Als Pendler bei Wohnungssuche nicht wählerisch sein dürfen?

vom 17.12.2016, 19:44 Uhr

Ich habe vorhin bei Facebook eine interessante Diskussion mitbekommen. Dort sucht eine Frau für ihre Freundin eine Wohnung in unserer Stadt. Die Freundin würde wohl in dieser Stadt studieren (vermutlich seit zwei Monaten erst) und müsste dann jeden Tag 5 Stunden pendeln, um überhaupt zur Uni und nach Hause zu kommen. Das wäre ihr viel zu viel und sie bräuchte dringend eine Wohnung. In der Uni wäre wohl jeden Tag Anwesenheit von 8 bis 19 Uhr.

Es wurden dann auch unterschiedliche Kriterien genannt, die die Wohnung erfüllen müsste und die Freundin wollte wohl auf gar keinen Fall in eine WG ziehen, sondern eine eigene Wohnung haben. Da was im passenden Preisrahmen zu finden wird sehr schwierig, weil der Wohnungsmarkt hier überlaufen ist und bezahlbarer Wohnraum knapp zu finden ist.

Jedenfalls meinte ein User dann, dass die Freundin dafür, dass sie jeden Tag fünf Stunden pendeln müsste und davon viel zu erledigt wäre, aber verdammt viele und hohe Ansprüche hätte und dass man froh sein müsste, überhaupt etwas zu finden, dass man nicht mehr pendeln müsste.

Wie seht ihr das? Dürfen Pendler grundsätzlich nicht so wählerisch sein bei der Wohnungssuche oder sollte man als Pendler in so einer überlaufenen Stadt froh sein, überhaupt etwas zu bekommen? Wird man mit solchen Ansprüchen überhaupt eine Wohnung finden können?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Zunächst wäre ja auch wichtig zu erfahren, wie hoch die Kosten für das tägliche Pendeln sind. Fünf Stunden Pendeln hört sich ja irgendwie unglaublich an. Wie macht sie das denn? Mit dem Auto? Da wären die Kosten ja so hoch, dass sie sich stattdessen jede Wohnung leisten könnte. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Wo fährt man denn täglich fünf Stunden durch die Gegend?

Ich wohne im Ruhrgebiet, und hier gibt es Wohnungen in genügender Menge. Universitäten übrigens auch. Ich weiß aber, dass es in anderen Regionen Deutschlands anders ist. Ich bewerte die Situation ähnlich wie jener User, der sagte, dass sie zu hohe Ansprüche hätte. Sie kann es doch erst einmal mit einer WG versuchen, und währenddessen in aller Ruhe nach einer passenden Wohnung suchen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke, dass man schon erst mal Abstriche machen kann, wenn man sonst so viel beziehungsweise so lange pendeln muss. Immerhin ist es leichter noch mal nachzuschauen, wenn man schon mal eine Wohnung oder ein Zimmer in der Stadt gefunden hat. Natürlich ist es unschön, eine nicht zu einem passende Wohnung zu beziehen, aber als Übergangslösung ist das auch in Ordnung, weswegen ich hohe Ansprüche in der Situation auch nicht unbedingt verstehen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Warum sollte man sich mit dem erstbesten Loch zufrieden geben nur wegen der Zeit? Ich sehe es nicht so, denn man kann durchaus seine Ansprüche haben und entsprechend danach suchen. Man sollte sich jedoch darauf einstellen, je höher die Anforderungen und Ansprüche sind, desto länger wird man suchen und auch pendeln und muss das in Kauf nehmen. Darüber dann jammern und sich beschweren, aber zeitgleich immense Ansprüche haben passt dann nicht zusammen und sollte auch vor Augen geführt werden.

Ich bin über 2 Jahre lang jeden Tag 200 Kilometer einfache Wegstrecke gependelt und mir wäre nicht in den Sinn gekommen, dass ich mich mit dem erstbesten Angebot zufrieden gebe. Darüber habe ich auch nicht gejammert sondern es hingenommen und nach dieser Zeit hat sich auch etwas passendes Ergeben, dass Pendel ist weggefallen und ich hatte dafür etwas was komplette gepasst hat, vom preislichen, von der Größe usw.

Als Übergang sehe ich das auch nicht als eine Lösung an, denn damit macht man sich ebenfalls mehr Arbeit als wenn man direkt die Endlösung am suchen ist. So würde zwar das Pendeln wegfallen, aber man dürfte weiterhin nach Wohnungen suchen, den Umzug doppelt machen und alles weitere. Alles unnütze Arbeit in meinen Augen, denn die Pendelstecken kann man sich über die Steuererklärung komplett wieder erstatten lassen und kann dabei sogar einiges mehr heraus holen mit der Abwesenheit von Zuhause. Finanziell lohnend kann das Pendeln durchaus sein, wenn man das richtige Verkehrsmittel wählt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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