Als Paar getrennt eigene Gerichte kochen?
Es kommt ja schon vor, dass Paare unterschiedliche Arbeitszeiten haben und so eben auch nicht zusammen ihre Mahlzeiten einnehmen können. Meist ist es dann ja so, dass einer von Beiden kocht und eben solche Mengen, dass das Essen für den Partner ebenfalls reicht.
Bei einer Freundin ist es jedoch so, dass beide getrennt ihre eigenen Gerichte kochen und zubereiten. Sie ernährt sich vegetarisch und er nicht, daher möchte er auch nicht auf Fleisch verzichten. Teilweise kocht er sich dann andere Gerichte oder macht sich etwas Fleisch zu der Mahlzeit, die seine Freundin schon gekocht hat. Ich finde das völlig in Ordnung, wenn Beide damit leben können und das eben nicht zu umständlich finden.
Kocht ihr als Paar getrennt verschiedene Gerichte? Würde das für euch durchaus in Frage kommen oder wäre das für euch zu umständlich? Macht ihr das zwischendurch schon mal so oder vielleicht ständig? Spielt dabei auch die Art der Ernährung eine Rolle, weil vielleicht der Partner eine Unverträglichkeit hat oder sich vegetarisch oder gar vegan ernährt?
Ich finde es gar nicht schlimm, wenn jeder für sich kocht. Wir essen hier meistens eine warme Mahlzeit zusammen und da wird gekocht worauf beide beziehungsweise alle Lust haben. Wenn nun aber mein Mann an einem Tag was anderes wollen würde als ich, würde ich da auch noch etwas anderes kochen. Das ist ja kein Problem und ich will meinem Mann ja auch nichts aufzwingen was er nicht will. Wenn man das also so macht finde ich das nicht schlimm, wobei das bei uns bisher nicht so gelaufen ist, da man sich immer einig wurde.
Da ich alleine lebe, spielt diese Überlegung für mich keine Rolle, aber ich kann es durchaus verstehen, dass Paare schon mal getrennt kochen. Im Bekanntenkreis habe ich eine Veganerin, deren Partner aber Fleisch isst. Das ist auch überhaupt gar kein Problem bei den beiden, dass er sich auch mal etwas anderes kocht oder eben ein Steak zu dem Essen, das seine Partnerin gemacht hat. Ich finde es auch nur wichtig, dass beide Partner mit der Lösung gut leben können.
Mir wäre das zu umständlich - zumindest dann, wenn man so etwas jeden Tag macht. Ich ernähre mich auch vegetarisch bis vegan und mein Freund isst Fleisch, wobei wir uns da trotzdem immer arrangieren können. Er isst mittags in der Kantine dann Fleisch, wenn er Lust drauf hat oder dann, wenn wir gemeinsam in ein Restaurant gehen. Abends kann ich dann quasi entscheiden, was gekocht wird, da er so gut wie alles isst und ihm so gut wie alles schmeckt.
Ich finde das ganz praktisch so. Ein Fleischesser isst doch im Normalfall auch nicht jeden Tag Fleisch - zumindest sollte er das nicht, da das sehr ungesund ist. Empfohlen wird ja, nur ein bis zweimal die Woche Fleisch zu essen, wenn überhaupt. Da kann man ja aber auch vegetarische Fleischersatzprodukte nutzen oder man macht sich eben Fleisch dazu, ohne gleich etwas ganz anderes kochen zu müssen.
Klar, wenn der eine extreme Lust auf ein süßes Gericht wie Milchreis oder Kaiserschmarren hat und der andere extreme Lust auf etwas Deftiges hat, kann man durchaus getrennt kochen. Im Alltag schaffen mein Partner und ich es aber so gut wie immer, uns irgendwie abzusprechen, so dass wir einfach gemeinsam kochen, auch wenn es manchmal minimale Abweichungen gibt, indem er sich beispielsweise Fisch- und ich mir Gemüsestäbchen zum Kartoffelbrei mache.
