukünftige Väter das wollen und nicht von ihrer Partnerin dazu überredet werden müssen. Aber dir ging es doch um Rücksichtnahme gegenüber dem Arbeitgeber. Nur, wenn wie du schreibst, die Elternzeit keine Lohnfortzahlung bedeutet, wo ist dann eigentlich genau das Problem dieses Arztes?

Den beiden angestellten Frauen muss er doch in dem Moment auch kein Geld zahlen, da sie ja Elterngeld vom Staat beziehen. Die Zeiten vom Mutterschutz übernimmt die Krankenkasse. Also an welcher Stelle soll hier denn eine finanzielle Mehrbelastung für den Arbeitgeber vorhanden sein? Die wäre doch nur vorhanden, wenn der Gynäkologe die schwangere Angestellte krank schreiben würde. Aber dann zahlt der Arbeitgeber auch nur die ersten sechs Wochen und nicht die gesamte Schwangerschaft und Elternzeit.

Und falls du noch immer meinst, dass es doch finanziell unzumutbar für den Arzt wäre, dass nun eine Arzthelferin schon in Elternzeit ist und die zweite auch noch ein Kind bekommt, dann dürfte doch durch die schon gemachten Ausführungen klar geworden sein, dass an der Geschichte irgendwas nicht stimmen kann. Zumindest sind die finanziellen Probleme des Arztes nicht den beiden weiblichen Angestellten anzulasten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ein Arbeitgeber kann einer schwangeren Angestellten nicht einfach mal so kündigen. Dazu muss er erst zur Aufsichtsbehörde und so easy wie du das hier darstellst, geht das nicht. Und die Kollegin, die den Zeitvertrag hatte, die bekommt er aus ihrem Vertrag nicht raus. Der läuft bis er zu Ende ist.

Ich habe nicht vor Mutter zu werden

Komischerweise hast du das aber immer wieder thematisiert. Du willst keine Kinder, aber dein Partner will welche und so würdest du dich halt ihm zu Liebe befruchten lassen, weil es eben nicht anders geht gezwungenermaßen das bereits verhasste Kind austragen und möglichst noch vom Entbindungsbett wieder an den Arbeitsplatz zurück kehren.

Tja das musst du auch nicht. Aber es wäre vielleicht in deinem Sinne, wenn du Geld von deinem Arbeitgeber haben willst. Wenn dieser dich kündigt, weil er dich nicht bezahlen kann, hast du am Ende weder einen Job, noch genug Geld. Man wird sicherlich etwas vom Staat bekommen, aber wahrscheinlich nicht so viel haben, wie vorher. Im Falle der beiden Arzthelferinnen hätte es gut sein können, dass er beide kündigt. Rechtlich stünde ihm das zu.

Rein rechtlich geht das nicht so einfach. Siehe oben. Einfach mal eine Kündigung schreiben geht nicht. Ok kann der Arzt machen, dann geht seine Angestellte hin und klagt auf Wiedereinstellung. Bekommt dann ein Beschäftigungsverbot, weil ihr die Tätigkeit psychisch nicht zuzumuten ist und Arbeitgeber und werdende Mutter sehen sich vor Gericht. Da der Arzt, von dem du schriebst, ja am Hungertuch nagt, wird er sich den Schritt reiflich überlegen.

Davon mal abgesehen, wenn man deiner These folgen würde, dann dürfte keine Frau in einem Kleinbetrieb mehr schwanger werden. Ich wäre dann ja gleich für Zwangssterilisation, dann hätte kein Unternehmer eines Kleinbetriebs mehr ein Problem mit Frauen, die es wagen könnten schwanger zu werden.

Wenn man als Frau in einem Unternehmen arbeitet dass wissentlich finanzielle Probleme hat, dann sollte man sich überlegen ob man geplant schwanger wird oder nicht. Denn das hat nicht nur Nachteile für den Arbeitgeber.

Welche Nachteile entstehen der werdenden Mutter denn?

Und eine Angestellte geht es nicht zwingend was an, wie gut die finanziellen Mittel ihres Chefs sind. Und noch dazu sind tatsächlich nicht alle Schwangerschaften geplant.

Ja, das würde ich so unterschreiben. Ein Dorf ist es tatsächlich und die meisten Einwohner fahren in die nächst größte Stadt. Das Geheule wäre aber sicher groß, wenn etwas dringendes wäre und kein Arzt vor Ort anwesend ist.

Vielleicht würde dir ein Blick über deinen teilweise beschränkten Tellerrand mal helfen. Der Arzt hätte seiner Angestellten werdenden Mutter mit ein wenig Aufwand kündigen können. Mund zu Mund Propaganda ist aber gerade in einem Dorf nicht zu unterschätzen. Und ein Arbeitgeber, der seine schwangere Mitarbeiterin kündigt steht nicht unbedingt in einem guten Licht da. Dann kommt hinzu, dass in einem Dorf oftmals alle irgendwie miteinander verwandt sind.

Elternzeit ist keine Voraussetzung für Lohnfortzahlung. Der Arzt würde sich einfach einen neuen Arzthelfer suchen und hoffen, dass er rechtzeitig einen findet. Einen finanziellen Schaden hätte er nicht und wenn ihn auch die Elternzeit nervt, dann kann er den Arzthelfer fristgemäß kündigen, denn der Arbeitsvertrag läuft trotz Elternzeit fristgemäß aus.

