Als junger Mensch fragen, ob Leben anders verlaufen könnte?

vom 27.07.2017, 17:28 Uhr

Ich bin nun noch nicht so alt. Aber trotzdem frage ich mich manchmal, wie mein Leben vielleicht anders hätte verlaufen können. Wenn ich vielleicht einen anderen Mann kennengelernt hätte und nicht aus der alten Heimat weggezogen wäre. Ob ich dann vielleicht glücklich oder unglücklicher wäre. Und ob ich dann vielleicht auch ein anderer Mensch wäre und vielleicht Mama wäre und eben einfach alles eher anders verlaufen würde.

Ich will damit nicht sagen, dass ich dauerhaft unglücklich bin oder ähnliches. Aber trotzdem kommen mir manchmal solche Gedanken, was eben gewesen wäre und wie es nun sein könnte. Eine Freundin meint, dass man sich nur solche Gedanken machen würde, wenn man unglücklich wäre und etwas am eigenen Leben ändern müsste. Aber das denke ich nicht zwangsläufig. Und oftmals kennt man solche Gedanken ja eher von älteren Menschen, die auf ihr Leben zurückblicken.

Findet ihr es normal, dass man sich auch als junger Mensch schon fragt, wie das Leben hätte anders verlaufen können? Meint ihr, dass man sich solche Gedanken nur macht, wenn man wirklich unglücklich mit seinem Leben ist? Sind solche Gedanken nicht ganz normal? Denkt nicht jeder mal daran, wie was hätte sein können? Spielt dabei für euch das Alter des Menschen eine Rolle?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke es ist eher eine Frage des Typs. Ich mache das bisher nicht, dabei hatte ich natürlich auch Tiefs und Durststrecken im Leben. Aber ich denke eher daran, wo ich stehe, wo ich hin möchte und wie ich dahin komme. Das Grübeln über hätte, wäre, wenn verändert schließlich nichts. Deshalb interessiert mich das auch nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13375 » Talkpoints: 509,11 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Schau mal hier:
Nicht der Mensch sein, der man hätte werden sollen?
Schon einmal drüber nachgedacht "Was wäre wenn..."
Bei dem einen Thema hast du sogar selber drauf geantwortet, dass du dir darüber schon Gedanken gemacht hast.

In jungen Jahren habe ich mir auch schon darüber Gedanken gemacht. Das war aber auch dann, als ich mir gedacht habe, dass was schief läuft. Als meine erste Ehe in die Brüche gegangen ist, waren diese Gedanken zum ersten Mal da. Seitdem denke ich immer mal wieder darüber nach. Aber meist dann, wenn irgendwas nicht so läuft, wie ich es mir wünschen würde. Sei es mit meiner Gesundheit oder mit Personen in meiner Umgebung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke das fragt sich jeder mal und spätestens wenn er hier landet und das ließt sowie eine Antwort darauf geben will, lässt man sein bisheriges Leben auch automatisch Revue passieren. Ich kann mich nun in diesen Gedanken verlieren und mich fragen "was wäre wenn" gewesen, aber ändern kann ich es nicht mehr, da die Zeit nicht zurück gedreht werden kann und einem auch niemand diese Fragen beantworten kann. Von daher ist das für mich dann doch eine reine Energieverschwendung wenn ich mich damit lange befasse und das habe ich schon gemacht, nicht nur in Phasen in denen es mir schlecht gegangen ist oder nicht lief sondern auch als es gut gelaufen ist. Aber lange habe ich mich damit nie aufgehalten.

Ansonsten sehe ich es eher so, dass ich Ziele habe und mir das wichtiger ist, diese zu erreichen und ich mich dann frage wie ich diese am besten erreiche und was ich dafür machen muss. Das ist das nach vorne Blicken und was einem auch etwas bringt, dass sind dann auch Fragen die einem beantwortet werden können oder die man sich selbst beantworten kann. Aber das "was wäre wenn" in der Vergangenheit, ändert an der Zukunft rein gar nichts und auch nicht an der Gegenwart.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben: Eine Freundin meint, dass man sich nur solche Gedanken machen würde, wenn man unglücklich wäre und etwas am eigenen Leben ändern müsste. Aber das denke ich nicht zwangsläufig.

Das denke ich aber schon auch, vor allem, wenn man noch jung und gesund genug ist, theoretisch etwas zu ändern. Sich die Frage stellen: Was müsste in meinem Leben anders sein, damit ich glücklicher bin. Was wäre, wenn mein Leben jetzt genauso die nächsten fünfzig Jahre weiterginge und sich nichts weiter zum Positiven ändert, wäre ich dann zufrieden? Oder wäre das eine schreckliche Vorstellung?

Meines Erachtens nach sind solche Überlegungen ein großer Indikator, dass man eigentlich unglücklich ist und etwas ändern möchte. Manche Sachen kann man aber auch nachträglich noch verbessern oder ändern, oft ist es nur der Mut, der einem fehlt. Es kann doch nicht sein, schon mit unter vierzig oder fünfzig derart resigniert sein Dasein zu fristen. Und wenn man das hauptsächlich größte Problem gerade nicht ändern kann oder will, kann man irgendetwas anderes versuchen. Die Hauptsache ist es meiner Meinung nach irgendeine Änderung herbeizuführen, um die alten Gefüge ins Wanken zu bringen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Meines Erachtens nach sind solche Überlegungen ein großer Indikator, dass man eigentlich unglücklich ist und etwas ändern möchte.

Das sehe ich genauso. Wobei ich mich aber nie mit einer unzufriedenen Situation abfinde. Ich frage mich nie "was wäre wenn" und was ich hätte anders machen können oder ob sich Situation XY hätte verhindern lassen. Das bringt meiner Meinung nach nichts.

Ich reagiere in entsprechenden Situationen, wenn ich Handlungsbedarf sehe und bin da auch nicht entscheidungsunfreudig oder so. Also wenn etwas stört, wird es radikal angegangen und verändert und angepasst. Denn meiner Meinung nach kann es nur besser werden, wenn man unzufrieden ist mit der Situation und man möchte das Problem angehen. Daher habe ich auch keine Angst vor entsprechenden Handlungen oder Entscheidungen und bin da ziemlich fix. Das führt dann dazu, dass ich nie lange in einer unzufriedenen Situation bin. Ich habe es ja in meiner Hand, was mit mir und meinem Leben passiert und wem oder was ich mich wie lange aussetzen möchte.

Ich denke höchstens über Möglichkeiten nach, wenn ich in Zukunft eine Entscheidung treffen muss und dann eben überlege, was in Frage kommt und was nicht. Nehmen wir zum Beispiel die Jobsuche: "Wäre ich bereit, für einen guten Job umzuziehen? Welche Kriterien muss er erfüllen? Welches Arbeitsumfeld ist mir wichtig? Mit welcher Pendelstrecke käme ich klar und auf welche Bezahlung lege ich wert?" Das sind dann so Fragen, die ich mir vorher stelle.

Hinterher frage ich mich nie, ob ich etwas anders hätte machen können und bereue entsprechend nichts. Ich wäge jede Handlung und Entscheidung vorher ab und tue dann das, was ich am sinnvollsten halte. Daher gibt es für mich nichts zu bereuen unglücklich zu sein mit meinem Leben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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