Als Lehrer Unterrichtsmaterialien aus eigener Tasche zahlen?
Ich las neulich, dass viele Lehrer Unterrichtsmaterialien aus eigener Tasche zahlen müssten, um vernünftigen Unterricht zu machen. Es ging dabei um Lehrer aus den USA, wobei sich daraufhin aber viele deutsche Lehrer zu Wort gemeldet haben und meinten, dass das hier doch ähnlich wäre. Es waren einzelne Individuen dabei, die locker 2000-3000 Euro pro Jahr für die Schule ausgegeben haben, obwohl das eigentlich die Schule selbst hätte zahlen müssen.
Aber was bewegt die Lehrer dazu, Unterrichtsmaterialien aus eigener Tasche zu bezahlen? Käme das für euch jemals in Frage, wenn ihr als Lehrer arbeiten würdet? Wie haben das eure Lehrer gehandhabt früher? Habt ihr als Schüler mitbekommen, was der Lehrer aus eigener Tasche gezahlt hat und was nicht?
Das Problem liegt einfach darin, dass die Schulen kein Geld haben und die staatliche Unterstützung sehr überschaubar ist. Es gibt nur hin und wieder mal ein paar Euro Förderung für Schulausflüge und neues Material muss per Beschaffungsauftrag bestellt werden und viel gibt es da nicht im Jahr. Wenn man also mal etwas anderes im Unterricht machen will, muss man da schon viel selbst investieren.
Meine Frau ist ja selber Lehrerin und muss schon viel Material kaufen. Und das sind schon teilweise völlig banale Dinge wie Folien oder was an Kopierpapier draufgeht, weil sie in der Schule nur einen kleines Kontingent hat, was sie kostenlos kopieren kann. Dann kommen nur unzählige Lehrbücher dazu, wenn sie mal andere Dinge machen will als in dem ausgewählten Buch drin stehen, mit denen in der Schule unterrichtet wird.
Vieles sind nur kleine Posten, aber allein für Büromaterial gehen bei uns jedes Jahr ein paar hundert Euro drauf. Auch Fortbildungen werden nicht bezahlt. Wenn es nicht gerade mal eine Fortbildung ist, die direkt das Land anbietet und die dadurch für die Teilnehmer kostenlos ist, dann muss sie das aus eigener Tasche bezahlen.
Klar kriegen wir dann einen Teil über die Steuererstattung wieder, aber verglichen mit dem was ganz einfache Angestellte ausgeben, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ich habe so etwas auch schon mitbekommen. Im Bekanntenkreis habe ich Lehrer, die darüber berichten, dass sie Unterrichtsmaterialien selber bezahlen, weil das Geld fehlt und auch bei der Arbeit habe ich es schon erlebt, dass Kunden etwas für den Unterricht ihrer Schüler gekauft haben, was sie aber nicht erstattet bekommen haben.
Sicher liegt das daran, dass das Geld einfach fehlt. Aber trotzdem finde ich es schade, dass die Unterrichtsqualität dann davon abhängt, ob der Lehrer bereit ist, die Materialien aus eigener Tasche zu bezahlen. Früher habe ich so etwas nicht mitbekommen, aber meine Schulzeit ist auch schon eine Weile her.
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