Von einem befristeten Arbeitsvertrag hat Punktedieb doch gar nicht gesprochen. Sie sagte was in der Art, dann soll der Arzt eben männliche Arzthelfer anstellen. Die könnte er dann ja eigentlich auch unbefristet einstellen, da eine mögliche Schwangerschaft ja kein Problem sein sollte. Elternzeit kann der werdende Vater trotzdem einreichen und der werdende Vater ist für die Elternzeit unkündbar.

Rein theoretisch kann er auch die volle Elternzeit machen und sein Arbeitgeber muss ihm die Stelle frei halten. Beziehungsweise wird der stolze Vater nach der Elternzeit wieder an seinen Arbeitsplatz zurück kehren und kann erst dann gekündigt werden. Was im besten Fall einen vollen Monat Lohnfortzahlung bedeutet. Plus Urlaub, der vielleicht noch vorhanden ist und so weiter. Und je nach Betriebszugehörigkeit noch eine Abfindung.

Mir ist es relativ egal, ob du ein Kind willst oder nicht und wer es schlussendlich aufzieht. Was ich aber äußerst entwürdigend für viele Frauen empfinde, ist deine Art wie du Stellung gegen Mütter beziehst. Ist ja nicht der erste Thread dieser Art.

Und um zu deinem Arzt zurück zu kommen. Jedem Arbeitgeber, der eine Frau zwischen 16 und etwa 45 Jahren einstellt, sollte klar sein, dass es passieren könnte, dass die Frau schwanger wird. Das kann er vermeiden, wenn er ältere Frauen einstellt. Weißt du aber was das Problem daran ist, ältere Frauen einzustellen? Die kosten in der Regel mehr, bekommen je nach dem mehr Urlaub, sind krankheitsanfälliger und so weiter. Dein besagter Arzt hat also bewusst eine jüngere Frau eingestellt, weil ihn diese günstiger kommt.

Das Leben und Leben geben hat immer zwei Seiten. Ich als Arbeitgeber hätte sicherlich auch immer Sorge, dass meine Mitarbeiter schwanger werden könnten. Genauso könnte ich aber auch Angst haben, dass sie einen Unfall hat und würde ihr deshalb Autofahren nicht verbieten (Autofahren an dieser Stelle als fiktives Beispiel sehen).

Wenn das Angestellten-Arbeitgeber-Verhältnis gut ist, lässt sich die Rückkehr einfacher und besser gestalten. Immerhin ist die Frau ja eingearbeitet. Das heißt oft auch geben und nehmen. Aber wenn beide Partner ein wenig aufeinander zu gehen, kann das wunderbar klappen. Denn auch Mütter bringen durchaus auch Vorteile im Berufsleben mit sich.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


@LittlleSister: Zunächst einmal: einen beschränkten Tellerrand hast vielleicht du und wenn du hier deine Aggressionen loswerden willst, dann mach besser eine Therapie, ich habe nämlich keine Lust mich hier von irgendwelchen Emanzen beleidigen zu lassen.

Und das es normal ist das eine Arzthelferin nach der anderen schwanger wird und die erste dann wiederholt, sehe ich auch nicht so. Nach dem Prinzip würde keiner mehr Frauen einstellen, wozu auch? Außerdem dauert eine Einarbeitung zum Arzthelfer nicht einmal halb so lange, wie so ein Mutterschutz.

LittleSister hat geschrieben:
Ich habe nicht vor Mutter zu werden

Komischerweise hast du das aber immer wieder thematisiert. Du willst keine Kinder, aber dein Partner will welche und so würdest du dich halt ihm zu Liebe befruchten lassen, weil es eben nicht anders geht gezwungenermaßen das bereits verhasste Kind austragen und möglichst noch vom Entbindungsbett wieder an den Arbeitsplatz zurück kehren.


Dazu habe ich bereits was gesagt:
Crispin hat geschrieben:Ich habe nicht vor Mutter zu werden und finde es die zahlreichen Versuche von Usern aus dem Forum mich psychisch und geistig zu analysieren nicht sonderlich sinnvoll. Nur weil ich in einem anderen Thread über Babys geschrieben habe, bedeutet dies nicht, dass ich Mutter werden möchte oder nicht und euch meine Familienplanung offen kund tue. Ich rede hier über Themen die mich interessieren, meine Aussagen müssen nicht zwingend das widerspiegeln, was ich wirklich denke.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, dass Schwangere in Elternzeit gehen dürfen und dann von ihrem Arbeitgeber weiterhin bezahlt werden müssen.

Liebe Crispin, ich weiß, dass du Mütter ganz gruselig findest. Aber das hier ist eine große Fehlannahme deinerseits. Der Arbeitgeber bezahlt die Schwangere in den Wochen vor und nach der Geburt und bei einem Beschäftigungsverbot zwar weiter.

Aber den Lohn, den er dafür aufwendet, bekommt er von der Krankenkasse erstattet. Die Erstattung erfolgt in voller Höhe. Finanziert wird das Verfahren durch die sogenannte Umlage 2. Es kann also nicht die Rede davon sein, das eine Schwangere dem Arbeitgeber hohe Lohnkosten verursacht. Er muss nur Ersatz finden. Das ist sein Aufwand. Mehrkosten hat er nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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