Als Rentner weiter arbeiten, wenn Gehalt steuerfrei ist?
Gorgen, es geht nicht um die Krankenversicherung der Rentner. Du hast als sozialversicherungspflichtig arbeitender Rentner den ermäßigten Beitragssatz, weil du keinen Anspruch auf Krankengeld hast. Den ermäßigten Beitragssatz erhalten auch andere Versicherte ohne Anspruch auf Krankengeld. Du kannst nicht einfach alles durcheinanderwerfen. Das ist so, egal ob du den Status bekommst oder nicht.
Ich finde jetzt mal ganz unabhängig davon, ob wir diese Arbeiter brauche würden oder nicht, dass man den Leuten die Rente doch einfach lassen soll. Man muss niemanden schmackhaft machen im Alter noch zu arbeiten, wenn er sein ganzes Leben lang gearbeitet hat. Viele Leute können mit der Rente kaum leben, aber das kann ja nicht der Grund sein, warum man dann bis zum Tod schuftet. Wir sollten die älteren Menschen meiner Meinung nach mehr wertschätzen, als ewig darüber nachzudenken, wie man sie noch länger in der Arbeitswelt halten kann.
Wenn wir mehr Fachkräfte wollen, dann müssen wir deren Ausbildung attraktiver gestalten, vielleicht auch mal Dinge vereinfachen, Vergütungen besser gestalten und so weiter. Man muss bei den jungen Menschen ansetzen und nicht nur bei den alten Menschen, die sich ihren Ruhestand verdient haben. Natürlich kann Steuerfreiheit ein Anreiz sein, aber ich finde es schade, dass man das anbietet und damit ältere Menschen auch auf eine Art und Weise ausnutzt.
Möchte noch von einem selbst erlebten Vorfall berichten, der hier in den Zusammenhang passen dürfte. Es wurden in einer renommierten Firma wieder ältere Mitarbeiter, die bereits im Rentenbezug waren, während einer Spitzensaison zur Arbeit herangezogen. Das sieht ja alles schön und gut aus. Die Leute haben das auch mehr oder weniger freiwillig gemacht. Allerdings war ihr Rentenniveau, so weit ich das mitbekommen hatte, recht niedrig, so dass sie die zuverdienten Groschen sehr gut gebrauchen konnten.
Im Laufe der Zeit wurde der Stress dann doch so groß, wobei die Hitze und die körperliche Arbeit diesen "Rentnern" doch wieder gewaltig zusetzte. Und jetzt kommt's: Um das Arbeitstempo zu drosseln, haben sie Maschinen manipuliert. Die dann überhitzten und schlussendlich ganz ausfielen.
Was nun das Hundsgemeine an der Sache war, anders kann man das wohl nicht bezeichnen, sie versuchten den jüngeren Arbeitskollegen das Versagen der Maschinen in die Schuhe zu schieben, indem sie der Betriebsleitung gegenüber behaupteten, die jüngeren Arbeitskollegen hätten nicht so viel Ahnung im Umgang mit den Maschinen und deswegen wären sie kaputt gegangen.
Die Sache ging dann vor den Betriebsrat und der entschied anhand der objektiv feststellbaren Beweislage, die älteren Kollegen zu suspendieren. So kann es nämlich dann auch gehen. Der Schuss geht dann kräftig nach hinten los. Und nicht zugeben wollen, dass man überfordert ist, war wohl deren Altersstarrsinn geschuldet.
Man kann feststellen, dass die pauschale Aussage, ältere Mitarbeiter wären immer die beste Wahl, weil sie Know How haben, nicht immer stimmt. Die Betriebsleitung sollte ihre Personalauswahl durchaus kritischer sehen und Vor- und Nachteile gegeneinander gut abwägen.
Die ganze Sache wird nicht leichter, denn es kommt nämlich noch hinzu, dass die sogenannten Diskriminierungsvermeidungskriterien strenger gefasst sind, zumindest in der Theorie. Unter anderem gehört Alter eines Beschäftigten dazu.
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