Als Kind zwei Zimmer im Elternhaus für sich beanpruchen?

Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hatte ich immer nur ein einziges Zimmer für mich allein, was mir aber auch immer gut gereicht hat. In dem Zimmer befanden sich mein Bett, meine ganzen Möbel und eben alles, was ich so brauchte. Bei so gut wie allen meinen Freunden war das nicht anders gewesen, da auch diese immer nur ein Zimmer in eurem Elternhaus hatten. Allerdings hatte ich als Teenager auch eine Freundin, die zwei eigene Zimmer hatte.

Das Haus ihrer Eltern war sehr groß, so dass sie zwei Zimmer für sich hatte. In einem befanden sich Bett, Schreibtisch und persönliche Dinge, im anderen Zimmer hatte sie ihr Sofa und einen Fernseher, sowie einen Tisch. In diesem Zimmer empfing sie auch immer Besuch. Hattet ihr als Kind zwei Zimmer in eurem Elternhaus oder vielleicht sogar eine ganze Etage für euch allein? Oder musstet ihr euch mit einem Zimmer begnügen?

Verstehe ich das richtig, dass deine Freundin in ihrem Elternhaus nicht nur ein eigenes Schlaf-/Arbeitszimmer hatte, sondern auch ein "Wohnzimmer", in dem sie ihre Gäste empfangen hat? So etwas finde ich ziemlich ungewöhnlich und kenne das von zu Hause aus nicht. Gut, mein jüngerer Bruder hatte nach einer Weile zwei Zimmer, als ich ausgezogen bin. Aber das ist ja auch was anderes.

Wenn die Eltern deiner Freundin sich das leisten können, ist das natürlich positiv zu bewerten, wobei mein Sohn aber auch nur ein Zimmer haben wird und keine zwei Zimmer. So viel Platz braucht er meiner Ansicht nach nicht, auch nicht, wenn er älter ist.

Ich hatte auch eine Freundin, die zwei Zimmer hatte, aber das war auch in meinem Freundeskreis die Ausnahme. Ich hatte auch nur ein Zimmer und damit bin ich auch sehr gut zurecht gekommen und es hat mir gereicht. Eine andere Freundin musste sich ein Zimmer mit ihrer Schwester teilen und auch sie kam damit zurecht. Ich denke schon, dass es schön ist, wenn das Kind ein eigenes Zimmer und somit einen Rückzugsort hat. Aber ein Zimmer reicht für meine Begriffe auch aus.

In einer 3-Zimmer-Wohnung ist es schlicht nicht möglich, dass das Kind zwei Zimmer hat und somit hatte ich auch nur eins. Ich kenne eigentlich auch niemanden, der zwei Zimmer hatte, aber wenn man ein großes Haus hat, finde ich es auch nicht verwerflich, wenn man dem Kind etwas mehr Platz gibt. Andernfalls würde ein Zimmer vielleicht leerstehen, weil man sonst keine richtige Verwendung dafür hat und das muss ja eigentlich auch nicht sein.

Ich habe mit meiner Schwester im Dachgeschoss gewohnt. Da gab es ein Bad, für jeden ein Zimmer und einen größeren offenen Bereich, den wir uns als Wohnzimmer geteilt haben.

Ich weiß nicht, ob ich das als zweites Zimmer bezeichnen würde. Zum einen haben wir uns das Zimmer ja geteilt und zum anderen ist das kein Zimmer im eigentlichen Sinn. Das ist im Prinzip der Bereich wo man von der Wendeltreppe hoch kommt und von wo dann die Türen zu den Schlafzimmern und zum Bad abgehen.

Als ich klein war, hatte ich ein Kinderzimmer in der elterlichen Wohnung und eine abgeschlossene Wohnung mit zwei Zimmern für mich. Das war damals noch so ein Altbau von 1900. In der Zweiraumwohnung war in einem Zimmer noch der Spülstein, das war die Wohnküche, der andere Raum war das ehemalige Schlafzimmer.

Die Toiletten waren auf dem Flur, es gab immerhin für jede Wohnung eine eigene. Und da wir die gesamte Etage bewohnt haben, hatte man auch genügend Privatsphäre. Nach modernen Gesichtspunkten war die Wohnung gruselig. Aber da der ursprüngliche Standard für die Jahrhundertwende immens hoch war, hätten wir gerne bleiben können.

