Als Rettungshundestaffel sogenannte Kampfhunde ausschließen?
Vor kurzem habe ich gehört, dass sogenannte Kampf oder Listenhunde bei den Rettungshundestaffel ausgeschlossen sind. Diese Hunde werden nicht mal zum Probetraining angesehen und dürfen keine Prüfungen abgelegen.
Ich muss sagen,dass mich das doch aufregt. Immerhin wird kein Hund bösartig geboren, wie eigentlich mittlerweile jeder wissen sollte. Ein Mitglied aus einer Hundestaffel meinte, dass man doch irgendwo Grenzen ziehen müsste. Aber für mich ist das Diskriminierung und keine Grenze. Immerhin dürfen auch bei vielen Staffeln kleine Hund oder dicke Hunde ausgebildet werden.
Die Staffeln wollen so wohl Ärger durch solche Hunderassen aus dem Weg gehen und diesen direkt Vermeiden. Aber man kann doch auch durch andere Hunde irgendwie Stress bekommen. Machen es sich die Rettungshundestaffeln so nicht viel zu einfach?
Findet ihr es sinnvoll, dass sogenannten Kampfhunden oder Listenhunden die Teilnahme bei einer Hundestaffel verboten werden? Meint ihr auch, dass man da Grenzen ziehen sollte? Ist dies nicht eigentlich schon veraltet und sollte überdacht werden?
Natürlich ist es idiotisch, diese Hunderassen auszuschließen. Aber es hat praktische Gründe. Dank der sinnlosen Gesetzeslage in vielen Ländern sind diese Hunde nicht voll einsatzfähig. Egal wie gut der Hund ist, wenn er an der kurzen Leine bleiben muss, Flüge in Krisengebiete nur in speziellen Boxen möglich sind und sonstige Auflagen zu beachten sind, dann ist die aufwendige Ausbildung leider sinnlos.
Dazu kommt, dass eben viele Menschen dank der tollen Berichterstattung und den Idioten mit so einem Hund an der Leine panische Angst haben. Ein verwirrter Senior, der unterkühlt und ausgetrocknet im Gebüsch liegt, bekommt sowieso Panik, wenn plötzlich ein Hund bellend um ihn herum springt. Wenn das dann noch das Monster aus der Zeitung ist? Natürlich machen diese Hunde sehr gute Arbeit, wenn sie dürfen.
Im Jahr 2004 wurde der Staffordshire Bullterrier Dominator Weltmeister der Rettungshunde in der Trümmersuche. Der Hund hat auch in der Flächensuche überzeugt. Nur was tut man, wenn selbst Menschen in der eigenen Staffel Panik haben? Wenn die Trainingszeit knapp bemessen ist und dieses Team aufgrund der Akzeptanz und der Rechtslage nie unbeschränkt einsatzfähig ist? Fair ist es nicht, nachvollziehbar ist es schon.
Das fängt doch schon an, dass jedes Bundesland andere Hunderassen auf ihrem Index stehen hat. So kann man in Bayern mit bestimmten Hunderassen nicht in die Rettungshundestaffel aufgenommen werden, dagegen in Baden-Württemberg schon. Aus diesem Grund sind auch einige Interessenten dann die paar Kilometer über die Bundeslandgrenze gefahren und haben sich dort angemeldet, denn dort war es wieder anders gesehen und die entsprechende Rasse nicht gelistet., wohin sie in Bayern unerwünscht waren.
Macht es wirklich einen Unterschied aus? Ich denke nicht, wenn Opi im Wald liegt und unterkühlt ist, dann ist Opi froh das ihn jemand gefunden hat. Ob das nun eine kleine Fußhupe war oder eben der gelistete Hund, ist im ersten Moment komplett egal. Es kommt dabei vor allem auf das Verhalten des Hundes drauf an, springt dieser wild kläffend herum und zeigt kein Stück von seiner Ausbildung dann wundert es mich nicht. Wenn aber das gemacht wird wie beigebracht, dann sorgt sich deswegen auch Opi im Schnee nicht.
Wenn ich mal ganz ehrlich bin, meine Hündin sieht doch eher aus wie ein Wolf als wie ein Hund. Fell, Gang, Verhalten, Gesamtaussehen und dann noch die typische Wolfsfarbe darauf wurde ich schon oft angesprochen. Aber dennoch hat kein Opi im Wald Panik geschoben wenn sie ihn gefunden hat, kein Kind ist schreiend weinend weggelaufen und auch die Erwachsenen hatten zwar Respekt alleine aufgrund der Erscheinung, aber diese haben auch nicht direkt einen Schützengraben gebuddelt und sich versteckt. Wobei die Meinung vom "ach so bösen Wolf" doch auch ebenfalls negativ belastet ist, wie von den gelisteten Hunden.
Ich finde das es sich die Länder allgemein zu einfach machen. Die Rettungshundestaffeln müssen darauf einfach nur reagieren, denn was bringt es wenn die Panikmache des Landes weil eine Hunderasse nun gelistet ist für Angst in der Bevölkerung und bei den eigenen Mitgliedern sorgt? Von daher sehe ich diese leider einfach nur im Zugzwang das sie das ebenfalls umsetzen müssen, wirklich damit einverstanden oder rebellieren hätte im schlimmsten Fall eher die Folge, dass die Mitglieder fern bleiben und sich das ganze dadurch auflöst.
