Als Mann bei Frau mit Cellulite kurze Sachen verboten finden
Heute habe ich die Aussage eines Mannes gehört, dass er meint, Frauen die stabiler sind oder Cellulite haben, sollten keine kurzen Sachen tragen. Er ging sogar soweit, dass er meinte, dies gehörte verboten. Seine Frau erzählte nämlich, dass sie eine sehr kräftige Frau in der Stadt gesehen hätten, die ein kurzes Top und eine kurze Shorts getragen hätte. Die Frau meinte, dass sie das sehr mutig und bewundernswert fand.
Ich habe auch schon Frauen mit einer guten Figur gesehen, die dennoch Cellulite hatten und trotzdem Shorts trugen. Ich fand das gut, denn warum sollte man sich deswegen verstecken? Ich bin nicht so mutig und traue mich eher nur im Garten, wo mich niemand sieht, mal kürzere Kleidung zu tragen.
Könnt ihr verstehen, dass ein Mann bei einer Frau Sachen verboten findet, wenn diese Cellulite hat? Ist das nicht wirklich gemein, so etwas zu sagen? Muss man sich wegen solcher Dinge verstecken und im Sommer eher schwitzen? Findet ihr es anmaßend, wenn jemand so eine Äußerung von sich gibt? Oder seit ihr vielleicht sogar der gleichen Meinung?
Ich verstehe die meisten der Gedankengänge hier überhaupt nicht. Ich verstehe nicht warum man dicke Menschen nicht einfach als "dick" bezeichnen kann. Sind verniedlichende Wörter wie "stabiler" oder "kräftiger" denn wirklich netter, wo doch jeder weiß, dass damit eigentlich "dick" gemeint ist?
Und ich verstehe auch nicht, warum man Mut haben muss um kurze Sachen zu tragen und warum Dicke dafür so viel Bewunderung ernten. Die meisten Menschen in diesem Land haben kein Normalgewicht, deshalb sind Dicke doch überhaupt nichts Besonderes mehr und viele werden sicher auch kurze Sachen tragen im Sommer. Und Cellulitis hat ja nicht mal was mit dem Gewicht zu tun sondern mit dem Bindegewebe. Es gibt Dicke ohne Cellulitis und Dünne mit Cellulitis.
Ich finde viele Outfit, die man so auf der Straße sieht, alles andere als ästhetisch, aber mit dem Gewicht oder den Dellen der Trägerinnen hat das nicht unbedingt etwas zu tun. Gerade eben ist mir jemand entgegen gekommen in blauem T-Shirt und blauen Jeans und ich habe mich gefragt, ob der nicht sieht, dass die zwei Blautöne überhaupt nicht zusammen passen. Aber ich bin schließlich nicht die Modepolizei. Leben und leben lassen.
Bei Mode ist vieles Geschmackssache. Hier wurde ja auch das Beispiel genannt, dass jemand eine Jeans in Blau und ein Shirt in einem anderen Blauton trägt. Das würde ich gar nicht als problematisch ansehen und denke auch nicht, dass das der gleiche Ton sein muss. Ganz im gegenteil, ich fände es eher langweilig, wenn das der gleiche Ton wäre und man dann aussieht, als trägt man eine unifarbene blaue Uniform. Aber jeder hat da andere Vorlieben. Manche wollen farblich einheitlich laufen, andere nicht.
Genauso ist das bei der Grenzziehung, was man mit welchem Körperbau oder mit welchem Gewicht anziehen sollte oder nicht sollte. Ich hatte lange Zeit die Ansicht, dass nur wirklich schlanke Menschen enge Hosen oder Skinny Jeans anziehen sollten. Wenn man etwas dickere Beine hat, dann trägt das ja eher auf und betont die unvorteilhafte Form. Aber es laufen da draußen so viele Frauen mit engen Hosen herum, die durchaus ganz schön stämmige Beine haben und daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Es sieht manchmal gar nicht so übel aus.
Ich finde es generell auch nicht schlimm, wenn jemand etwas stämmiger ist und kurzärmelige oder ärmellose Kleidung trägt. Dann sieht man halt die Arme und die sind häufig nicht ganz schlank, sondern etwas unförmig. Aber auch nicht immer. Es gibt auch mollige Menschen mit schönen Oberarmen. Ob man die nun zeigen will, ist eine individuelle Frage. Ich persönlich fühle mich nicht so wohl dabei, meine Oberarme zu zeigen. Ich habe zwar nur wenig Übergewicht - 6 kg laut BMI - aber trotzdem finde ich meine Oberarme nicht schön und würde die nicht zeigen. Wenn es jemand anderes macht, finde ich das aber nicht schlimm.
