Als junger Mensch schneller an Veränderungen gewöhnen?
Man sagt ja immer, dass man einen alten Baum nicht mehr verpflanzt und so war es auch bei meiner Uroma. Sie hat in einer Wohnung gewohnt, die immer feucht war und schimmelig. So, dass sie sogar einen Raum gar nicht mehr nutzen konnte. Jedoch wollte sie nicht umziehen und meinte, dass sie auf ihre alten Tage keine solche wohnliche Veränderung mehr möchte. Irgendwo auch nachvollziehbar, aber der Schimmel in der Wohnung war natürlich trotzdem sehr bedenklich.
Oftmals höre ich auch von anderen die Aussage, dass man sich als junger Mensch noch schneller an Veränderungen gewöhnt und sich damit abfinden könnte. Ich bin jedoch ein Typ, der sich mit größeren Veränderungen immer schon etwas schwer getan hat. Auf mich trifft das mit dem Alter also eher nicht zu.
Ist es ansonsten wirklich so, dass sich ein junger Mensch eher und schneller an eine Veränderung gewöhnt? Was meint ihr woran das liegt? Ist das nur in wohnlichen Dingen so? Oder ist das generell bei jeglicher Art von Veränderungen so? Meint ihr, dass manche ältere Menschen einfach nichts Neues mehr wollen und sich deswegen dagegen sperren und sich die Veränderungen so noch schwerer machen?
Meiner Ansicht nach hat das gar nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Persönlichkeit eines einzelnen Menschen. Denn jeder Mensch ist anders und ich finde es immer falsch, wenn man da pauschalisiert und Schubladendenken benutzt. Als ob jeder Mensch bis Alter XY diese oder jene Erfahrungen machen müsste oder Denkweisen entwickeln würde. Das ist doch albern und geht vollkommen an der Realität vorbei. Mein Großvater hat nicht mal mit über 80 Probleme mit Veränderungen, das ist einfach seine Art.
Zu einem gewissen Grad kann ich schon nachvollziehen, dass man mit zunehmendem Alter nicht mehr so flexibel und aufgeschlossen für Veränderungen ist. Es wird eben alles etwas mühsamer, und neue Gewohnheiten, Gesichter und Wege kennenzulernen kostet durchaus Energie, was man in jungen oder mittleren Jahren noch gar nicht so wahrnimmt.
Routinen und Rituale geben Halt und beruhigen, und irgendwo ist es auch ganz nett, wenn beispielsweise dich der Bäcker nicht nur mit Namen kennt, sondern auch deine Lieblingssemmeln, und dir die Tür aufhält, wenn du mit Rollator angeschippert kommst.
Aber die Vernunft sollte im Zweifelsfall schon obsiegen. Die gewohnte Umgebung ist ja gut und schön, aber der Lungenschaden wegen Schimmelsporen in der nicht sanierten Altbauwohnung auch nicht zu unterschätzen.
Ich finde nicht, dass man das am Alter festmachen kann. Manche Menschen sind auch im Alter noch sehr gut dabei sich an Veränderungen zu gewöhnen. Andere wiederum brauchen Rituale und immer die selbe Umgebung. Ich denke gerade wenn man vergesslicher wird, kann das gewohnte Umfeld schon auch eine gewisse Sicherheit geben. Ein geregelter Tagesablauf kann einem einfach etwas Sicherheit geben und das ist unabhängig vom Alter.
Ich bin ja jetzt schon der Jugend eine Weile entwachsen, aber eine allzu festgefahrene Lebensweise mag ich trotzdem nicht allzu gern. Viele gleichbleibende Aspekte meines Lebens sind eher dem Umstand geschuldet, dass größere Veränderungen nicht sehr einfach umzusetzen sind. Ein Wohnungs- oder Wohnortwechsel ist hauptsächlich deswegen nicht allzu naheliegend, weil andere Wohnungen schwer zu finden und teuer sind, bzw. weil ich mir vielleicht erst einen neuen Arbeitgeber suchen müsste.
Sollten sich aber Umstände ergeben, die einen Umzug erforderlich machen, dann hätte ich nicht zwangsläufig Probleme damit, sofern der neue Wohnort gewisse Bedingungen erfüllt, die mir wichtig sind (z.B. Großstadt bzw. in der Nähe einer Großstadt, gute ÖPNV-Anbindung).
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