Auch das aufwendige Training, welches jede Woche mehrere Stunden in Anspruch nimmt, bringt doch rein gar nichts und macht auch deutlich weniger Spaß wenn man hinterher nie das zeigen kann was man als Team gelernt hat und eigentlich kann. Einfach nur weil man nicht erwünscht ist aus den eigenen Reihen und ggf. auch aufgrund von verschiedenen Panikmachen der Länder und des Bundes. Da würde ich meine Zeit auch anders investieren und mir ein anderes Hobby mit Hund suchen, wo diese Rassen auch erwünscht und toleriert sind.
Mich regt es auch auf, dass diese Hunde an den jeweiligen Rettungsstaffeln & Co nicht eingesetzt werden. Sehe auch beispielsweise keine Blindenhunde in Form eines Pitbulls oder so. Das ärgert mich sehr, weil man dadurch viele durchaus intelligente Hunde davon ausschließt, zu helfen.
Dafür sind die dämlichen Besitzer der Vergangenheit schuld, welche die Gesetzesänderungen in vielen Ländern, auch Deutschland, so verstärkt haben. Viele dieser Hunde kommen daher gar nicht mehr in Frage, weil sie nicht voll einsatzfähig wären. Hier muss der Maulkorb dran, da die Leinenpflicht, hier muss noch der Wesenstest vorgehalten werden usw. Also total behämmert.
Während in vielen anderen Ländern der Umgang mit diesen Hunden auch streng reglementiert ist, was dazuführen kann, dass der bei Grenzübertritt weggenommen wird, weil die Einreise nicht mal erlaubt ist. Es gibt offenbar vieles, was den Hunden nicht mehr die Möglichkeit gibt, sie da einzusetzen, wo sich sicherlich manch einer der Hunde gut tun würde.
Im Grunde ist der Dank daher an die zu richten, die ihre Hunde abrichten, nicht unter Kontrolle haben und dann Zwischenfälle passieren. Wirklich toll gemacht. Ich finde es ebenso traurig, aber es wird sich wohl nie mehr ändern lassen. Unsere Regierung will nicht hören, dass Pit Bulls zum Beispiel wahre Familienhunde sein können und mehr.
Also bei unserer DRK Rettungshundestaffel werden auch Listenhunde zugelassen. Ich vermute mal, dass das überall beim DRK so sein wird. Eine private Rettungshundestaffel die wir hier noch haben schreibt ebenfalls auf ihrer HP, dass alle Rassen zugelassen werden.
Ich habe mit Hundestaffeln zu tun und ich finde es schon richtig, wenn man sogenannte Listenhunde ausschließt. Teilweise kommt es aber auch darauf an, in welcher Generation der Listenhund sich befindet und ob sich noch Merkmale bei der Rasse finden. So kenne ich zum Beispiel den Fall, dass eine Staffel einen Hund aufgenommen hat, der mit einem Listenhund gekreuzt wurde. Jedoch befindet dieser Hund sich in der vierten oder fünften Generation und von den negativen Merkmalen eines Listenhundes ist nicht mehr viel vorhanden und er darf zur Hundearbeit verwendet werden.
Also ist die Sache sogar noch deutlich komplizierter als wenn eine Hunderasse einfach nur auf dem Index steht. Ich gestehe mir aber auch zu, dass ich vor einigen Listenhunden echt Angst habe. Das liegt aber nicht am Hund, sondern am Herrchen. Würden diese Tiere nicht mehr entsprechend abgerichtet werden, dann würden sie vielleicht auf Dauer auch ihren Ruf verbessern. Aber leider ist es halt immer noch so, dass Staffordshire oder Rottweiler zu "gefährlichen Hunden" besonders gut ausgebildet werden können. Aber es liegt wie immer am Menschen, ob sein geliebtes Tier bösartige Züge entwickelt oder auch am Charakter.
Das Problem ist halt der Faktor Mensch und das ändert sich wahrscheinlich auch nicht so schnell. Und die Staffel muss Problemen halt aus dem Weg gehen. Es mag sein, dass der Listenhund beim Training toleriert wird, aber nie mit in den Einsatz darf, weil er auf einer Liste steht. Ist halt uncool, weil Hundetraining in einer seriösen Staffel mehr als nur eine Stunde wildes Rumhüpfen in der Woche darstellt und man nie zeigen darf, was man kann. Aber die Staffeln müssen sich leider daran halten. Vielleicht ändert sich ja irgendwann mal was und es wird ein Listenhund zugelassen, aber daran glaube ich in diesem Leben nicht mehr.
Eine Hundestaffel, die wild gewürfelt Hunde zulässt, kann ich zum Beispiel nicht ernstnehmen. Es geht dabei nicht mal um Listenhunde, sondern um Hunde, die auch nicht die Fähigkeit eines Mantrailers oder Trümmerhundes aufgrund ihrer Genetik zulassen. Ich finde es jedoch auch schade, wenn man Zeit und eine Menge Geld in den Hund investiert und er darf nie zeigen, was er draufhat, sei es weil er auf einer Liste steht oder weil er zu groß, zu klein oder keine gute Spürnase hat/ist. Hamster wären doch geeignete Rettungstiere, oder etwa nicht?
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