Als Mann mitschwanger werden, wenn Partnerin Kind kriegt?

vom 16.09.2016, 18:47 Uhr

Wenn eine Frau schwanger ist, dann ist es nicht selten, dass ihr Partner dann auch "mitschwanger" ist, was sich Couvade-Syndrom nennt. Angeblich sind recht viele Männer davon betroffen. Das äußert sich dann darin, dass auch die Männer während der Schwangerschaft ihrer Partnerin deutlich zunehmen und sogar einen sehr schwangerschaftsähnlichen Bauch bekommen.

Viele Männer sollen dann wohl auch unter morgendlicher Übelkeit, Bauchkrämpfen, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen leiden. Das hat wohl alles eine psychische Ursache, da die Männer sich so unbewusst ihrer Partnerin anpassen, um ihr die Schwangerschaft quasi zu erleichtern und um das so besser gemeinsam durchstehen zu können.

Dass viele Männer dann auch gerne ordentlich beim Essen zuschlagen, wenn ihre Partnerin schwanger ist und auch mehr isst, wusste ich so. Die ganzen anderen Symptome überraschen mich dann aber doch sehr. Kennt ihr solche Fälle von euch oder eurem Bekanntenkreis?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mein Mann hatte das in gewisser Weise auch. Ich hatte keine Essgelüste, habe nur gesund essen wollen und wenn ich beispielsweise fettige Speisen schon gerochen habe wurde mir schlecht. Bei meinem Mann war das anders, er hat in der Zeit richtig viel und gerne auch ungesund gegessen, warum auch immer. Er hatte sich wohl darauf eingestellt, dass ich das wahrscheinlich essen werde und deswegen hat er es dann gegessen.

Wobei ich das oft erlebt habe, dass Männer dann zunehmen oder auch mal unterschiedliche Laune haben. Schlechte Laune hatte ich in der Schwangerschaft aber nie, so dass das nichts war wo mein Mann hätte mitmachen können.

Ich finde es aber auch gar nicht so schlimm, wenn Männer da ein bisschen mitmachen. Gerade bei den Essgelüsten würde es wahrscheinlich auch keinen Spaß machen immer nur zuzusehen und nebenbei seinen Salat oder was auch immer zu essen. So eine Zeit ist doch für beide sehr besonders und eine Ausnahme und da geht das schon mal, dass man anders ist. Mein Mann isst mittlerweile auch wieder total gerne gesunde Sachen und bevorzugt diese auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das gab es bei mir nicht und ich kann es auch ehrlich gesagt nicht verstehen, dass sich Männer dann so gehen lassen und einfach alles nachmachen was sie dort sehen. Auch wenn es immer heißt, dass eine werdende Mutter für zwei Essen muss ist das auch eine falsche Aussage. Somit sind die ganzen ungesunden Lebensmittel und auch Massen an Essen nicht notwendig und das kann man alleine mit seinem Kopf steuern.

Dass man nur das isst was man sich gerade einbildet essen zu müssen und Appetit darauf zu haben ist nichts anderes als ein Signal vom Kopf welches man auch beeinflussen und steuern kann. So habe ich in meiner Schwangerschaft kein Gramm zugenommen sondern abgenommen und mein Partner hat ebenfalls abgenommen und nicht anders gegessen als sonst auch. Das lag aber auch eher daran, dass das gegessen worden ist was auf den Tisch gekommen ist und nicht eine extra Wurst für den Herren zubereitet worden ist.

Mein damaliger Partner hatte nichts davon, weder hatte er Übelkeit, noch hat er zugenommen. Die schlechte Laune war auch nicht mehr als ansonsten, ebenfalls bei mir hat sich dabei rein gar nichts verändert. Dass es sich dabei alleine um eine Anpassung halten soll damit es ihr erleichtert wird mit der Schwangerschaft finde ich kompletten Quatsch.

Genauso wie die Annahme, dass es für jedes Paar eine besondere Zeit ist. Eine Schwangerschaft hat man zwar nicht alle Tage aber so besonders ist das Nachwuchs erwarten auch nicht wie es manche darstellen. Ansonsten kann man das ja auch auf alles andere übertragen, Hochzeit, Geburtstag, Scheidungstag - alles auch "besondere" Momente für ein Paar. Aber nimmt man dort zu und lässt sich gehen? Vor einer Hochzeit sicherlich nicht, da rennen viele panisch umher und müssen noch einige Kilos abnehmen damit das Kleid auch über den Hintern geht.

Viele Männer meinen eher, wenn sie schon wie ein Walross durch die Gegend laufen darf, können sie das auch und stopfen entsprechend die Sachen in sich rein auf die sie ansonsten verzichten. Sprich der Freifahrtschein für die Männer. Denn alles andere widerspricht sich, damit er ihr wirklich beistehen kann, müsste er sportlich, fit und agil sein was mit den oben beschrieben Dingen sicherlich nicht vorkommt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich dachte eigentlich, dass es sich hierbei um nichts weiter als ein albernes Klischee handelt, und finde die Vorstellung, dass ein Mann sich grundlos gehen lässt, fett wird und das Zicken anfängt, wenn er eigentlich als Partner und Unterstützung besonders gefordert ist, weder "süß", noch solidarisch noch attraktiv. In meinen Augen handelt es sich hier auch nicht um eine medizinische Diagnose, sondern einfach mangelnde Selbstdisziplin. Männer werden nicht schwanger, also brauchen sie auch nicht so zu tun.

Eine Schwangerschaft ist für die werdenden Eltern sicher ganz toll und besonders, aber in erster Linie eine medizinische Ausnahmesituation, die nur den weiblichen Körper betrifft, und die auch eine besondere Belastung darstellt. Manche werden dadurch mehr durchgebeutelt als andere, aber mir kann keiner einreden, dass man mal eben so nebenbei einen neuen Menschen aus seiner eigenen Substanz baut. Was sollte es mir da nützen, wenn ich dieses oder jenes Symptom habe oder generell einfach nur platt und genervt bin, weil der Alltag trotz Beule weder einfacher noch stressfreier wird, und der Kindsvater beschließt, es mir an Müdigkeit und Stimmungsschwankungen gleich zu tun?

Wenn der gute Mann also nicht körperlich krank ist, sondern einfach nur glaubt, sich gehen lassen zu müssen, obwohl ich ihn gerade fit und leistungsfähig brauche, würde es bei mir also wahrscheinlich ganz schön scheppern im Karton. Auf Händen tragen braucht er mich deswegen ja noch lange nicht, aber von Frauen wird schließlich auch erwartet, dass sie sich zusammenreißen und nicht wegen jedem Dreck die Schwangerschaftskarte spielen. Deswegen habe ich null Verständnis dafür, wenn irgendein Typ meint, hier das Schwächeln anfangen zu dürfen, obwohl sich an seinem Körper überhaupt nichts verändert hat.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe bisher nicht wenige Schwangerschaften in meinem Umfeld mitbekommen und es war noch nie so, dass der werdende Vater da auch "mitschwanger" war und sich entsprechend verhalten hat. Ich bin der persönlichen Meinung, dass mitschwangere Männer sich bewusst so verhalten und das als willkommene Ausrede sehen, sich mal gehen zu lassen, endlos zu futtern und auch mal launisch und zickig zu sein. Denn man ist ja mitschwanger und das ist dann die Entschuldigung für alles. Ich finde das ziemlich albern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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