Als Referandarin Bikini zu Badeausflug anziehen in Ordnung?

Eine gute Freundin von mir macht gerade ihr Referendariat und war auch einmal dabei, als kurz vor den Sommerferien ein Ausflug gemacht wurde. Es ging dabei zum Paddeln und anschließenden Baden im Fluss. Meine Freundin zog daher einen Bikini an, da sie diese immer trägt, wenn sie zum Baden geht. So etwas wie Badeanzüge besitzt sie gar nicht, so dass sie sich auch nichts dabei gedacht hatte.

Nun meinte meine Freundin zu mir, dass sie sich dringend einen Badeanzug zulegen müsste, spätestens dann, wenn die Schule wieder losgehen würde. Immerhin sei ihr Bikini beim Lehrer nicht besonders gut angekommen und dieser hatte wohl zu ihr gemeint, dass der Bikini zu knapp sei und die Schüler ablenken würde. Obwohl meine Freundin das nicht so empfand, hat sie das dennoch stark verunsichert und sie möchte sich nun nicht mehr bei schulischen Aktivitäten im Bikini zeigen.

Ist es unangebracht, als Lehrer, Praktikant oder Referendarin einen Bikini zu tragen, wenn man einen Badeausflug mit der Klasse macht? Wie seht ihr das?

Bei der Frage finde ich es ganz wichtig, wie alt die Schüler denn sind. Sind es Grundschüler, finde ich es egal, was sie trägt. Die können das eh nicht einschätzen. Sind es aber pubertierende Achtklässler würde ich mich definitiv nicht im Bikini präsentieren.

Man muss doch eh um den Respekt kämpfen. Das geht bestimmt nicht so gut, wenn sie einen total heiß finden oder über auf irgendeine andere Art über den Körper diskutieren. Der Altersunterschied ist ja nicht so gewaltig. Daher wäre ich da sehr vorsichtig.

Sind es sogar Oberschüler, sind sie ja nur wenige Jahre jünger als eine Referendarin. Da sollte man mit seinen sexuellen Reizen auch so weit wie nur irgend möglich hinterm Berg halten. Immerhin wünscht man sich doch eine freundlich-professionelle Beziehung zu den Schülern und nicht etwa, dass sie sich alle verknallen oder lästern.

Man muss als Referendar oder Lehrer als Respektsperson auftreten. Ansonsten funktioniert das Unterrichten nicht. Dazu gehört, dass man sich angemessen kleidet. Ich würde im Sommer beispielsweise nicht in Hotpants unterrichten und generell auf meinen Ausschnitt aufpassen. Ein Badeanzug verdeckt auch nicht viel mehr als ein Bikini, aber immerhin ein bisschen.

Ich sehe das wie Bienenkönigin und würde das Outfit abhängig machen von dem Alter der Schüler. In manchen Altersgruppen wäre so ein Outfit eben deutlich unpassender als in anderen. Ich hätte zumindest Hemmungen mich so halbnackt zu präsentieren. Ich meine bei pubertierenden Schülern muss sie ja nicht gleich einen Burkini tragen, aber ein normaler Badeanzug würde doch auch gehen. Privat kann sie ja immer noch tragen was sie will nur eben nicht vor den Schülern.

Es handelt sich dabei um Realschüler. Wie alt die Schüler nun waren, weiß ich gar nicht, aber etwas zwischen elf und sechzehn müssen sie ja gewesen sein. Es stimmt schon, dass die Schüler da mitten in der Pubertät stecken, weshalb ein Bikini vielleicht wirklich problematisch ist. Allerdings hat sie ja jetzt auch daraus gelernt und wird in Zukunft nur noch einen Badeanzug verwenden.

In der Grundschule finde ich einen Bikini absolut in Ordnung und ab der weiterführenden Schule sollte es eher ein Badeanzug sein. Letztlich kann es bei pubertierenden Schülern für beide Seiten unangenehm werden und das lässt sich doch nun wirklich einfach umgehen. Ich finde auch nicht, dass die Referendarin hier in ihren Rechten beschnitten wird, weil es sich ja quasi um Arbeitsbekleidung handelt.

So im ersten Moment würde ich mir auch keine Gedanken dazu machen, wenn ich ehrlich bin. Dennoch kann ich schon nachvollziehen, dass es bei anderen Lehrern nicht ankommt, wenn die Kinder gerade in der Pubertät sind, weil man dann leider auch falsche Zeichen setzt und das schon sehr ablenkend sein kann in dem Alter. Ein Badeanzug wäre da sicherlich die bessere Lösung, aber da denkt man ja nicht immer sofort dran.