Als Kind nicht krank werden normal?

vom 24.03.2015, 08:44 Uhr

Ich war am Sonntag bei meinen Schwiegereltern zum Essen eingeladen, sodass man Freund und ich auch dort waren. Irgendwann im Laufe des Tages kam es dann dazu, dass wir auf das Thema Gesundheit und Kinder gekommen sind.

Daraufhin meinten meine Schwiegereltern, dass sie sich nicht daran erinnern könnten, dass mein Freund als Kind jemals krank gewesen sei. Er ist auch mehrere Jahre in den Kindergarten gegangen und eigentlich ist das dort ja üblich, dass die Kinder mit neuen Keimen und Bakterien angesteckt werden und ständig irgendwelche Erkältungswellen umgehen. Er war zwar im Kindergarten, aber er war nie krank. Nicht einmal Schnupfen oder Husten, gar nichts, egal wie sehr die anderen Kinder krank waren.

Dabei ist er auch gerne barfuß nach draußen gelaufen und seine Eltern mussten ihn immer bremsen, dass er wenigstens im Winter bei Schnee Schuhe anzieht, er wäre sonst einfach ohne rausgelaufen. Es ist also nicht so, dass er immer warm eingepackt war oder so.

Auch jetzt als Erwachsener ist er kaum krank. Er hat einmal in drei Jahren eine Erkältung gehabt und hat vom Arzt auch Antibiotika verschrieben bekommen und war letztendlich eine ganze Woche krank geschrieben. Aber auch das wars. Ich verstehe das nicht so ganz und mir ist das ehrlich gesagt ein Rätsel. Zumal sein mittlerer Bruder als Kind ständig krank war und eher selten gesund war.

Ich hatte immer angenommen, dass sich das Immunsystem erst stabilisiert und festigt, wenn man auch Kinderkrankheiten durchgemacht hat und eben mit verschiedenen Keimen in Berührung gekommen ist. Mein Freund hatte aber nicht einmal die Windpocken und war als Kind immer kern gesund. Womit hängt das zusammen? Ist das noch normal? Wenn ich mein Umfeld so ansehe, ist das sehr ungewöhnlich und eher die Ausnahme als die Regel. Sind eure Kinder häufig krank?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Kinder haben die eine oder andere Infektion durchgemacht, das war am Anfang im Kindergarten so und als der Große in die Schule kam, ging es wieder los.

Der Kleine hat auch Krankheiten gehabt, aber nie so starke Symptome gezeigt, wie der Große. Man kann ja einen Infekt haben, ohne dass man gleich unbedingt Symptome zeigt. Manch Körper steckt es eben besser weg. Wenn das Immunsystem die "Lektion" gelernt hat, ohne dass es gleich zu irgendwelchen schlimmen Symptomen kam, ist es ja trotzdem geschult für den nächsten Angriff.

Vielleicht ist es bei Deinem freund ja auch so, dass seine Abwehr im Stillen geübt hat und er trotzdem ein gut funktionierendes Immunsystem hat.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich war auch so ein Kind. Ich kann mich an zwei längere Ausfälle wegen Krankheit während der Schulzeit erinnern. Da war eine Grippe in der ersten Klasse und dann hatte ich noch mal Probleme mit den Nieren in der zehnten Klasse. Dazwischen gab es nur einzelne Fehltage, wenn ich mal wieder in die Unfallstation musste, weil ich mir irgendwas verstaucht hatte bei Sport und Spiel. Aber ansonsten kenne ich den ganzen Schuljahren nur mal einen Schnupfen, der aber nie so schlimm war, dass ich zu Hause bleiben musste.

Bei meinen Kindern ist das aber auch so. Seit sie in Kindereinrichtungen gehen, gibt es mal einen Schnupfen, seltener haben sie mal einen Magen-Darm-Infekt mit nach Hause gebracht und nur einmal sind sie länger krank gewesen, als sie nacheinander die Windpocken hatten. Wenn sie mal schwächeln, dann geht es meist erst am frühen Nachmittag zu Hause los und nach viel Schlaf sind die Mädels am nächsten Morgen wieder fit.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe ja zwei Kinder zu Hause und beide sind da völlig unterschiedlich, was das Gesund sein und das Krank sein angeht.

Mein ältester Sohn war als Baby schon grundsätzlich jeden Winter krank. Die Nase hörte nie auf zu laufen und Fieber war auch öfter vorhanden. Als er dann mit drei Jahren in den Kindergarten kam, da kam er gar nicht mehr auf die Beine.

