Als Klasse in Schule Mülldienst übernehmen müssen?

vom 27.09.2016, 10:48 Uhr

Als ich noch auf die Realschule ging, mussten wir als Klasse hin und wieder den Mülldienst übernehmen. Das wurde immer abgewechselt, so dass jede Klasse an der Schule mal drankam. Wenn wieder Mülldienst angesagt war, mussten wir eine Woche lang täglich eine Schulstunde lang den Müll vom Pausenhof und um die Schule herum aufsammeln. Es gab Handschuhe und auch diese Greifzangen, aber trotzdem war diese Aufgabe nicht unbedingt beliebt.

Hattet ihr so einen Mülldienst als Klasse in der Schule auch? Findet ihr es gut, wenn die Schüler auf diese Weise dazu gebracht werden, sich auch intensiver mit der Müllproblematik auseinanderzusetzen oder findet ihr das unsinnig?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wir hatten auf dem Gymnasium auch den so genannten Mülldienst, doch waren wir dazu nur in der Unter- und Mittelstufe verdonnert. Ich erinnere mich nicht mehr an die Regelmäßigkeit, ich meine mich aber zu erinnern, dass es auch jeweils für eine Woche war. Es musste dann nicht immer die ganze Klasse, sondern eine Woche lang jeden Tag eine Gruppe von 4 - 5 Leuten in den Pausen Müll aufsammeln gehen.

Eigentlich finde ich das sehr gut, wenn es konsequent durchgezogen wird. In Japan wird das Putzen übrigens so ernst genommen, dass an vielen Schulen gar keine Reinigungskräfte eingestellt sind. Ob unsere Schule dadurch aber wirklich sauberer war, kann ich eigentlich nicht sagen, dafür ist es bei mir dann doch schon zu lange her.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wir hatten das nicht, wobei ich mir das durchaus gewünscht hätte. Manchmal sah der Schulhof nach einer Pause nämlich unter aller Sau aus und so eine Lektion hätte einigen sicherlich ganz gut getan. So kann man durchaus wichtige Dinge im Leben lernen und deswegen würde ich es gut finden, wenn alle Schulen das so machen würden, dass die Schüler auch putzen müssen und damit meine ich auch die Toiletten, die gerne mal dreckig gemacht und hinterlassen werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bei mir gab es das an jeder Schule und es war super! Denn auf diese Weise konnte man sich gut vor dem Unterricht drücken, denn das reinigen der Schulhöfe und auch der Innenräume zum Aufenthalt dauerten durchaus mal 1-2 Stunden an, da wir immer nur zu zweit oder zu dritt waren und so konnte man manchen ungeliebten Dingen einfach entgehen. Ich konnte mit Hauswirtschaft nichts anfangen und war daher immer reichlich froh, wenn das aufeinander gefallen ist und habe mich dann auch freiwillig gemeldet wenn die Klasse dran war mit Mülldienst in dieser Woche.

Gibt es übrigens nicht nur in der Schule, dass ganze durfte ich hinterher bei der Bundeswehr auch jeden Freitag machen. Dort hat man gesehen, dass es durchaus junge Menschen gibt die sich dazu noch nie Gedanken gemacht haben. Zum einen wurde der Müll nicht korrekt getrennt was zur folge hatte, dass alle Säcke aufgerissen wurden und auf den Hof gekippt und der komplette Zug darin wühlen und neu sortieren dufte.

Selbst wenn nur eine Tüte falsch war, wurde das so gemacht und entsprechend hat sich die Gruppe selbst erzogen da darauf niemand Lust hatte Freitags nach Feierabend noch 2 Stunden im Müll zu wühlen. Nach 3 Monaten hat das auch erstaunlicherweise geklappt und wurde beibehalten, ebenfalls die Sauberkeit auf dem Hof hat sich gebessert. Die Kippen sind nicht mehr überall gelegen wo sie nicht liegen sollten und auch der Ex-Platz war stets sauber.

