Als Kind daheim bleiben, wenn Freund Hausarrest bekommt?

Meine Tante hat derzeit Probleme mit meinem kleinen Cousin. Dieser befindet sich in einer Trotzphase, stellt viel Quatsch an und spielt Nachbarn oder Schulkameraden Streiche. Bislang hat Hausarrest als Strafe immer ganz gut gewirkt, der Junge wollte wieder aus dem Haus und hat sich eine Zeit lang vorbildlich benommen.

Nun funktioniert der Hausarrest aber so gut wie gar nicht mehr, denn der beste Freud meines Cousins bleibt dann aus Trotz auch zu Hause. Die beiden kommunizieren dann über das Internet oder Handy. Als meine Tante neulich das Internet abgestellt hat, hat sie die beiden dabei erwischt wie sie sich Papierflieger durch das Fenster zugeschmissen haben.

Seit ihr als Kinder mitunter auch zu Hause geblieben, wenn eure Freunde Hausarrest hatten? Oder habt ihr einfach ohne diese etwas unternommen? Hat Hausarrest im Grunde gar keine Wirkung mehr, wenn Freunde des Kindes ebenfalls zu Hause bleiben?

Ich bewundere wie raffiniert dein Cousin und sein Freund sind. Sich Papierflieger zuzuwerfen per Fenster ist doch irgendwie eine witzige Idee trotz allem mit seinen Freunden Kontakt zu haben. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern als Kind mal Hausarrest gehabt zu haben.

Ich musste dann mal um 7 statt um 8 ins Bett oder so aber mehr auch nicht. Hausarrest finde ich auch nicht so gut. Heutzutage sind die meisten Kinder doch sowieso kaum mehr draußen sondern gammeln vorm Fernseher oder Computer vor sich hin. Da ist es doch schön, wenn es Kinder gibt, die auch mal nach draußen gehen.

Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass meine Freunde mal Hausarrest bekommen haben. Die Eltern waren da nie so. Anders sah es bei mir aus. Ich habe ein einziges Mal Hausarrest von meinem Vater bekommen, den er nach kurzer Zeit aufhob, weil ich ihm so auf die Nerven ging.

Die beiden sind wirklich schlau. Ich bin damals auch zu Hause geblieben, wenn keiner mit mir rausgehen konnte. Immerhin macht es auch keinen Spaß alleine draußen zu sein und alleine kann man eben auch schlecht irgend etwas schönes spielen.

Ich denke, dass deine Tante da andere Möglichkeiten finden muss um ihn zu bestrafen. Ich finde es auch eher sinnfrei, wenn man sein Kind dann noch so bestraft, weil das Kind sich ja auch mal auspowern muss und man sonst nur noch mehr Stress hat.

Dass Kindern eben mal den Nachbarn oder eben den Schulkameraden streiche spielen, finde ich nun ganz normal. Man sollte nur im Auge behalten, wie schwerwiegend die Streiche sind. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Junge sehr viel Quatsch im Kopf hat, ansonsten hätte er kein Hausarrest bekommen. Dass Kinder sich die erste Zeit total vorbildlich benehmen, damit der Hausarrest wieder aufgehoben wird, kenne ich auch noch sehr gut, vor allem, von mir selber. Weshalb ich das Verhalten eben auch als Normal einstufen würde. Immer hin benehmen Kinder sich immer vorbildlich, vor allem, wenn sie etwas Bestimmtes haben wollen oder eben erreichen wollen.

Ich muss ja sagen, dass ich die beiden Jungen für ziemlich intelligent halte. Ich habe noch nicht mitbekommen, dass ein Kind Hausarrest bekommen hat und der beste Freund dann aus Trotz eben auch zu Hause geblieben ist. Sodass es dem anderen Kind nicht gestört hat, dass das Kind Hausarrest bekommen hat. So wie in dem Fall nun, der eine Junge hat Hausarrest bekommen, dann bleibt der andere Junge eben auch zu Hause. Somit ärgern sich die beiden Jungen nicht, weil sie eh nicht rausgehen, um sich zu treffen.

Sondern sie kommunizieren dann eben über das Handy oder über das Internet und desgleichen. Einfallsreich finde ich ja, dass die Jungen durch das Fenster kommunizieren, weil die Mutter das Internet ausgestellt hat. Im Endeffekt hat der Junge seine Mutter überlistet und der Junge hat seiner Mutter gezeigt, wie einfallsreich er und sein Freund eben sind. Aber das muss die Mutter im Endeffekt durchgreifen, da der Junge am Ende das tut, worauf er eben Lust hat. Und das scheint ja nicht Sinn und Zweck der ganzen Übung zu sein.

Meine Eltern haben bei mir auch probiert den Hausarrest durchzusetzen, wenn ich mal wieder Quatsch angestellt habe oder eben außergewöhnlich frech war. Nur war es bei uns so, dass der Hausarrest überhaupt nicht funktioniert hat. Natürlich habe ich mich die ersten Male über den Hausarrest geärgert und war außergewöhnlich und vorbildlich lieb, sodass ich eben wieder aus dem Haus gehen durfte. Aber nach einer Zeit war es so, dass meine Eltern die Strafe mit dem Hausarrest nicht richtig durchgesetzt haben, weil ich einfach solange genervt habe, vor allem, weil mir so langweilig war, dass die Strafe ganz schnell wieder aufgehoben wurde und ich das Haus wieder verlassen durfte.

Meine Eltern haben dann irgendwann nur in den seltensten Fällen Hausarrest verteilt, weil sie eben gemerkt haben, dass sie sich selber damit bestrafen, wenn sie mich zu Hause lassen. Was ich natürlich damals ziemlich witzig fand, dafür gab es eben andere Strafen, die ich auch nicht umgehen konnte und, die mich auch eben getroffen haben. Wie zum Beispiel, wenn sie mir mein Handy weggenommen haben und desgleichen. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Freunde auch zu Hause geblieben sind, wenn ich Hausarrest hatte. Es war aber auch so, dass ich auch nicht zu Hause geblieben bin, wenn meine Freunde Hausarrest bekommen haben. Immer hin gab es früher genügend Freunde, die draußen waren, mit denen man spiele konnte.

Hausarrest ist ja schon einmal reichlich sinnlos, wenn man nebenbei noch Computer und Smartphone nutzen darf. Wenn unsere Kinder mal Hausarrest bekommen, dann werden ihnen selbstverständlich auch die elektronischen Geräte weggenommen und sie haben zudem noch Fernsehverbot und dergleichen. Vereinsaktivitäten sind dann natürlich für die Dauer des Hausarrests auch gestrichen.

Wenn ein Kind natürlich nur einen einzigen Freund hat, mit dem es draußen etwas unternimmt ist klar, dass es sich während dessen Hausarrest auch weniger draußen aufhalten wird. Bei mir und meinen Freunden war das so allerdings nie der Fall, da wir eben mehrere Freunde waren und trotzdem immer jemanden zum spielen hatten, wenn mal einer Hausarrest hatte.