Der Auszug war dann ein echter Schock. Denn es ging in eine ganz moderne Wohnung, die alle Errungenschaften der 70er Jahre hatte. Es gab eine winzige Kinderabstellkammer, dem Elternschlafzimmer hätte Etagenbett gestanden und die Küche garantierte kurze Wege, schließlich konnte man sich gerade drehen.

Dafür waren der Wohn- und Essbereich dreimal so groß wie der Rest der Wohnung. Hier hatte nicht nur Besuch Platz, man konnte eine ganze Kompanie unterbringen. Ich war schon froh, dass das Kinderzimmer nicht als unauffälliger Wandschrank geplant war.

Ich selber habe als Kind lange in einem 8qm (!) kleinen Kabuff gewohnt, später bin ich dann in großzügige 11 qm umgezogen. Von solchem Luxus wie zwei konnte ich nur träumen, kenne aber einige Exemplare. Die Mutter einer damaligen Schulkameradin von mir hatte aus irgendeinem Grund zwei Wohnungen im selben Wohnblock. Anscheinend war ihr eine Wohnung zu klein, ein Haus kam aber auch nicht infrage. Obwohl ich mir sicher bin, dass zwei Wohnungen teurer sein können als ein Haus zur Miete, aber okay.

Meine Klassenkameradin hatte dann tatsächlich die obere Zwei-Zimmer-Wohnung ganz für sich und in der unteren Wohnung hatte sie dann auch nochmal ein eigenes Zimmer, was dafür sehr klein war. Dann habe ich noch zwei andere Bekannte in der Schulzeit gehabt, die jeweils ein eigenes Stockwerk für sich hatten. Das war dann ohne zweites Schlafzimmer, dafür mit eigener Küche und Bad.

Ein eigenes Zimmer sehe ich noch nicht einmal als Selbstverständlich. Ich habe mit meinen drei Geschwistern auf 20 Quadratmetern gelebt, für jeden sind etwa 5 Quadratmeter übrig geblieben auf denen noch Kleiderschrank und Bett untergebracht werden mussten. Der Platz war somit begrenzt und man kam zurecht und es wurden auch dort Freunde empfangen, wobei man ohnehin die meiste Zeit draußen unterwegs war als ich noch ein Kind war und nicht Zuhause in der Bude saß.

Erst später bekam jeder sein eigenes Zimmer die im Schnitt 15 Quadratmeter hatten. Dort musste dann auch noch der Schreibtisch hinein, vorher wurden die Hausaufgaben am Küchentisch erledigt und ehrlich gesagt auch nachher, dass die Schreibtische überflüssig waren. Besuch empfangen konnte man wo man wollte, ob im elterlichen Wohnzimmer, in seinem eigenen Zimmer oder auch in der Küche. Ich finde es schon sehr überflüssig, wenn man ein eigenes "Empfangszimmer" braucht oder auch Wohnzimmer. Denn somit besteht eigentlich außer dem Essen (wenn überhaupt da) gar kein familiärer Kontakt mehr.

Also als ich noch Kind war hatte ich ein zwölf Quadratmeter großes Kinderzimmer mit Bett Schrank Schreibtisch und ein Regal das war es. Bei meinen Freunden sah es aber genau so aus.

Nun haben wir einen 7 jährigen Sohn der das Glück hat zwei Zimmer zu haben. Er ist aber auch ein Einzelkind und die Räumlichkeiten sind vorhanden. In einem schläft er halt und ein Sideboard mit Spielen befindet sich auch noch im kleineren Raum. Im Nebenzimmer ist sein Spielzimmer welches mit Sicherheit später mal sein Wohnzimmer wird.

Alle Freunde von ihm haben allerdings nur ein Zimmer. Ich glaube es kommt halt drauf an wieviel Platz man zur Verfügung hat. Als Teeny reicht bestimmt später auch ein Hochbett oder Plattform und unten ein Klappsofa. Oft sind sie eh nur zum schlafen da und ansonsten unterwegs.

Wenn ich ein großes Haus hätte und nicht wüsste, was ich mit den ganzen Räumen anfangen sollte, würde ich meinem Kind auch ein Schlaf- bzw. Wohnzimmer einrichten, wieso auch nicht. Ich persönlich konnte froh sein, dass ich einige Jahre lang überhaupt ein eigenes Zimmer hatte. Den Großteil meiner Kindheit und Jugend, habe ich mir ein Zimmer mit meiner Schwester geteilt. Ich würde allerdings nicht auf ein Standardzimmer verzichten, nur damit das Kind zwei Zimmer hat. Dies ist eigentlich Luxus und muss kein Standard sein.