Daher finde ich schon, dass die Erziehung in diese Richtung etwas bringt. Aber die Kontrolle ist notwendig, denn es gibt genug Schüler die einfach nur hampeln und nicht den Müll aufsammeln oder die Hälfte einfach ignorieren. Von daher würde ich es mir schon wünschen, dass das gleiche System wie bei der Bundeswehr auch an Schulen angewendet wird weil sich die Klassen dann selbst erziehen würden und gegenseitig kontrollieren, dass es eben richtig gemacht wird. Wenn es nicht richtig gemacht wird, dann werden einfach alle herangezogen und somit lassen sich viele Probleme bereits lösen die mit der Sauberkeit zu tun haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei uns gab es so etwas nicht direkt als regelmäßigen Dienst, sondern nur als Strafarbeit, dann aber nach der Schule, wenn ich mich recht entsinne. Darum war es natürlich nicht so toll, wenn man das machen musste. Aber in gewissen Abständen wurde so etwas ähnliches mal immer mit allen Schülern einer Klasse gemacht, die dann aufräumen mussten. Das war dann immer ganz witzig und ich muss sagen, dass ich das immer als ganz gute Sache empfand, weil man so auch lernte, nicht alles einfach ins Gebüsch zu werfen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Bei uns ist dieser Mülldienst damals auch eingeführt worden. Jede Klasse wurde dazu eine Woche lang verpflichtet. Was mich dabei geärgert hat war die Tatsache, dass man dazu seine Pause opfern musste. Heute würde ich da erst einmal nach haken, ob das gesetzlich überhaupt zulässig ist. Na ja ich habe mich dann für die zweite Pause am Mittwoch eingetragen, da war ich sowieso nicht an der Schule, weil ich davor und danach Freistunde hatte. :lol:

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir an der Schule gab es das nicht und da bin ich auch froh drüber. Ich hätte mich ohnehin gefragt, ob es vom Gesetz her zulässig ist, Kinder zu solchen Aufgaben zu zwingen. Die Schule dient für mich dem Vermitteln des Lehrstoffes auf dem Lehrplan. Mehr nicht. Schule ist keine Erziehungsanstalt. Wertvorstellungen sollen die Eltern vermitteln und nicht irgendwelche paramilitärischen Lehrer, die meinten, sie müssten den Kindern die Mülltrennung einhämmern.

Ich fände das total eklig, den Müll anderer Leute aufsammeln zu müssen. Das ist ja eine richtige Strafe und da frage ich mich, was die armen Kinder verbrochen haben, dass sie solche widerlichen Dinge machen müssen. Mag sein, dass Kinder mal den Müll nicht korrekt trennen oder mal auf dem Schulhof ein Papier fallen lassen. Es sind halt Kinder. Deswegen muss man nicht solche Aktionen fahren.

Außerdem gibt es dafür bezahlte Reinigungskräfte und ich finde es besser, wenn die das Aufsammeln übernehmen und dafür eben ihr Geld bekommen, als wenn Kinder dazu gezwungen werden. Es ist doch besser, wenn es bezahlte Arbeitsstellen gibt, da wird dann wieder ein Job geschaffen, anstatt dass Reinigungskräfte wegrationalisiert werden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wir haben den Mülldienst geliebt. Der Dienst war nach maximal 15 Minuten rum, weil dann jemand in ein ganz bestimmtes Gebüsch gekrochen ist und eine gebrauchte Spritze zu Tage gefördert hat. Dann war das Sammeln schlagartig beendet und man durfte auf die Polizei warten.

Dann wurde fleißig befragt und wir lagen immer auf dem Boden, wenn der versammelte Lehrkörper beteuerte, dass es keine Drogen an der Schule gibt. Das fanden wir sehr amüsant, denn jeden Morgen wehte einem aus der Oberstufe ein sehr prägnanter Geruch entgegen. Und ausgerechnet die ehemaligen Blumenkinder aus dem Lehrerzimmer merkten das nicht? :lol:

Wir haben dann immer brav bestätigt, dass es keine Drogen gibt und der Tag war unterhaltsam und ohne lästigen Unterricht überstanden. Das gab es ungefähr viermal pro Schuljahr, wir mochten diese Tage wirklich sehr. Übrigens gab es tatsächlich keine harten Drogen und keinen Handel, nur geraucht wurde von manchen gerne mal etwas.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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