Eine Zeit lang war die getrennte Speisenzubereitung bei meinem Freund und mir der normale Alltag, aber damals habe ich auch auf einer ziemlich fraglichen Kalorieneinspar- und Pseudogesundheitswelle geritten und deswegen beispielsweise viele fett- und zuckerreduzierte Produkte, Ersatzstoffe und Co genutzt sowie ganze Nahrungsmittelgruppen komplett aus meinem Ernährungsplan gestrichen. Meinem Freund wurde das irgendwann zu bunt und er hat sich seine eigenen Mahlzeiten gemacht, wenn ich mal wieder nur einen Salat oder eine Portion kalorienfreier Nudeln gegessen habe. Nachdem diese Phase bei mir vorbei war, haben wir aber in aller Regel wieder gemeinsam für uns beide gekocht.
Heutzutage passiert es nur noch selten, dass wir getrennte Mahlzeiten machen, wenn wir am Ende eigentlich zusammen essen. Meistens passiert das dann, wenn ich dringend Lebensmittel kurz vor dem Ablauf verbrauchen muss und mein Freund gerade keinen Appetit darauf hat, oder wenn er Lust auf ein Gericht bekommt, das ich einfach nicht besonders gerne esse. Diese Gelegenheiten versuchen wir aber in Grenzen zu halten, da sie einfach mit höherem Zeit- und Energieaufwand verbunden sind und man sich in der Küche doch gegenseitig sehr im Weg steht, wenn man gleichzeitig zwei verschiedene Speisen macht.
Bei uns kommt das eher seltener vor, aber es kommt vor. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Reste übrig geblieben sind und nur noch eine Person davon satt wird. Dann macht sich die andere Person eben was anderes zu essen und man speist verschiedene Gerichte, was auch nicht so tragisch ist.
Ansonsten handhabe ich das gerne so, dass ich nur ein Detail austausche und ansonsten für beide das gleiche koche. Mein Partner mag zum Beispiel Kohlrouladen, aber gefüllte Paprika mag er gar nicht. Je nach Laune mache ich dann für ihn Kohlrouladen mit Füllung und für mich kommt dann dieselbe Füllung in eine ausgehöhlte Paprika.
Oder, wenn er Nudelsalat möchte, dann teile ich die anderen Zutaten wie gekochte Eier, Gewürzgurken, Mais und Erbsen auf und setze dann meiner Hälfte Kartoffeln zu und er bekommt eben Nudeln in den Salat. Den Aufwand, komplett grundverschiedene Gerichte zu kochen käme mir gar nicht in den Sinn und das würde mir auch gar nicht einsehen.
Aufgrund der Arbeitszeiten können wir nicht immer Abends gemeinsam kochen und essen. Deshalb machen wir es immer so, dass wir uns die Gerichte, die der andere nicht mag, für die Tage aufheben, an denen man für sich alleine kocht. Da es viele Gerichte gibt, die wir beide mögen und da keiner nach irgendeiner Diät isst, funktioniert das schon seit Jahren sehr gut.
Wenn man getrennt ist, kann man auch zusammen kochen. Wenn man so Geld sparen kann, wieso denn nicht? Also mein Freund und ich haben auch gesagt, wenn wir uns wirklich trennen, weil Zukunftspläne etc. nicht übereinstimmen, gleichwohl Liebe vorhanden ist, hindert uns niemand daran, weiterhin Miete und Strom gemeinsam zu sparen, weil wir zusammen wohnen und zusammen zu kochen. Er meinte auch erst letztens, er wäre ja doof, wenn er dann getrennt kochen müsste, weil er nicht so gut kochen kann.
Ich finde daran nichts dramatisches und umständlich würde ich den anderen Weg, getrennt zu kochen, ebenso wenig finden. Denn wenn ich alleine leben würde, dann müsste ich ja sowieso für mich kochen. Zumal manche Paare eh immer ein Problem hatten die richtigen Speisen zu finden, die beiden schmecken und wenn man getrennt kocht, kann man auch 7 Tage Schnitzel essen und die andere kocht sich, was immer sie will. Kann also auch Vorteile haben.
Aus dem Spareffekt her, wäre es natürlich für beide wohl besser, sich zu einigen. Am Ende haben beide dann mehr Kohle in der Tasche, als wenn sie getrennt kochen würden. Aber das ist nur meine persönliche Meinung und jeder hält es, wie er/sie mag. Ich hätte jedenfalls für beides offene Ohren.
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