Als Institutsfremder besser sein, als die anderen Studenten?

Viele Kommilitonen von mir belegen derzeit ein BWL-Modul, da wir während des Bachelors auch zwei Wahlpflichtmodule belegen sollen und man in diesem Modul immer leicht eine gute Note schaffen kann. Durch wenig Zeitaufwand bekommt man sogar 7,5 Punkte für das Modul und muss nicht viel dafür machen.

Auffallend ist, dass viele meiner Kommilitonen in dem Modul sehr viel besser sind, als die eigentlichen BWL Studenten. Und das obwohl wir wirklich gar nichts mit diesem Studiengang am Hut haben. Oftmals beteiligen sich meine Kommilitonen sehr viel mehr an dem Seminar, als die BWLer und können auch besser begründen und erklären. Inzwischen fragen viele BWL Studenten sogar nach den Seminaren noch um Hilfe.

War es bei euch auch schon mal so, dass ihr an einem anderen Institut in einem Modul glänzen konntet und darin sehr viel besser wart, als die Studenten die an diesem Institut studieren? Wie kann das sein? Ist BWL generell einfacher, so dass man Vorteile hat, wenn man komplexere Sachen studiert?

Ich finde es schwierig hier eine Aussage zu machen. Ich musste zwangsweise zwei BWL/VWL-Module belegen, wobei ich das eher als schwer empfunden habe. Das kann aber auch am Dozenten gelegen haben, denn die Durchfallquote lag bei 95%. In unserem Kurs waren aber auch nur externe Studenten und keine "richtigen" BWLer. Daher kann man das schlecht vergleichen finde ich.

Ich habe mal die Freundin meines Cousins gefragt, die selbst BWL studiert hat, ob die da auch so komisches Zeug machen müssen wie wir. Sie meinte da nur, dass die viel viel einfachere Sachen machen würden als wir und sie war geschockt, dass wir uns mit so einem Mist rumschlagen mussten. Wir mussten nämlich die ganzen Kurven und Kreuze auswendig zeichnen und erklären können, was bei denen nicht der Fall war. Die mussten nur grobe Begriffe einordnen können.

Wie möchte man das allgemeingültig vergleichen? Wenn ich die Schwerpunkte bei meinem zweiten Studiengang nur zwischen Bochum und Wuppertal vergleiche, dann heißen die Studiengänge gleich und auch die Abschlüsse unterscheiden sich auf dem Papier nicht.

Aber in Bochum muss man Mathematik beherrschen, denn Wirtschaft und Finanzen stehen im Mittelpunkt des Studiums. Viele Studenten verzweifeln an den Prüfungen, die Durchfallquote ist riesig, Noten landen selten im oberen Bereich. Wer als fachfremder Mathecrack Kurse belegt, wird keine Schwierigkeiten haben.

In Wuppertal sind ganz andere Themen wichtig. Dort werden Dinge wie Wirtschaftspsychologie, Unternehmensführung und Gründung viel ausführlicher behandelt. Wem das liegt, dem fällt es fachfremd dort leichter.

Dabei sieht man dann auch gleich, dass man die ganzen Rankings vergessen kann. Bochum gilt als Elitenschmiede in dem Bereich, Wuppertal wird schwächer gesehen. Aber es kommt darauf an, wo man später hin möchte. Bochum ist gut für Finanzen, Controlling oder eine Karriere als Aktuar. Wuppertal ist besser geeignet, wenn es andere Bereiche betrifft. Denn die hat man in Bochum gar nicht oder nur nebenbei behandelt.

Und das sind jetzt nur zwei Universitäten in einem Fachbereich. Wie möchtest du das für viele Unis und alle Fachbereiche aufdröseln? Das ist gar nicht möglich.