Bereits nach einer Woche war er das erste Mal krank. Damals hatte er eine Mandelentzündung. Das zog sich dann von November bis April so durch. Er war mehr zu Hause als im Kindergarten. Eine Mandelentzündung gab es mindestens pro Monat und die anderen Wochen hatte er oft Schnupfen und Fieber oder Magen/Darm.

Im zweiten Kindergartenjahr hatte er von Oktober bis April mindestens eine Bronchitis im Monat, dazu dann noch andere Sachen wie die Hand-Fuss-Mund-Krankheit oder Magen/Darm oder einfach nur Fieber. Im Gegensatz zum Vorjahr war er aber schon etwas häufiger da.

Jetzt im dritten Kindergartenjahr ist er häufig erkältet, hatte auch bereits eine Mittelohrenentzündung und einen Armbruch, aber er hat bisher kaum gefehlt. Mir wurde damals gesagt, dass die ersten beiden Jahre die schlimmsten Jahre sind und danach würde es besser werden. Ich hoffe es ganz doll.

Mein jüngster Sohn hat sich damals nie bei seinem Bruder angesteckt. Er hatte nie eine Mandelentzündung oder Magen/Darm von ihm bekommen. Lediglich diese Hand-Fuss-Mund-Krankheit hatte er abbekommen. Wir haben immer gesagt, sobald er im Kindergarten ist, geht es bei ihm genauso los wie beim Großen.

Er ist nun seit Oktober in der Einrichtung und hatte bisher ein einziges Mal Magen/Darm und Fieber ohne alles. Sonst war er bisher gesund. Natürlich hat er auch Schnupfen und ein wenig Husten, aber das stört ihn nicht sonderlich.

Beim Großen weiß ich schon lange, dass er sehr niedrige Immunwerte hat. Sie wurden getestet, als er 11 Monate alt war. Er hat eine niedrige IgA und das heißt, dass seine Abwehrkräfte in der Schleimhaut in Hals und Nase zu gering sind. Daher die Mandelentzündungen und Bronchitiden. Man kann nur hoffen, dass sie im Laufe der Jahre von alleine steigen. Auch andere Immunwerte waren sehr niedrig. Wir wollen sie bald noch mal testen lassen.

Bei unserem Kleinen haben wir diese Werte nie testen lassen, aber es gab bisher auch keinen Grund. Im Gegensatz zu seinem Bruder hält er sich sehr gut und hat auch nicht, wie sein Bruder, unter Allergien und Neurodermitis zu leiden. Das zeigt mir, dass sein Körper und sein Immunsystem ganz anders arbeiten.

Erfahrungsgemäß und durch Gespräche mit Erziehern ist es durchaus normal, dass es Kinder gibt, die nie krank werden. Sie haben vermutlich einfach ein sehr gutes Immunsystem. Auch gibt es genauso gut Kinder wie meinen Sohn, die jede Woche fehlen. Aber das ist sehr stark die Ausnahme.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Tochter war bis zu ihrem Kindergarten Eintritt nur einmal krank (Magen-Darm Virus), ansonsten mal ein kleiner Schnupfen, sonst nichts. Dann kam sie in den Kindergarten und der Horror fing an. Sie bekam alles, was man nur kriegen kann, sie war ein paar Tage im Kindergarten dann wieder krank zu Hause, das wiederholte sich regelmäßig, ich war schon verzweifelt, aber laut Kindergärtnerinnen und Ärzten ist das ganz normal, nur so kann sich das Immunsystem stärken. Im letzten Kindergartenjahr war sie dann nur noch zweimal krank.

Mit dem Eintritt in die Schule wurde es dann besser, da hatte sie die Feuchtblattern (Windpocken) und ich glaube noch zweimal was anderes, aber nichts schlimmes. Dann kam sie in die Mittelschule und hatte da in 4 Jahren vielleicht 10 Fehltage.

Jetzt im Nachhinein bin ich wirklich froh, das sie im Kindergarten dauernd krank war, so anstrengend es in der Zeit auch war, aber ihr Immunsystem konnte sich in der Zeit anscheinend so gut stärken, das sie jetzt wirklich immer so gesund ist! Ich selber war in der Kindheit und Jugend auch nicht so oft krank, außer halt die Kinderkrankheiten...

» tammy1972 » Beiträge: 63 » Talkpoints: 16,96 »


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