Dick finde ich übrigens schon eine Beleidigung. Das ist so, wie wenn ich zu einem sehr schlanken Menschen sagen würde, er sei dürr oder mager oder eine kleine Person als Zwerg bezeichnen würde. Das ist durchaus ein Begriff, der keine wertneutrale Beschreibung darstellt und den man eventuell nicht verwenden sollte.
Ich habe auch Cellulite, obwohl ich Normalgewicht habe. Das hat doch eher was mit schlechtem Bindehautgewebe zu tun und nichts mit Übergewicht oder so. Wenn es heiß ist, trage ich entsprechend Shorts, ich verstehe nicht, was daran "mutig" sein soll. "Mut" ist für mich, wenn man etwas gefährliches tut und beispielsweise sein Leben riskiert, um das Leben anderer zu retten. Erst vorhin sah ich in den Nachrichten einen Fall, wo ein LKW-Fahrer mit einer gefährlichen, explosiven Ladung trotz Brand aus dem Wohngebiet rausgefahren ist, damit im Falle einer Explosion keine Mitmenschen zu Schaden kommen. Das war mutig! Aber es schon als Mut zu bezeichnen, nur weil man sich zeigt wie man ist, finde ich ziemlich erbärmlich, beschämend und traurig.
Wenn mir ein Mann einen blöden Spruch ablassen würde wegen meiner Cellulite, würde der aber was zu hören bekommen. Kein Mensch ist perfekt und ich neige in solchen Situationen dann dazu, der Person den Spiegel vorzuhalten. In dem Fall hätte ich dem Mann also seine körperlichen Makel um die Ohren geknallt.
Wer soll das Tragen von kurzer luftiger Kleidung denn verbieten, die Modepolizei? Was kümmern den Mann denn Frauen, die im Sommer gern luftige Kleidung tragen? Wer legt denn fest, ob sie die Figur haben, diese auch tragen zu dürfen? Toleranz kommt nicht von toll und ist daher hier gefragt. Ich finde dicke Männer in engen Achselshirts und kurzen Sporthosen auf der Straße auch nicht wirklich ästhetisch. Ich schaue dann halt weg und mustere den Betreffenden dann nicht noch von oben bis unten.
Wichtig ist doch für jeden, dass er sich in seiner Kleidung wohl fühlt. Und wenn er sie für den Anlass angemessen hält, soll das eben so sein. Leben und leben lassen ist hier die Devise. Und wenn man Menschen als kräftig oder etwas stabiler bezeichnet, gehe ich nicht davon aus, dass er dick ist. Meine Tochter ist nicht schlank im herkömmlichen Sinne mit 1,72 m wiegt sie ca. 70 Kilogramm. Nach dem heutigen Schönheitsideal ist sie also eher nicht schlank sondern etwas stabiler.
Erst vorhin sah ich in den Nachrichten einen Fall, wo ein LKW-Fahrer mit einer gefährlichen, explosiven Ladung trotz Brand aus dem Wohngebiet rausgefahren ist, damit im Falle einer Explosion keine Mitmenschen zu Schaden kommen. Das war mutig! Aber es schon als Mut zu bezeichnen, nur weil man sich zeigt wie man ist, finde ich ziemlich erbärmlich, beschämend und traurig.
Für mich ist das mutig, was es etwas mit sich trauen zu tun hat. Ich finde meinen Körper nicht schön und würde mich deswegen schämen in Shorts auf der Straße herum zu laufen. Schade, dass du das gleich als erbärmlich und beschämend ansiehst, wenn ich es eben mutig finde.
Ich wollte auch nicht sagen, dass nur dicke Menschen Cellulite haben. Ich habe den Eindruck, dass das so herüber gekommen sein könnte. Das das eine Bindegewebsschwäche ist, die sehr viele haben, sollte ja bekannt sein. Selbst Models haben diese. Ich wollte damit nicht sagen, dass nur dicke Menschen die Dellen haben können.
