Als kranker Arzt Patienten dennoch die Hand geben?

Ich habe es vor kurzem erlebt, dass ein Arzt offensichtlich stark erkältet war und trotzdem seinen Patienten die Hand gegeben hat. Dies hat er zur Begrüßung und auch zum Abschied der Patienten gemacht.

Ich habe schon gesehen, dass Schilder in Praxen hingen, auf denen darauf hingewiesen wurde, dass der Arzt den Patienten die Hand nicht geben würde, um sie eben nicht mit irgendwelchen Krankheiten anzustecken und damit es eben hygienischer bleibt. Ich finde das durchaus nachvollziehbar und wäre auch nicht begeistert, wenn mir ein kranker Arzt auch noch die Hand geben würde. Die meisten Patienten werden ja selbst schon krank sein und möchten dann sicherlich nicht auch noch eine Erkältung dazu bekommen.

Findet ihr es in Ordnung, wenn ein kranker Arzt seinen Patienten die Hand gibt? Würdet ihr dies dann nach Möglichkeit vermeiden wollen? Würdet ihr da als Patient vielleicht sogar etwas sagen? Meint ihr, dass es doch eher unprofessionell von einem Arzt ist? Oder besteht da gleiches Recht für alle, wenn ihm auch viele kranke Patienten die Hand geben, die vielleicht ansteckend sind?

Ich finde es in Arztpraxen allgemein eigentlich nicht wirklich nötig, dass ein Arzt einem die Hand gibt. Ich habe es schon öfter erlebt, dass das aus hygienischen Gründen unterlassen wird und das finde ich dann auch ganz in Ordnung. Gerade dann, wenn der Arzt schon erkältet ist, dann verstehe ich auch nicht, dass er den Patienten noch die Hand gibt. Dafür wird doch jeder Verständnis haben und es sogar gut finden, wenn das nicht gemacht wird.

Ich finde es gar nicht gut, wenn der Arzt in einer Arztpraxis die Hand gibt. Einen Unterschied ob der Arzt krank ist oder nicht mache ich da nicht, immerhin hat der Arzt den ganzen Tag Kontakt und wenn er jedem die Hand gibt, verteilen sich die ganzen Krankheiten super in der Praxis. Super bescheuert ist dies auch, wenn man bedenkt dass viele Patienten eh schon ein schwaches Immunsystem haben und der kranke Arzt so alles nur noch schlimmer machen würde.

Du weist aber schon, dass die meisten Keime nicht durch direkten Körperkontakt übertragen werden sondern über Oberflächen wie zum Beispiel Türklinken, oder? Du hast wahrscheinlich die Praxistür angefasst, hast dich vielleicht an den Tresen angelehnt bei der Anmeldung, auf dem Wartezimmerstuhl bist du gesessen und womöglich hast du auch noch eine Frauenzeitschrift durchgeblättert.

Dein Arzt wird sich zig mal am Tag die Hände desinfizieren, das hat er gelernt, das ist in seinem Beruf normal, deshalb steht in seiner Praxis überall Desinfektionsmittel herum. Aber kannst du das gleiche von dem Patienten mit dem Magen-Darm-Virus erwarten, der direkt vor dir die Praxis betreten hat? Wie ich dir schon öfter gesagt habe - wenn du schon so pingelig sein willst dann sei wenigstens konsequent und logisch.

Bei meinem Arzt hängen übrigens mehrere Spender mit Desinfektionsmittel für die Patienten, inklusive Hinweise zur richtigen Anwendung. Ich desinfiziere mir immer die Hände wenn ich in die Praxis komme und dann noch mal, wenn ich sie verlasse. Ich leide nicht an einer Keimphobie, ich habe mir das einfach angewöhnt als ich viele Termine hatte und denke jetzt gar nicht mehr groß darüber nach.

Oder besteht da gleiches Recht für alle, wenn ihm auch viele kranke Patienten die Hand geben, die vielleicht ansteckend sind?

Wie soll man denn diesen Satz verstehen? Frei nach dem Motto "Ich bin von einem Patienten mit Schnupfen angesteckt worden, deshalb gehe ich den jetzt auch munter weiter"? Wer so etwas kindisches und unreifes denkt oder gar danach handelt ist in dem Beruf auf jeden Fall verkehrt.

Ich finde es gar nicht gut, wenn der Arzt in einer Arztpraxis die Hand gibt. Einen Unterschied ob der Arzt krank ist oder nicht mache ich da nicht, immerhin hat der Arzt den ganzen Tag Kontakt und wenn er jedem die Hand gibt, verteilen sich die ganzen Krankheiten super in der Praxis.

Du wirst es nicht glauben, aber es gibt so eine Erfindung, die nennt sich Händedesinfektionsmittel und jeder Medizin-Student wird im Studium dazu gedrillt, die Hände vernünftig desinfizieren und auf die Hygiene zu achten. Ich weiß wovon ich rede, ich habe eine Zeit lang in der Lehre von Medizin-Studenten mitgewirkt. Dein Mann hat doch eine Zeit lang Medizin studiert. Hat er dir nie von der Erfindung namens "Händedesinfektionsmittel" erzählt? Soweit ich weiß hängen die entsprechenden Spender mehrfach in jeder Arztpraxis aus, damit sich auch Patienten regelmäßig die Hände desinfizieren können. Daher sehe ich hier absolut gar kein Problem.

Ein Arzt hat gelernt, wie man die Hände vernünftig desinfiziert, die Technik wird bis zum Erbrechen im Studium wiederholt und geübt. Bildest du dir ernsthaft ein, dass ein praktizierender Arzt nur einmal nach Feierabend die Hände desinfiziert und sonst jedem Patienten fleißig die Bazillen überträgt durch Händeschütteln oder wie? So naiv kannst nicht mal du sein.

Abgesehen davon stimme ich Cloudy zu. Die Türklinken und der Thresen, also im Prinzip alles was die Patienten anfassen könnten, ist ein Problem. Die Türklinken, der Thresen und sämtliche Geräte werden regelmäßig desinfiziert (zumindest ist es Vorschrift sagen wir so) und die Reinigungskraft kümmert sich da nach Feierabend drum. Aber während der Sprechzeiten desinfiziert keiner. Daher kenne ich das so, dass die Arzthelferinnen sich angewöhnt haben, die Türklinken mit dem Ellenbogen zu betätigen und eben zu öffnen. So versaut man sich die desinfizierten Hände nicht, die durch eine Türklinke theoretisch kontaminieren könnten. Ich sehe das Problem eher bei den Patienten und nicht bei den Mitarbeitern einer Arztpraxis.