Tja, manche Leute meinen eben, es dreht sich nur um ihre Ansichten und die Welt müsse sich diesen anpassen. So blödsinnige Meinungen findet man sicherlich zuhauf und auf so einen Unsinn muss man nichts geben. Wem der Anblick nicht passt, der darf gerne wegschauen. Warum sollte irgendjemand sich zur warmen Jahreszeit nicht in kurze Kleidung schmeißen dürfen. Kann man hässlich finden, wenn man so viel Zeit damit verbringt das Aussehen fremder Leute zu analysieren, aber die Meinung wird niemanden interessieren. Der betroffene Mann hat sicher selbst das ein oder andere Merkmal, dass andere nicht schön finden. Ich bezweifle, dass ihm das gefallen würde, wenn andere meinen, so dürfe er nicht auf die Straße.
Zitronengras hat geschrieben:Bei Mode ist vieles Geschmackssache. Hier wurde ja auch das Beispiel genannt, dass jemand eine Jeans in Blau und ein Shirt in einem anderen Blauton trägt. Das würde ich gar nicht als problematisch ansehen und denke auch nicht, dass das der gleiche Ton sein muss. Ganz im gegenteil, ich fände es eher langweilig, wenn das der gleiche Ton wäre und man dann aussieht, als trägt man eine unifarbene blaue Uniform. Aber jeder hat da andere Vorlieben. Manche wollen farblich einheitlich laufen, andere nicht.
Das hast du falsch verstanden. Wenn zwei Farbtöne nicht zusammen passen liegt das in der Regel nicht daran, dass das zwei unterschiedliche Farben sind sondern, dass sie verschiedene Untertöne haben. Im konkreten Fall lagen die beiden Blautöne relativ nah beieinander, man würde laienhaft wohl "Mittelblau" dazu sagen. Aber das Jeansblau hatte einen grauen Unterton und das T-Shirt hatte einen grünen Unterton. Gerade wenn Farbtöne relativ ähnlich sind fallen solche Unterschiede extrem auf, bei einer hellblauen Jeans und einem dunkelblauen T-Shirt wäre das anders gewesen.
Ich glaube gar nicht, dass das etwas mit Mode zu tun hat. Die Mode bestimmt zwar schon teilweise, was man als passend und unpassend empfindet, aber das Farbempfinden ist ein Stück weit auch subjektiv. Ich habe bei diesen Farbunterscheidungstests zum Beispiel immer 100% Werte und gerade Männer kommen da oft auf einen deutlich niedrigeren Wert, können also weniger Farben voneinander unterscheiden.
Dick finde ich übrigens schon eine Beleidigung. Das ist so, wie wenn ich zu einem sehr schlanken Menschen sagen würde, er sei dürr oder mager oder eine kleine Person als Zwerg bezeichnen würde. Das ist durchaus ein Begriff, der keine wertneutrale Beschreibung darstellt und den man eventuell nicht verwenden sollte.
In der deutschen Sprache ist "dick" schlicht und einfach das Gegenteil von "dünn" und nicht von "dürr" oder "mager". Wenn ein Dicker als "fett" bezeichnet wird ist das etwas anderes, das würde ich auch als Beleidigung sehen.
Aber wenn ein Dicker Probleme damit hat als "dick" bezeichnet zu werden wenn die Fakten einfach mal dafür sprechen, dass er dick ist, dann muss sich doch nicht die deutsche Sprache anpassen sondern er muss sich mal mit seinem Körperbild beschäftigen. An seinem Körpergewicht ändert sich ja auch nichts wenn man das sprachlich irgendwie verniedlicht oder verharmlost.
Ich finde die Aussage dieses Mannes schon ziemlich merkwürdig. Sicher denke ich mir auch manchmal, dass ich das nicht tragen würde, wenn ich andere Menschen und ihre Klamotten sehe. Ob das nun an Cellulite oder auch daran liegt, dass diese Menschen etwas kräftiger gebaut sind, ist dabei auch noch egal. Aber bei der Kleidung sollte doch erlaubt sein, was gefällt.
Und damit ist eben gemeint, was dem Träger oder der Trägerin gefällt. Und wenn jemand mit Cellulite kurze Sachen tragen möchte, dann ist das eben so und dann ist mir das auch vollkommen egal. Wenn dem Mann das nicht gefällt, dann gibt es doch eine einfache Lösung und er kann wegschauen. Das ist doch nicht sein Bier und dann davon zu reden, dass man die Kleidung für diese Menschen verbieten sollte, finde ich schon ziemlich daneben.
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